Pressemitteilungen der Gruppe Die Linke im Bundestag https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/ RSS-Feed der Pressemitteilungen der Gruppe Die Linke im Bundestag de-de Fraktion Die Linke im Bundestag Tue, 14 Oct 2025 03:13:01 +0200 Tue, 14 Oct 2025 03:13:01 +0200 TYPO3 EXT:news news-61762 Thu, 09 Oct 2025 11:14:12 +0200 Autogipfel im Kanzleramt: Mehr Asphalt ist keine Zukunftsstrategie https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/autogipfel-im-kanzleramt-mehr-asphalt-ist-keine-zukunftsstrategie/ Pressemitteilung 21. Legislatur Verkehr, Bau und Stadtentwicklung „Die versprochene Planungsbeschleunigung bis Ende 2025 ist alter Wein in neuen Schläuchen. Seit Jahren werden Gesetze im engen Takt geändert, aber gebaut wird trotzdem nicht schneller, weil Personal, Planungskapazitäten und Prioritäten fehlen. Die Rechnung ist einfach: Ohne Planung und Personal kein Neubau. Da helfen weitere drei Milliarden Euro nicht, die Merz für den Neubau verspricht“, erklärt Jorrit Bosch, Sprecher für Straßenverkehr und Verkehrsinfrastruktur der Fraktion Die Linke im Bundestag, zu Einigungen des Koalitionsausschusses zur Verkehrspolitik und zum heutigen Autogipfel im Kanzleramt. „Die versprochene Planungsbeschleunigung bis Ende 2025 ist alter Wein in neuen Schläuchen. Seit Jahren werden Gesetze im engen Takt geändert, aber gebaut wird trotzdem nicht schneller, weil Personal, Planungskapazitäten und Prioritäten fehlen. Die Rechnung ist einfach: Ohne Planung und Personal kein Neubau. Da helfen weitere drei Milliarden Euro nicht, die Merz für den Neubau verspricht“, erklärt Jorrit Bosch, Sprecher für Straßenverkehr und Verkehrsinfrastruktur der Fraktion Die Linke im Bundestag, zu Einigungen des Koalitionsausschusses zur Verkehrspolitik und zum heutigen Autogipfel im Kanzleramt. Bosch weiter:

„Uneinigkeit herrscht weiterhin beim Verbrenneraus, dabei ist eine klare Richtung hin zur Elektromobilität jetzt entscheidend. Wer es mit Klimaneutralität im Jahr 2045 ernst meint, kann nicht gleichzeitig am fossilen Antrieb festhalten. Wenn heute wieder behauptet wird, der Verbrennerausstieg 2035 sei unrealistisch, dann ist das reine Ablenkung. Er ist erreichbar, wenn Industrie und Politik – insbesondere Union und SPD – nicht ständig verzögern. Mit ihrem Hin und Her werden Zukunft, Arbeitsplätze und Klimaschutz gleichermaßen zugunsten kurzfristiger Konzerninteressen aufs Spiel gesetzt. Statt ständig von ‚Technologieoffenheit‘ zu reden, braucht es endlich Technologie-Entschlossenheit.

Die Ankündigung von Finanzminister Klingbeil, die Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos bis 2035 und die Mautbefreiung für E-Lkw zu verlängern, reicht nicht aus. Deutschland braucht eine echte Transformationsstrategie mit massiven Investitionen in Schiene, ÖPNV und Ladeinfrastruktur und den Aufbau einer eigenen Batteriezellenproduktion. Arbeitsplätze in den Zulieferbetrieben müssen gesichert werden – auch durch Weiterbildung. Es braucht verbindliche Jobgarantien statt Werksschließungen. Die Beschäftigten dürfen nicht wieder die Leidtragenden der Krise sein. Wir brauchen eine Politik, die Klima, soziale Sicherheit und Industrieinteressen endlich zusammenbringt. Solange Lobbyinteressen über Fortschritt stehen, bleibt die Verkehrswende auf der Strecke.“

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news-61761 Thu, 09 Oct 2025 09:59:00 +0200 Finanzkriminalität wirksam bekämpfen – Beschäftigte vor Repressionen schützen https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/finanzkriminalitaet-wirksam-bekaempfen-beschaeftigte-vor-repressionen-schuetzen/ Pressemitteilung 21. Legislatur Finanzen „Der Gesetzentwurf soll der große Wurf gegen Schwarzarbeit und Finanzkriminalität sein, aber er setzt vollkommen falsche, gefährliche Prioritäten: Die Kontrollmöglichkeiten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit sollen erhöht, Razzien erleichtert und Abschiebungen beschleunigt werden. Das schürt ein Klima der Angst bei Beschäftigten“, erklärt Isabelle Vandre, Sprecherin für die Bekämpfung von Finanzkriminalität der Fraktion Die Linke im Bundestag, zum Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung. „Der Gesetzentwurf soll der große Wurf gegen Schwarzarbeit und Finanzkriminalität sein, aber er setzt vollkommen falsche, gefährliche Prioritäten: Die Kontrollmöglichkeiten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit sollen erhöht, Razzien erleichtert und Abschiebungen beschleunigt werden. Das schürt ein Klima der Angst bei Beschäftigten“, erklärt Isabelle Vandre, Sprecherin für die Bekämpfung von Finanzkriminalität der Fraktion Die Linke im Bundestag, zum Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung. Vandre weiter:

„Statt Beschäftigte vor Ausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel zu schützen, werden damit ohnehin schon Marginalisierte und Ausgebeutete kriminalisiert. Dabei wäre es dringend geboten, den Schutz vor Menschenhandel und organisierter Kriminalität auszuweiten. Die Bekämpfung von Schwarzarbeit muss den Schutz der Betroffenen über repressive Maßnahmen stellen.

