Pressemitteilungen der Gruppe Die Linke im Bundestag https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/ RSS-Feed der Pressemitteilungen der Gruppe Die Linke im Bundestag de-de Fraktion Die Linke im Bundestag Wed, 19 Nov 2025 15:56:56 +0100 Wed, 19 Nov 2025 15:56:56 +0100 TYPO3 EXT:news news-62042 Wed, 19 Nov 2025 13:38:27 +0100 Bundeskabinett setzt bei Gewalt gegen Frauen auf Fußfessel statt Schutzsystem https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/bundeskabinett-setzt-bei-gewalt-gegen-frauen-auf-fussfessel-statt-schutzsystem/ Pressemitteilung 21. Legislatur Familie, Senioren, Frauen und Jugend Recht „Die Regierung inszeniert die elektronische Fußfessel als große Antwort auf Gewalt gegen Frauen, verweigert aber den Ausbau eines funktionierenden Schutz- und Hilfesystems. Wie wenig die Fußfessel in der Praxis leistet, zeigt eine Kleine Anfrage der Linken (Drucksache 21/2576): In den Bundesländern mit entsprechender Regelung wurde die elektronische Aufenthaltsüberwachung seit 2017 nur rund hundert Mal im Kontext häuslicher Gewalt eingesetzt. Angesichts von über zweihunderttausend polizeilich registrierten Fällen ist das ein Tropfen auf den heißen Stein“, erklärt Kathrin Gebel, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich der Entscheidung des Kabinetts zum Einsatz von elektronischen Fußfesseln. „Die Regierung inszeniert die elektronische Fußfessel als große Antwort auf Gewalt gegen Frauen, verweigert aber den Ausbau eines funktionierenden Schutz- und Hilfesystems. Wie wenig die Fußfessel in der Praxis leistet, zeigt eine Kleine Anfrage der Linken (Drucksache 21/2576): In den Bundesländern mit entsprechender Regelung wurde die elektronische Aufenthaltsüberwachung seit 2017 nur rund hundert Mal im Kontext häuslicher Gewalt eingesetzt. Angesichts von über zweihunderttausend polizeilich registrierten Fällen ist das ein Tropfen auf den heißen Stein“, erklärt Kathrin Gebel, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich der Entscheidung des Kabinetts zum Einsatz von elektronischen Fußfesseln. Gebel weiter:

„Die Fußfessel kann Betroffene in Einzelfällen schützen, sie ist aber kein Gamechanger. Viele Betroffene leben zum Tatzeitpunkt noch mit dem Täter zusammen, da greift eine technische Fernhaltung gar nicht.

Die Bundesregierung beruft sich auf das spanische Modell, aber ohne dessen Gesamtansatz zu übernehmen. In Spanien wirkt der Ansatz, weil Schutzplätze, spezialisierte Justiz, klare Zuständigkeiten und Täterarbeit zusammenkommen. Es braucht eine grundlegende Wende und eine ganzheitliche Strategie in der Gewaltschutzpolitik. Dazu gehören der Ausbau und die dauerhafte Finanzierung von Frauenhausplätzen. Aktuell fehlen bundesweit zwölftausend Plätze. Es braucht zudem verpflichtende Weiterbildungen für Polizei, Justiz und Behörden sowie Täterprogramme mit verbindlichen Qualitätsstandards und einer verlässlichen Finanzierung. Solange die Bundesregierung diesen Ausbau blockiert, bleibt die elektronische Fußfessel eine teure Fassade ohne tragendes Fundament.“

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news-62041 Wed, 19 Nov 2025 12:46:31 +0100 Asylbewerberleistungsgesetz abschaffen statt ausweiten https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/asylbewerberleistungsgesetz-abschaffen-statt-ausweiten/ Pressemitteilung 21. Legislatur Inneres „Die geplante Verschärfung für ukrainische Geflüchtete ist auf allen Ebenen falsch und muss gestoppt werden. Am schlimmsten sind die Folgen für die Geflüchteten: Sie bekommen weniger Geld, ihr Zugang zu dringend benötigter medizinischer Versorgung wird eingeschränkt und ihre Arbeitsmarktintegration erschwert. Aber auch haushaltspolitisch drohen negative Folgen: Durch den Wechsel werden keinerlei Kosten eingespart, im Gegenteil entstehen sogar Mehrkosten. Das offenbart, worum es der Koalition geht: Union und SPD wollen Schutzsuchende schikanieren, um rechte Forderungen zu bedienen, koste es, was es wolle“, erklärt Clara Bünger, stellvertretende Vorsitzende sowie innen- und fluchtpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, zur Entscheidung des Kabinetts, neu ankommende Ukrainer:innen künftig dem Asylbewerberleistungsgesetz zuzuordnen. „Die geplante Verschärfung für ukrainische Geflüchtete ist auf allen Ebenen falsch und muss gestoppt werden. Am schlimmsten sind die Folgen für die Geflüchteten: Sie bekommen weniger Geld, ihr Zugang zu dringend benötigter medizinischer Versorgung wird eingeschränkt und ihre Arbeitsmarktintegration erschwert. Aber auch haushaltspolitisch drohen negative Folgen: Durch den Wechsel werden keinerlei Kosten eingespart, im Gegenteil entstehen sogar Mehrkosten. Das offenbart, worum es der Koalition geht: Union und SPD wollen Schutzsuchende schikanieren, um rechte Forderungen zu bedienen, koste es, was es wolle“, erklärt Clara Bünger, stellvertretende Vorsitzende sowie innen- und fluchtpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, zur Entscheidung des Kabinetts, neu ankommende Ukrainer:innen künftig dem Asylbewerberleistungsgesetz zuzuordnen. Bünger weiter:

„Das Asylbewerberleistungsgesetz darf nicht ausgeweitet, sondern es muss abgeschafft werden – für alle Geflüchteten. Es gibt keinen überzeugenden Grund, Geflüchtete beim Sozialleistungsbezug schlechter zu stellen als andere Menschen. Das Bürgergeld reicht schon kaum zum Leben. Es darf kein Existenzminimum zweiter Klasse geben.“

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news-62040 Wed, 19 Nov 2025 09:03:43 +0100 Wert des Pflegegeldes dramatisch gesunken https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/wert-des-pflegegeldes-dramatisch-gesunken/ Pressemitteilung 21. Legislatur Gesundheit „Das Pflegegeld hat seit Einführung der Pflegegrade im Jahr 2017 – trotz Erhöhung der Pflegesätze in 2024 und 2025 – kaufkraftbereinigt rund 15 Prozent an Wert verloren. Wer 2017 eine:n Angehörige:n mit Pflegegrad 5 pflegte, bekam monatlich 901 Euro, heute sind es kaufkraftbereinigt nur noch 773 Euro. Für Betroffene und deren Angehörige sind diese realen Einnahmeverluste dramatisch und ein tiefer Einschnitt in deren Lebensqualität“, erklärt Evelyn Schötz, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag, zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Situation der pflegenden An- und Zugehörigen in Deutschland“ „Das Pflegegeld hat seit Einführung der Pflegegrade im Jahr 2017 – trotz Erhöhung der Pflegesätze in 2024 und 2025 – kaufkraftbereinigt rund 15 Prozent an Wert verloren. Wer 2017 eine:n Angehörige:n mit Pflegegrad 5 pflegte, bekam monatlich 901 Euro, heute sind es kaufkraftbereinigt nur noch 773 Euro. Für Betroffene und deren Angehörige sind diese realen Einnahmeverluste dramatisch und ein tiefer Einschnitt in deren Lebensqualität“, erklärt Evelyn Schötz, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag, zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Situation der pflegenden An- und Zugehörigen in Deutschland“ (Drucksache 21/2702). Schötz weiter:

„Die Bundesregierung lässt pflegende Angehörige seit Jahren im Stich. Diejenigen, die das Pflegesystem am Laufen halten, müssen massive versteckte Kürzungen hinnehmen. Besonders alarmierend ist außerdem, dass rund 480.000 Kinder und Jugendliche regelmäßig Angehörige pflegen müssen – ein deutliches Zeichen für strukturelle Überlastung der Familien und fehlende Unterstützung. Wir als Linke fordern deshalb einen Pflegelohn, bessere Rentenansprüche und echte Entlastungsangebote vor Ort, finanziert durch eine solidarische Pflegeversicherung, in die auch Privatversicherte einzahlen sowie hohe Kapital- und Mieteinkommen einbezogen werden. Nur mehr Gerechtigkeit im System macht die Pflege zukunftsfest und stärkt das Vertrauen in den Sozialstaat.“

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news-62007 Fri, 14 Nov 2025 06:09:53 +0100 Ein Haushalt ohne Antworten https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/ein-haushalt-ohne-antworten/ Pressemitteilung 21. Legislatur Finanzen „Nach der Bereinigungssitzung wird deutlich: Diese Regierung hat keinen Plan für die wirtschaftliche und soziale Zukunft. Der groß angekündigte ‚Herbst der Reformen‘ endet im Winter des Stillstands“, erklärt Ines Schwerdtner, haushaltspolitische Sprecherin für Schuldenbremse und Sondervermögen der Fraktion Die Linke, zum Bundeshaushalt 2026. „Nach der Bereinigungssitzung wird deutlich: Diese Regierung hat keinen Plan für die wirtschaftliche und soziale Zukunft. Der groß angekündigte ‚Herbst der Reformen‘ endet im Winter des Stillstands“, erklärt Ines Schwerdtner, haushaltspolitische Sprecherin für Schuldenbremse und Sondervermögen der Fraktion Die Linke, zum Bundeshaushalt 2026. Schwerdtner weiter:

„Die Regierung gibt viel Geld aus, erzeugt aber keinen wirtschaftlichen Aufbruch. Wer am Kern der Krise vorbei investiert, stabilisiert weder Industrie noch Kommunen oder Arbeitsplätze. Trotz massiver Sondervermögen gibt es weiter Haushaltstricksereien und Durchwurschteln. Es fehlt eine echte industrielle Transformation und ein strategischer Aufbau neuer Kapazitäten.