Die zusätzlich eingebrachte Verlängerung der Aufbewahrungsfristen für Belege ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber: Längere Aufbewahrungsfristen allein werden nicht ausreichen, um Cum-Cum und Cum-Ex aufzuarbeiten. Cum-Cum hat einen Schaden von schätzungsweise 28,5 Milliarden Euro verursacht. Geld von uns allen, das an allen Ecken und Enden fehlt – für Schulen, Kitas, Krankenhäuser und bezahlbaren Wohnraum. Was es stattdessen braucht, sind Behörden, die dazu befähigt werden, Cum-Cum- sowie Cum-Ex-Fälle auszuermitteln und zur Anklage zu bringen. Hierzu schlagen wir die Gründung einer bundesweiten Spezialeinheit für international organisierte Steuerhinterziehung und Geldwäsche vor. Zudem fordern wir die Verschärfung der Strafverfolgung z. B. durch die Wiedereinführung eines Verbrechenstatbestands für besonders schwere Steuerhinterziehung, um sie rechtlich dem Betrug nach § 263 StGB gleichzustellen. Als Linksfraktion fordern wir die konsequente Verfolgung der organisierten Steuerhinterziehung und die Ausweitung des Rechtsrahmens zur Bekämpfung von Finanzkriminalität. Finanzminister Klingbeil liefert leider nichts von beidem.“

Hintergrund:
Finanzkriminalität hat in den vergangenen Jahren zu milliardenschweren Steuerausfällen geführt. Nach Schätzungen beläuft sich der Schaden allein durch Cum-Cum-Geschäfte in Deutschland auf mindestens 28,5 Mrd. Euro, von denen bislang nur ca. 1 Prozent zurückgeholt wurde. Die geringe Rechtsdurchsetzung erleichtert organisierte Steuerkriminalität, weil durch das geringe Entdeckungsrisiko falsche Anreize gesetzt werden. Die nun im Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung geplante Rücknahme der verkürzten Aufbewahrungsfristen für Banken, Versicherungen und Fonds ist ein wichtiger Erfolg des öffentlichen Drucks. Sie bleiben jedoch wirkungslos, wenn die gewonnene Zeit nicht konsequent genutzt wird, um sämtliche noch nicht aufgedeckte Cum-Cum-Geschäfte zu ahnden und die entgangenen Steuern einzutreiben. Die bisherigen Prüf- und Ermittlungskapazitäten der Länder reichen hier nicht aus, um dieses fortbestehende Problem wirksam zu bekämpfen. Dabei ist der Bund rechtlich in der Lage und verpflichtet, die Länder zu unterstützen. Der Gesetzesentwurf sieht zudem eine Erweiterung der Befugnisse der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) vor. Die FKS soll zum einen Beschäftigte schützen und Ausbeutung und Lohnraub bekämpfen, zum anderen hat sie als Teil des Zolls eine Kontrollfunktion. Diese Doppelrolle führt zu einem Zielkonflikt: Für Beschäftigte in prekären, oft migrantisch geprägten Branchen kann das bedeuten, nach einer Kontrolle unbezahlte Löhne nicht zu erhalten und, schlimmer noch, abgeschoben zu werden. Der Gesetzesentwurf von Finanzminister Klingbeil greift zu kurz, weshalb die Linksfraktion einen Antrag zur wirksamen Bekämpfung von Finanzkriminalität beigelegt hat. Am Montag, den 13.10.2025, findet die öffentliche Anhörung zum Gesetzesentwurf statt.

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news-61752 Wed, 08 Oct 2025 14:09:27 +0200 Befugnisse der Bundespolizei begrenzen statt ausweiten! https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/befugnisse-der-bundespolizei-begrenzen-statt-ausweiten/ Pressemitteilung 21. Legislatur Inneres "Die Bundesregierung will die Befugnisse der Bundespolizei massiv ausweiten. Das ist ein klarer Schritt in Richtung autoritärer Kontrolle, den Die Linke ablehnt. Richtig wäre das Gegenteil: Eine klare Begrenzung der Aufgaben und Befugnisse der Bundespolizei auf ihre grenz- und bahnpolizeilichen Aufgaben und eine stärkere demokratische Kontrolle der Polizei", erklärt Clara Bünger, innenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, anlässlich des heutigen Kabinettsbeschlusses zum Bundespolizeigesetz. "Die Bundesregierung will die Befugnisse der Bundespolizei massiv ausweiten. Das ist ein klarer Schritt in Richtung autoritärer Kontrolle, den Die Linke ablehnt. Richtig wäre das Gegenteil: Eine klare Begrenzung der Aufgaben und Befugnisse der Bundespolizei auf ihre grenz- und bahnpolizeilichen Aufgaben und eine stärkere demokratische Kontrolle der Polizei", erklärt Clara Bünger, innenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, anlässlich des heutigen Kabinettsbeschlusses zum Bundespolizeigesetz. Bünger weiter:

"Überwachung von Telekommunikation, Zugriff auf Fluggastdaten, Aufenthaltsverbote – der Gesetzentwurf liest sich wie eine Anleitung zum Überwachungsstaat. Damit wird keine Sicherheit geschaffen, sondern es kommt zu einer Aushöhlung von Grund- und Freiheitsrechten. Zudem greift die Bundespolizei weit in die Zuständigkeit der Länder im Bereich der Gefahrenabwehr ein. Dies wird zu einem Zuständigkeitschaos zwischen den Behörden führen.

Was im Entwurf gänzlich fehlt: Eine Kennzeichnungspflicht sowie Maßnahmen, die dem polizeilichen Racial Profiling entgegenwirken. Für Millionen Menschen ist es eine Alltagserfahrung, ohne konkreten Anlass von der Polizei verdächtigt und kontrolliert zu werden, meist wegen ihres vermeintlich 'nichtdeutschen Aussehens'. Grundlage sind Befugnisse zu anlasslosen Kontrollen, von denen die Bundespolizei in großem Umfang Gebrauch macht. Geboten wäre es, diese Befugnisse einzuschränken oder am besten ganz zu streichen. Stattdessen kommen nun weitere hinzu, indem die Bundespolizei künftig auch in Waffen- oder Messerverbotszonen anlasslos kontrollieren soll."

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news-61745 Thu, 02 Oct 2025 12:33:36 +0200 35 Jahre deutsche Einheit: Wer gleichwertige Lebensverhältnisse will, muss umverteilen https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/35-jahre-deutsche-einheit-wer-gleichwertige-lebensverhaeltnisse-will-muss-umverteilen/ Pressemitteilung 21. Legislatur Inneres „Auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung sind die Menschen im Osten nach wie vor erheblich materiell benachteiligt. Solange sich daran nichts ändert, bleibt die Einheit ein Misserfolg und das Vertrauen in Politik und Institutionen der Bundesrepublik wird im Osten weiter schwinden. Dieser Prozess lässt sich nur umkehren, wenn endlich vollständig gleichwertige Lebensverhältnisse geschaffen werden“, erklärt Sören Pellmann, Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich des 35. Jahrestags der deutschen Einheit. „Auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung sind die Menschen im Osten nach wie vor erheblich materiell benachteiligt. Solange sich daran nichts ändert, bleibt die Einheit ein Misserfolg und das Vertrauen in Politik und Institutionen der Bundesrepublik wird im Osten weiter schwinden. Dieser Prozess lässt sich nur umkehren, wenn endlich vollständig gleichwertige Lebensverhältnisse geschaffen werden“, erklärt Sören Pellmann, Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich des 35. Jahrestags der deutschen Einheit. Pellmann weiter:

„Unser Gesellschaftssystem zementiert soziale Ungleichheit. Große Vermögen sind im Westen konzentriert und verbleiben über Erbschaft dort. Nur 2 Prozent der gesamten Erbschaftssteuer werden in Ostdeutschland bezahlt. Das Treuhandvermögen der Ostdeutschen wurde völlig unter Wert zu 80 Prozent an Westdeutsche verramscht, nur 6 Prozent gingen an Ostdeutsche, der Rest ins Ausland.

Echte, gleichwertige Lebensverhältnisse können nur durch staatliche Eingriffe in die Vermögensverteilung erreicht werden. Dazu gehört zum Beispiel die Wiedereinführung einer Steuer auf sehr große Vermögen. Bei der Erbschaftsteuer müssen die Schlupflöcher für Superreiche geschlossen werden. Beide Maßnahmen würden ausschließlich Vermögende – hauptsächlich im Westen – treffen und damit die nötige Umverteilung in Gang setzen. Die generierten Steuermehreinnahmen würden erhebliche Spielräume schaffen, öffentlich zu investieren und so den Osten – bis hin zu tatsächlich gleichwertigen Lebensverhältnissen – wirtschaftlich voranbringen zu können.

Es braucht eine nachhaltige Industriestrategie, die langfristig für Wertschöpfung im Osten sorgt und dabei unter anderem die Auto- und Chemieindustrie sowie die Ostseewerften einbezieht. Die Kommunen müssen entschuldet werden, damit sie die Daseinsvorsorge vor Ort angemessen gewährleisten können. Ostdeutsche Klinikstandorte müssen gerettet und Klinikkonzerne rekommunalisiert werden. Die Lohnlücke zwischen Ost und West muss schnellstmöglich geschlossen werden.“

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news-61744 Thu, 02 Oct 2025 10:04:49 +0200 Wohnkostenpauschale im BAföG muss deutlich erhöht werden https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/wohnkostenpauschale-im-bafoeg-muss-deutlich-erhoeht-werden/ Pressemitteilung 21. Legislatur "Die Wohnkostenpauschale im BAföG hat mit der Realität auf dem Mietmarkt nichts mehr zu tun. Sie muss sofort deutlich erhöht und künftig jährlich automatisch an die Mietpreisentwicklung angepasst werden," erklärt Sahra Mirow, Sprecherin für soziales Wohnen der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich des MLP-Studentenwohnreports 2025. "Die Wohnkostenpauschale im BAföG hat mit der Realität auf dem Mietmarkt nichts mehr zu tun. Sie muss sofort deutlich erhöht und künftig jährlich automatisch an die Mietpreisentwicklung angepasst werden," erklärt Sahra Mirow, Sprecherin für soziales Wohnen der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich des MLP-Studentenwohnreports 2025. Mirow weiter:

"Es ist ein politisches Armutszeugnis, dass Studierende teils mehr als die Hälfte ihres Einkommens allein für Miete aufbringen. Wer neben dem Studium 20 Stunden pro Woche arbeiten muss, verliert Lernzeit und Chancen. Die Knappheit an bezahlbarem Wohnraum ist zur existenziellen Bedrohung geworden. Um diesem Missstand abzuhelfen, müssen zügig zusätzliche Mittel für den Neubau von Wohnheimplätzen bereitgestellt werden.

Das Wohnungsangebot für Studierende darf nicht vom Markt oder von befristeten Programmen abhängig sein.  Es muss dauerhaft gemeinnützig und staatlich gesichert werden. Bezahlbarer Wohnraum für Studierende ist eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft - hier ist entschlossenes Handeln der Bundesregierung jetzt dringend geboten."