Deutschland bräuchte jetzt einen Wiederaufbauplan: moderne Infrastruktur, starke soziale Sicherungssysteme und Investitionen in wirtschaftliche Erneuerung. Stattdessen verwaltet die Regierung den Status quo. Während Schlüsselindustrien massiv unter Druck stehen, betreibt die Regierung weiter Reparaturpolitik. Sie wechselt die Scheibenwischer, obwohl der Motor versagt. Und Kommunen gehen weiter leer aus.“

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news-61981 Wed, 12 Nov 2025 11:23:07 +0100 Armut darf nicht weiter bestraft werden: Paragraf 265a endlich abschaffen! https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/armut-darf-nicht-weiter-bestraft-werden-paragraf-265a-endlich-abschaffen/ Pressemitteilung 21. Legislatur Inneres Recht „Es ist beschämend, dass in Deutschland auch heute noch Menschen ins Gefängnis kommen, weil sie sich kein Ticket leisten können. Wer mit der Bahn zum Arzt fährt oder schwere Einkäufe im Bus nach Hause transportiert und sich dafür keinen Fahrschein leisten kann, ist nicht kriminell. In der großen Mehrheit sind die Betroffenen arm, obdachlos oder suchtkrank. Paragraf 265a StGB muss endlich abgeschafft werden“, fordert Luke Hoß, MdB der Fraktion Die Linke im Bundestag. Am morgigen Donnerstag, den 13. November, bringt die Fraktion einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Bundestag ein. „Es ist beschämend, dass in Deutschland auch heute noch Menschen ins Gefängnis kommen, weil sie sich kein Ticket leisten können. Wer mit der Bahn zum Arzt fährt oder schwere Einkäufe im Bus nach Hause transportiert und sich dafür keinen Fahrschein leisten kann, ist nicht kriminell. In der großen Mehrheit sind die Betroffenen arm, obdachlos oder suchtkrank. Paragraf 265a StGB muss endlich abgeschafft werden“, fordert Luke Hoß, MdB der Fraktion Die Linke im Bundestag. Am morgigen Donnerstag, den 13. November, bringt die Fraktion einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Bundestag ein. Hoß weiter:

„Jedes Jahr werden 7.000 bis 9.000 Menschen nach einem Paragrafen, der noch aus der NS-Zeit stammt, wegen Fahrens ohne Fahrschein verurteilt und sitzen in der Folge Ersatzfreiheitsstrafen ab, da sie die Geldstrafen nicht zahlen können. Menschen sollten niemals wegen ihrer Armut ins Gefängnis gehen müssen. Tatsächlich handelt es sich sogar um eine Doppelbestrafung, denn die Verkehrsbetriebe erheben das erhöhte Beförderungsentgelt in jedem Fall.

Jährlich werden Schätzungen zufolge mehr Ersatzfreiheitsstrafen angetreten als reguläre Freiheitsstrafen. Die Entkriminalisierung von Fahren ohne Fahrschein würde Polizei und Justiz sowie auch die Staatskassen demnach enorm entlasten, denn das häufige Verhängen von Ersatzfreiheitsstrafen kostet den Staat jährlich Millionen. Auch die Zeichen aus der Gesellschaft sind klar: Über 60 Prozent halten eine Haftstrafe für das Fahren ohne Ticket für nicht angemessen. Die Bundesregierung muss endlich handeln.“

Im Oktober hat Luke Hoß nach dem Vorbild der Initiative ‚Freiheitsfonds‘ einen Menschen aus dem Gefängnis in Nürnberg freigekauft, der ohne Ticket Bahn gefahren war. Der Betroffene war auf dem Weg von einem Krankenhausaufenthalt und konnte die Fahrkarte nicht bezahlen, weil seine Sozialleistungen noch nicht auf dem Konto eingegangen waren.

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news-61976 Mon, 10 Nov 2025 13:15:35 +0100 Zusatzbeiträge - Warkens substanzlose Zahlenspiele https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/zusatzbeitraege-warkens-substanzlose-zahlenspiele/ Pressemitteilung 21. Legislatur Gesundheit "Niemand glaubt den Zahlenspielen aus dem Hause Warken. Keine einzige Berechnung zur Entwicklung der Ausgaben der Kassen rechtfertigt die Behauptung des Ministeriums, dass die Zusatzbeiträge bei unter drei Prozent bleiben. Geradezu verheerend ist es angesichts dessen, dass die Menschen durch die steigenden Beiträge in der Krankenversicherung zwar weiter belastet werden, damit aber noch nicht einmal die bestehenden Finanzierungslöcher geschlossen werden", kommentiert Ates Gürpinar, Sprecher für Gesundheitsökonomie der Fraktion Die Linke im Bundestag, die angekündigte Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags in der Krankenversicherung auf 2,9 Prozent. "Niemand glaubt den Zahlenspielen aus dem Hause Warken. Keine einzige Berechnung zur Entwicklung der Ausgaben der Kassen rechtfertigt die Behauptung des Ministeriums, dass die Zusatzbeiträge bei unter drei Prozent bleiben. Geradezu verheerend ist es angesichts dessen, dass die Menschen durch die steigenden Beiträge in der Krankenversicherung zwar weiter belastet werden, damit aber noch nicht einmal die bestehenden Finanzierungslöcher geschlossen werden", kommentiert Ates Gürpinar, Sprecher für Gesundheitsökonomie der Fraktion Die Linke im Bundestag, die angekündigte Erhöhung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags in der Krankenversicherung auf 2,9 Prozent. Gürpinar weiter:

"Die Bundesregierung wirft schlechtem Geld mehr Geld hinterher und wartet ab, bis die Finanzkommission Gesundheit im kommenden Jahr Vorschläge für die Behebung eines Problems vorlegt, das seit Jahrzehnten bekannt ist. Wenn die Koalitionsfraktionen weder Konzepte für die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen parat haben noch willens sind, vorliegende Vorschläge zeitnah zu prüfen und umzusetzen, haben sie jede Legitimation verloren. Mit der Solidarischen Gesundheits- und Pflegeversicherung, in die alle Einkommensarten einzahlen, hat Die Linke ein gutes Konzept vorgelegt, um die Gesundheitsfinanzierung nicht nur auf stabile Füße zu stellen, sondern dabei sogar Gering- und Normalverdiener:innen zu entlasten. Diese Bundesregierung hingegen prognostiziert bewusst falsche Zahlen, während sie die Gesundheitsversorgung sehenden Auges vor die Wand fährt."