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news-61739 Mon, 29 Sep 2025 12:20:43 +0200 Kürzungen in der Pflege können teuer werden https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/kuerzungen-in-der-pflege-koennen-teuer-werden/ Pressemitteilung 21. Legislatur Gesundheit „Die Kürzungsvorschläge beim Pflegegrad 1 sind nicht nur grausam für die Betroffenen – die erhofften Einsparungen sind auch eine Fehlkalkulation. Diese Kürzungen können die Kosten für die Allgemeinheit sogar in die Höhe treiben. Denn die Leistungen im Pflegegrad 1 dienen der Prävention. Wenn niemand mehr einkauft, kocht, wäscht und putzt, oder es keinen Zuschuss mehr für eine barrierefreie Dusche gibt, verschlechtert sich der Zustand der Betroffenen. Das führt absehbar zu gesundheitlichen Problemen und dazu, dass schneller ein höherer Pflegegrad notwendig wird“, erklärt Evelyn Schötz, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag. „Die Kürzungsvorschläge beim Pflegegrad 1 sind nicht nur grausam für die Betroffenen – die erhofften Einsparungen sind auch eine Fehlkalkulation. Diese Kürzungen können die Kosten für die Allgemeinheit sogar in die Höhe treiben. Denn die Leistungen im Pflegegrad 1 dienen der Prävention. Wenn niemand mehr einkauft, kocht, wäscht und putzt, oder es keinen Zuschuss mehr für eine barrierefreie Dusche gibt, verschlechtert sich der Zustand der Betroffenen. Das führt absehbar zu gesundheitlichen Problemen und dazu, dass schneller ein höherer Pflegegrad notwendig wird“, erklärt Evelyn Schötz, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag. Schötz weiter:

„Bei denjenigen Betroffenen, die glücklicherweise Angehörige haben, die einspringen können, wären es zum überwiegenden Teil wieder Frauen, die mit mehr unbezahlter Sorgearbeit belastet würden. Sie würden dann teilweise ihre Erwerbsarbeit einschränken müssen – mit bekannten Folgen für die Wirtschaft, die Staats- und Sozialversicherungseinnahmen. Die Finanzierung von guter Pflege und Pflegeprävention ist eben nicht nur eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sie hat auch einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen.

Gut ist, dass bis weit in die Koalition hinein die Streichung des Pflegegrads 1 abgelehnt wird. Daran werden wir sie messen. Es ist eine ziemlich durchsichtige Strategie, in Pflege und Gesundheit immer wieder radikale Kürzungsvorschläge zu machen, um zu schauen, wo der Widerstand am geringsten ist. Wer so vorgeht, macht eine Politik gegen die Mehrheit der Menschen. Das Gegenteil wäre richtig: Wir brauchen bessere Leistungen der Pflegeversicherung, nicht noch schlechtere. Denn schon jetzt reichen die Leistungen hinten und vorne nicht. Zahlen alle Abgeordneten, Beamten und Selbstständigen in die Pflegeversicherung ein und wird die ungerechte Beitragsbemessungsgrenze abgeschafft, ist das auch problemlos finanzierbar.“

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news-61723 Thu, 25 Sep 2025 17:28:34 +0200 Politik darf dem Stellenabbau bei Bosch nicht tatenlos zusehen https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/politik-darf-dem-stellenabbau-bei-bosch-nicht-tatenlos-zusehen/ Pressemitteilung 21. Legislatur Wirtschaft und Technologie „Die Nachricht ist ein Schock für die Beschäftigten in Waiblingen, Feuerbach, Schwieberdingen und weiteren Standorten. Schon im vergangenen Jahr hat Bosch massive Kürzungen angekündigt, jetzt legt der Konzern noch einmal nach. Statt Sicherheit und Perspektiven gibt es Unsicherheit und Existenzängste für Tausende Familien“, erklärt Agnes Conrad, Sprecherin für nachhaltige Automobilpolitik, zur Ankündigung von Bosch, bis 2030 rund 13.000 Stellen in der Autosparte zu streichen. „Die Nachricht ist ein Schock für die Beschäftigten in Waiblingen, Feuerbach, Schwieberdingen und weiteren Standorten. Schon im vergangenen Jahr hat Bosch massive Kürzungen angekündigt, jetzt legt der Konzern noch einmal nach. Statt Sicherheit und Perspektiven gibt es Unsicherheit und Existenzängste für Tausende Familien“, erklärt Agnes Conrad, Sprecherin für nachhaltige Automobilpolitik, zur Ankündigung von Bosch, bis 2030 rund 13.000 Stellen in der Autosparte zu streichen. Conrad weiter:

„Die Transformation zur Elektromobilität ist notwendig – aber sie darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Es ist nicht hinnehmbar, dass ein Konzern wie Bosch, der Milliardengewinne erwirtschaftet, seine Kosten auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abwälzt, während Managementfehler und eine verschleppte strategische Ausrichtung ungestraft bleiben. Was wir brauchen, ist eine vorausschauende Industriepolitik: Massive Investitionen in klimafreundliche Mobilität, klare Vorgaben für Standort- und Beschäftigungssicherung und eine enge Einbindung der Betriebsräte und Gewerkschaften. Es geht darum, Wertschöpfung und Know-how hier zu halten, statt Belegschaften auszudünnen. Wir als Linke fordern einen Schutzschirm für Arbeitsplätze in der Automobil- und Zulieferindustrie.

Wir brauchen ein soziales Leasing für E-Kleinwagen, damit die Nachfrage stabil bleibt und gute Arbeitsplätze gesichert werden. Die Schuldenlast der Betriebe darf nicht zum Vorwand für Entlassungen werden. Mit zinsgünstigen KfW-Krediten muss sichergestellt werden, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben und die Kolleginnen und Kollegen eine Zukunftsperspektive haben. Wir stehen solidarisch an der Seite der Kolleginnen und Kollegen bei Bosch. Ihre Erfahrung und ihre Arbeit sind unverzichtbar – für die ökologische Modernisierung der Industrie und für die Regionen, in denen Bosch ein zentraler Arbeitgeber ist. Kahlschlag ist der falsche Weg. Die Zukunft der Mobilität braucht Sicherheit für die Beschäftigten und Planungssicherheit für die Standorte.“

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news-61722 Thu, 25 Sep 2025 16:41:21 +0200 Zum 45. Jahrestag des Oktoberfestattentats: Die Linke fordert Aufklärung und eine Veränderung der öffentlichen Erinnerung https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/zum-45-jahrestag-des-oktoberfestattentats-die-linke-fordert-aufklaerung-und-eine-veraenderung-der-oeffentlichen-erinnerung/ Pressemitteilung 21. Legislatur Inneres Am 26. September 1980 tötete eine Bombe auf dem Münchner Oktoberfest 13 Menschen und verletzte über 200 teils schwer. Das Attentat ist damit der schwerwiegendste terroristische Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik. Bis heute ist der Anschlag nicht aufgeklärt und auch die öffentliche Erinnerung wird der Bedeutung des Ereignisses nicht gerecht. Hierzu erklären Clara Bünger, innenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im deutschen Bundestag, und Ferat Kocak, Sprecher für Antifaschismus: Am 26. September 1980 tötete eine Bombe auf dem Münchner Oktoberfest 13 Menschen und verletzte über 200 teils schwer. Das Attentat ist damit der schwerwiegendste terroristische Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik. Bis heute ist der Anschlag nicht aufgeklärt und auch die öffentliche Erinnerung wird der Bedeutung des Ereignisses nicht gerecht. Hierzu erklären Clara Bünger, innenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im deutschen Bundestag, und Ferat Kocak, Sprecher für Antifaschismus:

"Erst seit dem Ende der erneuten Ermittlungen 2020 gilt der Anschlag als politisch rechts motiviert. 40 Jahre lang beharrten offizielle Stellen auf der Lüge, dass es sich bei dem Anschlag um die unpolitische Tat eines von Liebeskummer getriebenen Einzeltäters handelt. Diese Verleugnung ist symptomatisch für den bundesdeutschen Umgang mit rechtem Terror. Doch obwohl die Tat heute als politisch motiviert anerkannt wird, steht das offizielle Ergebnis der Ermittlungen noch immer in einem entscheidenden Punkt im Widerspruch zu wesentlichen Zeugenaussagen und journalistischen Recherchen. Die Bundesanwaltschaft kam zu dem Schluss, dass der Attentäter Gundolf Köhler alleine gehandelt habe. Das ist unglaubwürdig", erklärt Clara Bünger.

Ferat Kocak ergänzt: "Viele Aspekte, von Aussagen, der Attentäter habe kurz vor der Tat mit anderen Männern am Tatort gesprochen, über die ungeklärte Frage, wie Köhler die Bombe gebaut haben soll, bis zu verschwundenen und vernichteten Asservaten, stellen die offizielle Version infrage. Es ist ein Versäumnis, dass die ursprünglichen Ermittlungen weder in einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss noch im Zuge der wiederaufgenommenen Ermittlungen überprüft wurden. Die öffentliche Erinnerung an den Anschlag ist symptomatisch. Sie zeigt, dass rechter Terror nicht als die konstante und fundamentale Bedrohung unserer Demokratie verstanden wird, die er darstellt. Das wiederum hat damit zu tun, dass rechter Terror vor allem diejenigen bedroht, die im immer noch vorherrschenden Selbstverständnis Deutschlands nicht dazugehören. Für die erfolgreiche und nachhaltige Bekämpfung von rechtem Terror ist deshalb auch ein Verständnis gesellschaftlicher Zugehörigkeit von Bedeutung, das insbesondere all jene einschließt, die auch heute rechte Gewalt fürchten müssen."

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news-61685 Mon, 22 Sep 2025 12:08:59 +0200 Schnieder macht Bahnfahren noch unpünktlicher und teurer https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/schnieder-macht-bahnfahren-noch-unpuenktlicher-und-teurer/ Pressemitteilung 21. Legislatur Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit „Sieben Minuten reichen, um eine Bahnstrategie vorzustellen, die keine ist. Mit Verkehrsminister Schnieder auf dem Posten wird das Bahnfahren zwar teurer, aber nicht pünktlicher. Für die Mehrheit der Pendler:innen, Studierenden und Rentner:innen wird es immer mehr zu einem Luxusgut“, erklärt Luigi Pantisano, verkehrspolitischer Sprecher für Bahn und ÖPNV, zur Vorstellung der neuen Bahn-Strategie von Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). „Sieben Minuten reichen, um eine Bahnstrategie vorzustellen, die keine ist. Mit Verkehrsminister Schnieder auf dem Posten wird das Bahnfahren zwar teurer, aber nicht pünktlicher. Für die Mehrheit der Pendler:innen, Studierenden und Rentner:innen wird es immer mehr zu einem Luxusgut“, erklärt Luigi Pantisano, verkehrspolitischer Sprecher für Bahn und ÖPNV, zur Vorstellung der neuen Bahn-Strategie von Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). Pantisano weiter:

„Die Preiserhöhung des Deutschlandtickets und die Manipulation der Pünktlichkeitsstatistik sind der bittere Beweis dafür, dass Schnieder weder die nötige Vision noch das Interesse an einer gerechten und zuverlässigen Mobilität für alle hat. Der Kopf des Unternehmens kann beliebig oft ausgetauscht werden, nachhaltige Verbesserungen für Fahrgäste und Beschäftigte wird es nur durch angemessene politische Zielvorgaben und strukturelle Veränderungen geben. Das muss sich auch in der Verteilung des Sondervermögens widerspiegeln – mit einer deutlichen Priorisierung der der Bahn-Finanzierung.