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news-61965 Fri, 07 Nov 2025 12:57:47 +0100 Enquete-Kommission zur Corona-Pandemie: Mehr Forschungsgelder für Long Covid nötig https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/enquete-kommission-zur-corona-pandemie-mehr-forschungsgelder-fuer-long-covid-noetig/ Pressemitteilung 21. Legislatur Gesundheit „Vulnerable Gruppen wurden während der Pandemie besonders benachteiligt – daraus müssen wir die Lehre ziehen und sie in Zukunft verstärkt in den Fokus nehmen. Zu den vulnerablen Gruppen gehören Menschen mit Pflegebedarf oder Behinderungen, aber auch armutsbetroffene Menschen. Sie haben nicht nur ein höheres Risiko, sich zu infizieren, sondern sind auch von den Langzeitfolgen der Erkrankung stärker betroffen“, kommentiert Ates Gürpinar, Obmann der Fraktion Die Linke in der Enquete-Kommission zur Corona-Pandemie, vor der nächsten Sitzung des Gremiums zum Schutz vulnerabler Bevölkerungsgruppen am Montag, den 10. November. „Vulnerable Gruppen wurden während der Pandemie besonders benachteiligt – daraus müssen wir die Lehre ziehen und sie in Zukunft verstärkt in den Fokus nehmen. Zu den vulnerablen Gruppen gehören Menschen mit Pflegebedarf oder Behinderungen, aber auch armutsbetroffene Menschen. Sie haben nicht nur ein höheres Risiko, sich zu infizieren, sondern sind auch von den Langzeitfolgen der Erkrankung stärker betroffen“, kommentiert Ates Gürpinar, Obmann der Fraktion Die Linke in der Enquete-Kommission zur Corona-Pandemie, vor der nächsten Sitzung des Gremiums zum Schutz vulnerabler Bevölkerungsgruppen am Montag, den 10. November. Gürpinar weiter:

„Menschen in beengten Wohnverhältnissen oder prekären Arbeitsverhältnissen mit viel direktem Kontakt, wie Kassierer:innen oder Pfleger:innen, konnten sich oft weder vor einer Infektion schützen, noch haben sie die notwendigen Ressourcen, um sich von den langfristigen Auswirkungen von Long Covid zu erholen. Das ist eine untragbare Ungerechtigkeit. Zukünftig müssen gerade die finanziell schwächeren Gruppen verstärkt in den Fokus genommen werden: Der Arbeitsschutz muss verstärkt, die sozialen Absicherungssysteme für besonders gefährdete Menschen verbessert werden.

Die Forschung zu Long Covid steckt noch immer in den Kinderschuhen, obwohl Millionen Menschen betroffen sind. Die Bundesregierung muss dringend mehr Geld in Forschung investieren, um Langzeitfolgen besser zu verstehen und therapeutische Maßnahmen zu entwickeln. Ich freue mich, dass mit den Organisationen ‚NichtGenesen‘ und ‚NichtGenesenKids‘ durch diese Enquete-Kommission Betroffene im Bundestag gehört werden. Für sie ist diese Pandemie nicht vorbei: Die Bundesregierung muss sich ihrer Verantwortung stellen und ihre Behandlungen durch mehr Forschungsgelder vorantreiben.“

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news-61943 Thu, 06 Nov 2025 15:23:42 +0100 Bürger:innenbeteiligung ernst nehmen https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/buergerinnenbeteiligung-ernst-nehmen/ Pressemitteilung 21. Legislatur Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz „Der in der vergangenen Legislaturperiode eingesetzte Bürgerrat ‚Ernährung im Wandel‘ war ein wichtiger Impulsgeber für unsere parlamentarische Tätigkeit. Darum formulieren wir in unserem Antrag die Erwartung, dass dessen Handlungsempfehlungen an die Politik parlamentarisch ernst genommen werden müssen“, erklärt Ina Latendorf, ernährungspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, anlässlich der Plenardebatte des Antrags „Die Handlungsempfehlungen des Bürgerrates ‚Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben‘ aufgreifen und umsetzen“ (Drucksache 21/2537) der Fraktion Die Linke im Bundestag. „Der in der vergangenen Legislaturperiode eingesetzte Bürgerrat ‚Ernährung im Wandel‘ war ein wichtiger Impulsgeber für unsere parlamentarische Tätigkeit. Darum formulieren wir in unserem Antrag die Erwartung, dass dessen Handlungsempfehlungen an die Politik parlamentarisch ernst genommen werden müssen“, erklärt Ina Latendorf, ernährungspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, anlässlich der Plenardebatte des Antrags „Die Handlungsempfehlungen des Bürgerrates ‚Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben‘ aufgreifen und umsetzen“ (Drucksache 21/2537) der Fraktion Die Linke im Bundestag. Latendorf weiter:

„Dazu gehören eine gewissenhafte Debatte und die Prüfung, ob und wie seine Empfehlungen umgesetzt werden können. In der letzten Wahlperiode hatte die Ampel zu lange blockiert, das darf jetzt nicht nochmal passieren. Dass erst durch unsere Initiative dessen Handlungsempfehlungen überhaupt Eingang in den Abschlussbericht des vorherigen Landwirtschaftsausschusses fanden, stellt für die anderen Fraktionen kein Ruhmesblatt dar. Die mit unserem Antrag eingebrachten Vorschläge zur Umsetzung sollen eine angemessene Berücksichtigung des uns alle angehenden Themas Ernährung sicherstellen.“