Die Linke fordert daher, die Bahn endlich als Teil der öffentlichen Daseinsvorsoge zu verstehen, die garantiert, dass die Fahrgäste zuverlässig und günstig Bahn fahren können. Alle Unternehmensteile müssen so umgebaut werden, dass sie dem Gemeinwohl verpflichtet wirtschaften.“

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news-61661 Wed, 17 Sep 2025 18:30:48 +0200 Bundeshaushalt 2025: Kürzungen der humanitären Hilfe setzen Menschenleben aufs Spiel  https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/bundeshaushalt-2025-kuerzungen-der-humanitaeren-hilfe-setzen-menschenleben-aufs-spiel/ Pressemitteilung 21. Legislatur Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung „Der Haushalt 2025 schwächt Deutschlands Engagement für Stabilität, Frieden und den Schutz von Menschen in Not weltweit und verschärft die Notlagen in den Krisenregionen dieser Welt“, erklärt Vinzenz Glaser, Obmann der Fraktion Die Linke im Auswärtigen Ausschuss, anlässlich der Verabschiedung. „Der Haushalt 2025 schwächt Deutschlands Engagement für Stabilität, Frieden und den Schutz von Menschen in Not weltweit und verschärft die Notlagen in den Krisenregionen dieser Welt“, erklärt Vinzenz Glaser, Obmann der Fraktion Die Linke im Auswärtigen Ausschuss, anlässlich der Verabschiedung. Glaser weiter:

„Millionen Menschen stehen akut vor Hunger, Krankheit und Vertreibung, während die Bundesregierung ihre Mittel für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit drastisch kürzt – ein gefährliches Signal, das Menschenleben kostet und globale Krisen weiter eskalieren lässt. Besonders betroffen sind auch Programme für Krisenprävention, Stabilisierung und Friedensförderung. Ohne ausreichend finanzielle Unterstützung drohen Friedensprojekte zu scheitern und humanitäre Großkrisen verschärft zu werden.

Auch der Haushaltsentwurf 2026 setzt die radikale Kürzungspolitik ohne erkennbare langfristige Strategie fort. Millionen Menschen verlieren den Zugang zu Nahrung, Gesundheitsversorgung und sozialer Sicherheit, während Hilfsorganisationen weltweit nur ein Drittel der rund 300 Millionen Menschen versorgen können, die akut auf Hilfe angewiesen sind. Dass Hilfsorganisationen zu einer Triage gezwungen sind, ist ein erschütterndes Zeichen für das Scheitern internationaler Verantwortung.

Sicherheit entsteht nicht durch Aufrüstung, sondern durch gerechte Wirtschaftsstrukturen, Schuldenerleichterungen, Klimaschutz und Krisenprävention. Die Bundesregierung muss die humanitäre Hilfe auf drei Milliarden Euro aufstocken und ihre internationale Verantwortung ernst nehmen.“

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news-61656 Wed, 17 Sep 2025 12:15:58 +0200 Bundeshaushalt 2025: Keine echte finanzielle Entlastung für Kommunen https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/bundeshaushalt-2025-keine-echte-finanzielle-entlastung-fuer-kommunen/ Pressemitteilung 21. Legislatur Finanzen Haushalt "Die Warnung des Deutschen Städtetags ist unüberhörbar: Städte und Gemeinden befürchten Haushaltslöcher von bis zu 36 Milliarden Euro allein in diesem Jahr. Damit stehen die Kommunen tatsächlich vor einem Kollaps. Parallel dazu steigen bundesweit die kommunalen Pflegekosten dramatisch: allein von 2023 auf 2024 um fast 18 Prozent auf insgesamt fünf Milliarden Euro. Dieses Beispiel steht stellvertretend für die angespannte Lage vieler Städte bundesweit", erklärt Sascha H. Wagner, Sprecher für Kommunalfinanzen der Fraktion Die Linke im Bundestag, zu ausufernden Pflegekosten für Städte und Gemeinden. "Die Warnung des Deutschen Städtetags ist unüberhörbar: Städte und Gemeinden befürchten Haushaltslöcher von bis zu 36 Milliarden Euro allein in diesem Jahr. Damit stehen die Kommunen tatsächlich vor einem Kollaps. Parallel dazu steigen bundesweit die kommunalen Pflegekosten dramatisch: allein von 2023 auf 2024 um fast 18 Prozent auf insgesamt fünf Milliarden Euro. Dieses Beispiel steht stellvertretend für die angespannte Lage vieler Städte bundesweit", erklärt Sascha H. Wagner, Sprecher für Kommunalfinanzen der Fraktion Die Linke im Bundestag, zu ausufernden Pflegekosten für Städte und Gemeinden. Wagner weiter:

"Die Bundesregierung verklärt die Haushaltsberatungen 2025 zwar zum 'Gamechanger', tatsächlich enthält der Etat aber keine strukturellen Lösungen. Stattdessen setzt die Koalition auf Buchungstricks und kosmetische Maßnahmen, die an den Problemen vorbeigehen. Denn während die Bundesregierung über das Bürgergeld debattiert, explodieren in Wahrheit die Pflegekosten und reißen immer größere Löcher in die Haushalte. Nun schlagen die Städte Alarm, doch CDU/CSU und SPD lassen sie im Regen stehen. Das ist keine verantwortliche Politik, das ist bestenfalls Haushaltskosmetik.

Die Linke fordert auch deshalb seit langem eine sofortige Altschuldenregelung für überschuldete Kommunen. Die steigenden Pflegekosten wollen wir mit einer solidarischen Pflegevollversicherung finanzierbar machen. Darüber hinaus braucht es eine garantierte finanzielle Mindestausstattung der Städte und Gemeinden durch eine höhere Beteiligung an den Gemeinschaftssteuern und einen wirksamen Bürokratieabbau. Ohne handfeste Unterstützung drohen viele Kommunen den Boden unter den Füßen zu verlieren. Wir brauchen endlich eine echte Zeitenwende in der Kommunalfinanzierung."