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news-61922 Wed, 05 Nov 2025 12:25:59 +0100 Stahlgipfel: Staatliche Eingriffe statt Lippenbekenntnisse https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/stahlgipfel-staatliche-eingriffe-statt-lippenbekenntnisse/ Pressemitteilung 21. Legislatur Wirtschaft und Technologie „Die Arbeiter:innen in der Stahlindustrie, ihre Kommunen und Regionen brauchen klare Taten statt Lippenbekenntnisse. Während die Beschäftigten seit Monaten auf ein kräftiges Signal der Regierung warten, hat Bundeskanzler Merz den ‚Stahlgipfel‘ bereits zum Dialog mit einigen Konzernchefs und wenigen Gewerkschaftern degradiert. Als Tiger gesprungen, als Bettvorleger gelandet, nennt man das. Tausende Arbeitsplätze sind schon verloren gegangen und Standorte wurden geschlossen“, erklärt Mirze Edis, industriepolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Bundestag und weiterhin als Betriebsrat in der Stahlindustrie tätig, zum morgigen „Stahlgipfel“ der Bundesregierung. „Die Arbeiter:innen in der Stahlindustrie, ihre Kommunen und Regionen brauchen klare Taten statt Lippenbekenntnisse. Während die Beschäftigten seit Monaten auf ein kräftiges Signal der Regierung warten, hat Bundeskanzler Merz den ‚Stahlgipfel‘ bereits zum Dialog mit einigen Konzernchefs und wenigen Gewerkschaftern degradiert. Als Tiger gesprungen, als Bettvorleger gelandet, nennt man das. Tausende Arbeitsplätze sind schon verloren gegangen und Standorte wurden geschlossen“, erklärt Mirze Edis, industriepolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Bundestag und weiterhin als Betriebsrat in der Stahlindustrie tätig, zum morgigen „Stahlgipfel“ der Bundesregierung. Edis weiter:

„Wir brauchen mehr demokratische Mitbestimmung und eine Standort- und Arbeitsplatzgarantie. Staatliche Eingriffe, wie Bundesbeteiligungen und Vergesellschaftung der Stahlbranche, dürfen kein Tabu bleiben. Ein grundlegender Schutz vor Billigimporten aus Drittstaaten ist nötig. Ziel muss ein Handel auf Augenhöhe sein. Der Forderung der Gewerkschaften nach günstigem Strom und langfristiger Planbarkeit schließen wir uns als Linke an. Im Gegenzug müssen die Stahlkonzerne in grünen Stahl investieren – so gelingt die sozial-ökologische Transformation. Starke Leitmärkte und gut ausgestattete Kommunen können den Absatz von Stahl absichern. Eine Offensive für soziales Bauen mit grünem Stahl würde die Nachfrage weiter anregen. Die bundeseigene Deutsche Bahn muss verpflichtet werden, grünen Stahl abzunehmen.“

Terminhinweis:
Am 19. November 2025 findet die Stahlkonferenz der Linken im Bundestag in Duisburg statt. Dort werden unter anderem Ideen für mehr Staat und Vergesellschaftung im Stahlsektor diskutiert.

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news-61921 Wed, 05 Nov 2025 11:27:26 +0100 EU-Klimaziel: Zu spät, zu lasch und im Ergebnis ein Rückschritt https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/eu-klimaziel-zu-spaet-zu-lasch-und-im-ergebnis-ein-rueckschritt/ Pressemitteilung 21. Legislatur Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Europäische Union „Es war zu erwarten und lässt mich dennoch fassungslos zurück: Konkrete, schnell wirksame Maßnahmen, die notwendig sind angesichts der Klimakrise, findet man in den EU-Klimazielen nicht. Der Kauf von CO2-Zertifikaten – anders gesagt: klimapolitischer Ablasshandel – soll jetzt sogar noch ausgeweitet werden. Aus Nicht-EU-Staaten teils dubiose CO2-Zertifikate einzukaufen, schönt unsere Klimabilanz, bringt dem Klima aber nichts“, kommentiert Fabian Fahl, klimapolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Bundestag, die Einigung über die EU-Klimaziele. „Es war zu erwarten und lässt mich dennoch fassungslos zurück: Konkrete, schnell wirksame Maßnahmen, die notwendig sind angesichts der Klimakrise, findet man in den EU-Klimazielen nicht. Der Kauf von CO2-Zertifikaten – anders gesagt: klimapolitischer Ablasshandel – soll jetzt sogar noch ausgeweitet werden. Aus Nicht-EU-Staaten teils dubiose CO2-Zertifikate einzukaufen, schönt unsere Klimabilanz, bringt dem Klima aber nichts“, kommentiert Fabian Fahl, klimapolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Bundestag, die Einigung über die EU-Klimaziele. Fahl weiter:

„Die EU schlägt zur COP30 erneut mit einer zu laschen Klimapolitik auf – jetzt kommt es auf die Bundesregierung an. Deutschland hat sich sehr eindeutige Reduktionsziele gesetzt, die nicht nur im Klimaschutzgesetz festgeschrieben sind, sondern auch Verfassungsrang haben. Die Treibhausgase müssen hierzulande bis 2035 um 77 Prozent reduziert werden. Seit Jahrzehnten posaunen die verschiedenen Bundesregierungen in die Welt hinaus, Deutschland sei ein Vorreiter beim Klimaschutz. Nun gilt es, dies endlich unter Beweis zu stellen. Als allererste Maßnahmen braucht es strengere Tempolimits, wodurch bis zu acht Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden könnten. Wir als Linke fordern die Rückkehr zum 9-Euro-Ticket für den ÖPNV, das die Menschen begeistert hat: sozial und klimafreundlich. Der Ausbau der Gaskraftwerke, wie ihn Wirtschaftsministerin Katherina Reiche plant, fällt völlig aus der Zeit. Der Kohleausstieg muss auf 2030 vorgezogen werden. Außerdem muss Deutschland als größte Volkswirtschaft innerhalb der EU endlich im Sinne internationaler Klimagerechtigkeit initiativ werden und sich konkret für Schuldenerlasse und gerechte Klimareparationen für den Globalen Süden einsetzen.“

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news-61915 Tue, 04 Nov 2025 14:50:10 +0100 COP30 in Brasilien: Für echte Klimagerechtigkeit – gegen Greenwashing https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/cop30-in-brasilien-fuer-echte-klimagerechtigkeit-gegen-greenwashing/ Pressemitteilung 21. Legislatur Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Menschenrechte und humanitäre Hilfe Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung „Deutschland ist historisch gesehen der weltweit viertgrößte CO₂-Emittent. Der deutschen Politik kommt damit eine gesonderte Verantwortung zu – daraus müssen auf der COP30 Taten folgen. Es braucht endlich internationale Klimagerechtigkeit: Das bedeutet für uns als Linke konkret, dass Deutschland sich für umfassende Schuldenerlasse und gerechte Klimareparationen für Länder des Globalen Südens einsetzen muss“, sagt Charlotte Neuhäuser, Sprecherin für Globale Gerechtigkeit der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich der Klimakonferenz COP30 in Brasilien. „Deutschland ist historisch gesehen der weltweit viertgrößte CO₂-Emittent. Der deutschen Politik kommt damit eine gesonderte Verantwortung zu – daraus müssen auf der COP30 Taten folgen. Es braucht endlich internationale Klimagerechtigkeit: Das bedeutet für uns als Linke konkret, dass Deutschland sich für umfassende Schuldenerlasse und gerechte Klimareparationen für Länder des Globalen Südens einsetzen muss“, sagt Charlotte Neuhäuser, Sprecherin für Globale Gerechtigkeit der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich der Klimakonferenz COP30 in Brasilien. Die Fraktion bringt morgen, Mittwoch, den 5. November, einen entsprechenden Antrag im Bundestag ein.

Neuhäuser weiter: „Deutsche Unternehmen müssen endlich vollumfänglich vor deutschen Gerichten für Schäden im Ausland haftbar gemacht werden können. Klimaflucht muss als Asylgrund anerkannt werden, Ökozid ins internationale Strafrecht.“

Violetta Bock, Sprecherin für Klimagerechtigkeit der Fraktion Die Linke im Bundestag, ergänzt: „Wenn wir über die Weltklimakonferenz in Brasilien sprechen, dürfen wir nicht länger aus der Perspektive der Privilegierten handeln. Der Handel mit CO₂-Zertifikaten und die neue Welle der Rohstoffausbeutung im Namen einer ‚grünen‘ Transformation sind nicht die Lösung – sie sind Teil des Problems. Jetzt braucht es eine echte Wende: Die Stimmen der am stärksten Betroffenen – beispielsweise indigene Gemeinschaften – müssen ins Zentrum der Entscheidungen rücken. Ihre Mitbestimmungsrechte müssen gesetzlich verankert werden. Wer die Betroffenen weiter ignoriert, verweigert Gerechtigkeit und verspielt jede Chance auf wirksamen Klimaschutz. Die Klimakrise verschärft Ungleichheit – weltweit und auch hier in Deutschland. Doch die Bundesregierung versäumt es, soziale Maßnahmen für den Klimaschutz vorzulegen und ihre eigenen Hausaufgaben zu machen.“

Charlotte Neuhäuser wird vom 8. bis 16. November beim Alternativgipfel (People’s Summit) in Belém vor Ort sein. Violetta Bock wird vom 13. bis 21. November Die Linke auf der COP30 vor Ort vertreten. Beide stehen für Presseanfragen zur Verfügung.

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news-61904 Fri, 31 Oct 2025 13:14:10 +0100 Ein Jahr Einsturz des Bahnhofsdachs von Novi Sad: Bundesregierung und EU müssen sich hinter Demonstrierende in Serbien stellen https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/ein-jahr-einsturz-des-bahnhofsdachs-von-novi-sad-bundesregierung-und-eu-muessen-sich-hinter-demonstrierende-in-serbien-stellen/ Pressemitteilung 21. Legislatur Europäische Union Auswärtiges "Seit einem Jahr demonstriert die Zivilgesellschaft in Serbien gegen die tödliche Korruption und Vetternwirtschaft von Präsident Vučić. Seit einem Jahr schaut die Bundesregierung tatenlos zu. Sie muss sich in der bilateralen Zusammenarbeit mit Serbien für die Einhaltung demokratischer Standards einsetzen und hierzu auch den Austausch mit der Zivilgesellschaft suchen. Dieser Jahrestag dient dem Gedenken an die Opfer. Aber er ist auch ein Tag des Widerstandes und des Protestes", erklärt Maren Kaminski, stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit, anlässlich des morgigen Jahrestages des Einsturzes eines Bahnhofsdachs in Novi Sad, bei dem infolge von Korruption sechzehn Menschen starben. "Seit einem Jahr demonstriert die Zivilgesellschaft in Serbien gegen die tödliche Korruption und Vetternwirtschaft von Präsident Vučić. Seit einem Jahr schaut die Bundesregierung tatenlos zu. Sie muss sich in der bilateralen Zusammenarbeit mit Serbien für die Einhaltung demokratischer Standards einsetzen und hierzu auch den Austausch mit der Zivilgesellschaft suchen. Dieser Jahrestag dient dem Gedenken an die Opfer. Aber er ist auch ein Tag des Widerstandes und des Protestes", erklärt Maren Kaminski, stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit, anlässlich des morgigen Jahrestages des Einsturzes eines Bahnhofsdachs in Novi Sad, bei dem infolge von Korruption sechzehn Menschen starben.

Janina Böttger, europapolitische Sprecherin, ergänzt: "Die autoritäre Regierung von Präsident Vučić reagiert mit immer härteren Maßnahmen, willkürlichen Verhaftungen und Repressionen gegen die Demonstrierenden, die seit einem Jahr in ganz Serbien für mehr Gerechtigkeit und Neuwahlen auf die Straße gehen. Die Pressefreiheit ist eingeschränkt und Menschen werden gezielt diffamiert. Die EU und die Bundesregierung müssen sich hinter die Demonstrierenden stellen und ihre Forderung nach Einhaltung von Demokratie und fairen Neuwahlen unterstützen."

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news-61903 Fri, 31 Oct 2025 12:57:02 +0100 Bauturbo zerstört Nachbarschaften – Bundesregierung ignoriert Bedarfe vor Ort https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/bauturbo-zerstoert-nachbarschaften-bundesregierung-ignoriert-bedarfe-vor-ort/ Pressemitteilung 21. Legislatur Verkehr, Bau und Stadtentwicklung „Das Baugesetzbuch darf nicht weiter geschwächt und ausgehöhlt werden, denn wir brauchen das starke Baurecht zur Sicherung von Gemeinbedarfen gegenüber Privatinteressen in lebenswerten Städten“, erklärt Katalin Gennburg, Sprecherin für Bauen und Stadtentwicklung der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich des Inkrafttretens des Bauturbos. „Das Baugesetzbuch darf nicht weiter geschwächt und ausgehöhlt werden, denn wir brauchen das starke Baurecht zur Sicherung von Gemeinbedarfen gegenüber Privatinteressen in lebenswerten Städten“, erklärt Katalin Gennburg, Sprecherin für Bauen und Stadtentwicklung der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich des Inkrafttretens des Bauturbos. Gennburg weiter:

„Vielmehr müssten Mitwirkungsmöglichkeiten in Bauplanungsverfahren und eine sinnvolle Ergänzung von dem, was vor Ort wirklich gebraucht wird, gestärkt werden. Wer Menschen mit dem Bagger vor der eigenen Haustür überrascht, verspielt Vertrauen in die Baupolitik und plant völlig an den Bedarfen vorbei. Als Linke fordern wir eine weitreichende Demokratisierung von Planungsverfahren und mehr Mitsprache durch Bürger:innenbeteiligung in der Stadtplanung statt weniger. Außerdem fordere ich die Bundesregierung auf, im Interesse der Kommunalen Planungshoheit klarzustellen, wer genau als Gemeinde im Sinne der neuen Regelungen zustimmen muss und dann auch im Interesse einer inklusive Stadtplanung den weiteren Ausverkauf der Städte durch profitorientierte Investorenplanungen stoppen kann.“

 

Zum Hintergrund:

Diese Woche tritt der sogenannte „Bau-Turbo“ in Kraft und die Länder und Gemeinden müssen die Umsetzung vorbereiten. Dazu hat die Bundestagsabgeordnete Katalin Gennburg die Bundesregierung gefragt, wie insbesondere der §34 zukünftig gehandhabt wird (https://www.dielinkebt.de/fileadmin/user_upload/PDF_Dokumente/2025/RS_SF_10_-_0466.pdf) , da dieser insbesondere in kleineren und finanzschwachen Kommunen bereits oft zu Bodenspekulation geführt und nachbarschaftlichen Protest provozierte. Die nach BauGB bislang gültige Vorgabe, dass Neubauten sich nach § 34 Baugesetzbuch städtebaulich in die Umgebung einfügen müssen, wird gemäß „Bau-Turbo“ im Prinzip abgeschafft. Die Bundesregierung erklärt auf die parlamentarische Nachfrage, dass die Gemeinden weiterhin zustimmen müssten. Leider ist in der Praxis aber überhaupt nicht klar, wer genau verfassungsmäßig als „Gemeinde“ einer Abweichung zustimmen können soll, um die bislang gültige Einfügungsregelung nicht komplett obsolet zu machen. 