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news-61639 Tue, 16 Sep 2025 13:12:18 +0200 Bildungsministerin Prien hat kein Interesse an einer kritischen Zivilgesellschaft https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/bildungsministerin-prien-hat-kein-interesse-an-einer-kritischen-zivilgesellschaft/ Pressemitteilung 21. Legislatur Inneres „Wer wie Frau Prien zivilgesellschaftliches Engagement unter Generalverdacht stellt, schwächt genau jene Initiativen, die seit Jahren an vorderster Front gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus arbeiten. Statt die Ehrenamtlichen und Aktiven zu unterstützen, werden sie jetzt potentiell kriminalisiert. Das ist ein fatales Signal“, erklärt Clara Bünger, innenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linken im Bundestag, zum Vorhaben von Bildungsministerin Karin Prien, Empfänger:innen von Geldern aus dem Programm „Demokratie leben!“ auf „Extremismus“ zu überprüfen. „Wer wie Frau Prien zivilgesellschaftliches Engagement unter Generalverdacht stellt, schwächt genau jene Initiativen, die seit Jahren an vorderster Front gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus arbeiten. Statt die Ehrenamtlichen und Aktiven zu unterstützen, werden sie jetzt potentiell kriminalisiert. Das ist ein fatales Signal“, erklärt Clara Bünger, innenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linken im Bundestag, zum Vorhaben von Bildungsministerin Karin Prien, Empfänger:innen von Geldern aus dem Programm „Demokratie leben!“ auf „Extremismus“ zu überprüfen. Bünger weiter:

„Wenn wir die gesellschaftliche Rechtsentwicklung und den Aufstieg faschistischer Kräfte stoppen wollen, müssen wir dafür sorgen, dass mehr als bisher in demokratische Bildung und politische Teilhabe investiert wird, besonders im ländlichen Raum. Die Organisationen, die diese Arbeit machen, brauchen eine langfristige und verlässliche Finanzierung. Wer Rechtsextremismus wirklich bekämpfen will, spart nicht bei der Demokratieförderung.

Doch die Bundesregierung hat offenkundig kein Interesse an einer kritischen Zivilgesellschaft. Statt Initiativen gegen Angriffe von rechts zu stärken, stimmt sie in die rechte Stimmungsmache ein. Nichts anderes ist die Ankündigung der Bildungsministerin.“

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news-61623 Mon, 15 Sep 2025 16:44:30 +0200 Ministerin Reiche gefährdet Energiewende und schafft Einfallstor für längere Nutzung von Gas https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/ministerin-reiche-gefaehrdet-energiewende-und-schafft-einfallstor-fuer-laengere-nutzung-von-gas/ Pressemitteilung 21. Legislatur Wirtschaft und Technologie „Es ist falsch, wenn die Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche die Energiewende am ‚Scheidepunkt‘ sieht. Dem steht entgegen, dass die erneuerbaren Energien in den letzten Jahren erfolgreich ausgebaut wurden. Dies darf jetzt nicht gedrosselt werden“, erklärt Jörg Cezanne, Sprecher für Energiepolitik der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich der Vorstellung des Monitoringberichts zur Energiewende. „Es ist falsch, wenn die Wirtschafts- und Energieministerin Katherina Reiche die Energiewende am ‚Scheidepunkt‘ sieht. Dem steht entgegen, dass die erneuerbaren Energien in den letzten Jahren erfolgreich ausgebaut wurden. Dies darf jetzt nicht gedrosselt werden“, erklärt Jörg Cezanne, Sprecher für Energiepolitik der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich der Vorstellung des Monitoringberichts zur Energiewende. Cezanne weiter:

„Besonders kritisch ist die geplante Streichung der Förderung kleiner Solaranlagen. Damit würde die dezentrale Energiewende erheblich geschwächt und die Teilhabe vieler Bürger:innen an der Energieversorgung eingeschränkt. Statt Akzeptanz und Beteiligung zu stärken, profitieren vor allem große Marktakteure - ein Schritt zurück in zentralisierte Strukturen.

Die Ministerin ignoriert wissenschaftliche Erkenntnisse zum Einsatz fossiler Energien. Trotz seiner hohen Klimaschädlichkeit soll Erdgas nach Reiches Plänen als Grundlast eingesetzt werden. Dabei hat Gas in der Stromerzeugung, wenn überhaupt, nur noch eine Rolle als flexibel zuschaltbare Spitzenlastreserve, um die schwankende Einspeisung von Wind- und Solarenergie auszugleichen. Die von der Ministerin angestrebte Nutzung von Gas für Grundlastkraftwerke widerspricht nicht nur den Klimazielen, sondern auch dem Gebot einer bezahlbaren Energieversorgung.

Bedenklich ist auch Reiches Schlussfolgerung aus dem Monitoring, CCS zu ermöglichen, also die Verpressung von CO2 unter der Erde oder im Meer. Dabei schreiben die Gutachter selbst, dass CCS überhaupt nicht im Monitoring berücksichtigt wurde. CCS wäre das Einfallstor, um Gaskraftwerke vermeintlich ‚klimaneutral‘ weiterbetreiben zu können.“