Hinzu kommt das wichtige Thema Bürger:innenbeteiligung in der räumlichen Planung als wichtiger Beitrag zur demokratischen Kultur und Teilhabemöglichkeit. Die Bundesregierung hält die „vorgesehenen Mitwirkungsmöglichkeiten für sachgerecht und ausreichend“, obwohl es keine verbindliche Beteiligung der Bevölkerung mehr gibt. Bereits in der Vergangenheit hat die Anwendung des §34 immer wieder zu enormen Konflikten und Widerständen geführt, da die Einfügungsregelung leider zu oft im Sinne der privaten Planungsvorhaben und gegen das Gemeininteresse gestellt wurden. Zig Bürgerinitiativen haben sich dazu immer wieder formiert, gerade weil Bürger:innenbeteiligung in der Stadtplanung so wichtig ist. Mit der Neuregelung sind deshalb Chaos in den Kommunen bezüglich der Zuständigkeit und noch gravierendere nachbarschaftliche Konflikte vorprogrammiert.  Auch in Berlin zeichnen sich beispielsweise bereits Verwerfungen zwischen Senat und Bezirken ab: Der Senat will die Bezirke durch den „Berliner Leitfaden zum Wohnungsbau-Turbo“ auf Linie bringen, was auch von Baustadträten kritisiert wird (https://www.tagesspiegel.de/berlin/berliner-wirtschaft/leitfaden-zum-neuen-bauturbo-gesetz-berliner-senat-gibt-bezirken-linie-beim-wohnungsbau-vor-14697020.html).

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news-61902 Fri, 31 Oct 2025 10:08:01 +0100 Internationale Gemeinschaft darf Wahlergebnisse in Tansania nicht anerkennen https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/internationale-gemeinschaft-darf-wahlergebnisse-in-tansania-nicht-anerkennen/ Pressemitteilung 21. Legislatur Auswärtiges „Die Hinweise sind erdrückend: Diese Wahlen waren weder frei noch fair. Oppositionelle Kräfte wurden im Vorfeld inhaftiert oder sind verschwunden. Während der Wahl kam es zu massiven Manipulationen und Unregelmäßigkeiten. Beeindruckend ist der Mut der tansanischen Bevölkerung, die trotz zunehmender Repression auf friedliche Weise für ihre Rechte eintritt. Menschen, die gegen Unterdrückung, Willkür und Korruption aufstehen, verdienen unsere uneingeschränkte Solidarität“, erklärt Vinzenz Glaser, Obmann der Fraktion Die Linke im Auswärtigen Ausschuss. „Die Hinweise sind erdrückend: Diese Wahlen waren weder frei noch fair. Oppositionelle Kräfte wurden im Vorfeld inhaftiert oder sind verschwunden. Während der Wahl kam es zu massiven Manipulationen und Unregelmäßigkeiten. Beeindruckend ist der Mut der tansanischen Bevölkerung, die trotz zunehmender Repression auf friedliche Weise für ihre Rechte eintritt. Menschen, die gegen Unterdrückung, Willkür und Korruption aufstehen, verdienen unsere uneingeschränkte Solidarität“, erklärt Vinzenz Glaser, Obmann der Fraktion Die Linke im Auswärtigen Ausschuss. Glaser weiter:

„Die Bevölkerung Tansanias kämpft für Meinungsfreiheit, Gerechtigkeit und politische Teilhabe – Werte, die universell gelten sollten. Angesichts der dokumentierten Verstöße ist eine klare Haltung der internationalen Gemeinschaft erforderlich. Sie darf diese Wahlfarce nicht anerkennen. Sie muss sich an die Seite der demokratischen Kräfte im Land stellen, die Gewalt gegen die Bevölkerung unmissverständlich verurteilen und auf eine Wiederholung der Wahlen unter unabhängiger, internationaler Aufsicht drängen. Nur so kann ein glaubwürdiger demokratischer Prozess wiederhergestellt werden.“

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news-61901 Tue, 28 Oct 2025 17:17:28 +0100 „Stoppt das Morden im Sudan – Zivilbevölkerung braucht sofortigen Schutz“ https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/stoppt-das-morden-im-sudan-zivilbevoelkerung-braucht-sofortigen-schutz/ Pressemitteilung 21. Legislatur Auswärtiges Menschenrechte und humanitäre Hilfe „In El-Fashir ereignet sich in diesen Tagen ein Inferno aus Gewalt, Hunger und Angst. Zivilistinnen und Zivilisten werden gefoltert, getötet, vergewaltigt und die Regierungen der Welt schauen zu. Diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit ereignen sich vor unser aller Augen“, erklärt Vinzenz Glaser, Sprecher für Antikoloniale Außenpolitik der Fraktion Die Linke im Bundestag, nach der Eroberung der Stadt El-Fashir durch RSF-Milizen. „In El-Fashir ereignet sich in diesen Tagen ein Inferno aus Gewalt, Hunger und Angst. Zivilistinnen und Zivilisten werden gefoltert, getötet, vergewaltigt und die Regierungen der Welt schauen zu. Diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit ereignen sich vor unser aller Augen“, erklärt Vinzenz Glaser, Sprecher für Antikoloniale Außenpolitik der Fraktion Die Linke im Bundestag, nach der Eroberung der Stadt El-Fashir durch RSF-Milizen. Glaser weiter:

"Angesichts der drohenden humanitären Katastrophe, den Massakern und der ethnischen Gewalt erwarte ich von der Bundesregierung entschlossenes Handeln. Sie muss sich für ein sofortiges Ende der Kämpfe, sicheren Zugang für humanitäre Hilfe und eine unabhängige Untersuchung der Verbrechen einsetzen. Dazu gehört auch die sofortige Aussetzung aller Waffenlieferungen an die VAE, Saudi Arabien und Katar. Es ist davon auszugehen, dass Waffen aus diesen Beständen bei den Massakern an der Zivilbevölkerung eingesetzt werden. Es darf keine mittelbare Unterstützung durch deutsche Waffenlieferungen an Staaten, die die RSF unterstützen, geben. Profit darf niemals über Menschenleben stehen.“

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