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news-61578 Thu, 11 Sep 2025 14:19:23 +0200 Unter dem Deckmantel der Effizienz wird das Solidarprinzip ausgehöhlt https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/unter-dem-deckmantel-der-effizienz-wird-das-solidarprinzip-ausgehoehlt/ Pressemitteilung 21. Legislatur Gesundheit "Gesundheitsministerin Warken denkt laut über Leistungskürzungen nach, der Unionsfraktionsvorsitzende Spahn spricht von Sparmaßnahmen in der Krankenversicherung, der Parlamentarische Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Tino Sorge, schlägt die Einführung 'günstigerer Basistarife' in der gesetzlichen Krankenversicherung vor. Diese Kürzungen der Koalition bedeuten: Patient:innen werden schlechter versorgt, während Reiche nicht in die Verantwortung genommen werden", so Ates Gürpinar, Sprecher für Gesundheitsökonomie der Fraktion Die Linke im Bundestag, zu möglichen Leistungskürzungen der gesetzlichen Krankenversicherungen und zur Klage des GKV-Spitzenverbands wegen der Unterfinanzierung der Gesundheitsversorgung von Bürgergeldbeziehenden. "Gesundheitsministerin Warken denkt laut über Leistungskürzungen nach, der Unionsfraktionsvorsitzende Spahn spricht von Sparmaßnahmen in der Krankenversicherung, der Parlamentarische Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Tino Sorge, schlägt die Einführung 'günstigerer Basistarife' in der gesetzlichen Krankenversicherung vor. Diese Kürzungen der Koalition bedeuten: Patient:innen werden schlechter versorgt, während Reiche nicht in die Verantwortung genommen werden", so Ates Gürpinar, Sprecher für Gesundheitsökonomie der Fraktion Die Linke im Bundestag, zu möglichen Leistungskürzungen der gesetzlichen Krankenversicherungen und zur Klage des GKV-Spitzenverbands wegen der Unterfinanzierung der Gesundheitsversorgung von Bürgergeldbeziehenden. Gürpinar weiter:

"Und wenn man dann gar nicht mehr weiter weiß, werden Zuzahlungen ins Spiel gebracht. Zuzahlungen, die vor allem kranke Menschen und Menschen mit geringem Einkommen belasten. Unter dem Deckmantel der Effizienz wird hier schrittweise das Solidarprinzip ausgehöhlt. Der Gipfel des unsolidarischen Einmaleins der Union: Karenztage - als würden Beschäftigte sich nur aus Bequemlichkeit krankschreiben lassen.

Gleichzeitig drückt die Bundesregierung sich selbst davor, angemessene Beiträge zu zahlen. Darum ist es gut und richtig, dass die Krankenkassen nun realistische Beiträge für die Versorgung von Bürgergeldbeziehenden einfordern. Denn neben einer Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze wäre hier ein zentraler Hebel, um die Finanzlage der Kassen schnell und kurzfristig zu stärken. Stattdessen erkauft sich die Regierung mit Hilfe von Darlehen und Kommission teuer Zeit. Zeit, die wir nicht haben. Die Lösungen liegen längst auf dem Tisch. Die Linke bleibt dabei: Wir brauchen eine solidarische Kranken- und Pflegeversicherung, in die alle einzahlen. Dann gälte: Starke Schultern tragen mehr, Reiche und Gesunde stehen für Ärmere und Kranke ein."

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news-61577 Thu, 11 Sep 2025 12:38:15 +0200 Neue Bundestagsgeschäftsordnung verpasst Chance, Fragerechte der Abgeordneten zu stärken https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/neue-bundestagsgeschaeftsordnung-verpasst-chance-fragerechte-der-abgeordneten-zu-staerken/ Pressemitteilung 21. Legislatur Parlament Recht „Die neue Geschäftsordnung des Bundestags verpasst die Chance, das Parlament transparenter zu machen und die Rechte der Abgeordneten zur Kontrolle der Regierung zu stärken. Der vorgelegte Entwurf bleibt deutlich hinter teilweise guten Vorschlägen der vergangenen Wahlperiode zurück“, erklärt Ina Latendorf, Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich des Vorschlags der Koalitionsfraktionen, die Geschäftsordnung des Bundestags zu reformieren. Latendorf weiter: „Die neue Geschäftsordnung des Bundestags verpasst die Chance, das Parlament transparenter zu machen und die Rechte der Abgeordneten zur Kontrolle der Regierung zu stärken. Der vorgelegte Entwurf bleibt deutlich hinter teilweise guten Vorschlägen der vergangenen Wahlperiode zurück“, erklärt Ina Latendorf, Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich des Vorschlags der Koalitionsfraktionen, die Geschäftsordnung des Bundestags zu reformieren. Latendorf weiter:

„Die CDU setzt sich offensichtlich nur dann für mehr Rechte der Opposition ein, wenn sie selbst nicht Teil der Regierung ist. So wollte die Union – damals noch in der Opposition – den Petitionsausschuss stärken, um Anliegen von Bürger:innen mehr in den Fokus zu rücken und Kleine Anfragen, die nicht fristgemäß beantwortet werden, auf die Tagesordnung setzen lassen. Auch ihr bester Vorschlag, ein elektronisches Beschwerdeverfahren für mangelhaft beantwortete Anfragen einzurichten, taucht nicht mehr auf. Das instrumentelle Verständnis demokratischer und parlamentarischer Verfahren, das sich in diesem Kurswechsel erkennen lässt, ist erschreckend. Auch die SPD hat inzwischen davon Abstand genommen, die Rechte von Abgeordneten nationaler Minderheiten stärken zu wollen.

Die nun neu vorgesehene Möglichkeit, Vizepräsident:innen abwählen zu können, ohne dass dies auch für Präsident:innen selbst gilt, sehen wir ebenso kritisch, wie die Beschneidung der Redezeit kleinerer Fraktionen in den Ausschüssen.

Um das Fragerecht der Abgeordneten zu stärken, fordern wir als Linke, eine Schlichtungsstelle einzurichten, die strittige Fälle – etwa mangelhaft beantwortete Anfragen – klärt. Die Ausschüsse des Deutschen Bundestags müssen grundsätzlich öffentlich tagen, um den Menschen direkten Einblick in den Maschinenraum unseres Parlaments zu geben.“

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