Pressemitteilungen der Gruppe Die Linke im Bundestag https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/ RSS-Feed der Pressemitteilungen der Gruppe Die Linke im Bundestag de-de Fraktion Die Linke im Bundestag Fri, 24 Oct 2025 21:42:15 +0200 Fri, 24 Oct 2025 21:42:15 +0200 TYPO3 EXT:news news-61898 Fri, 24 Oct 2025 13:57:58 +0200 Kulturstaatsminister Weimer muss Anteile an Weimer Media Group sofort veräußern https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/kulturstaatsminister-weimer-muss-anteile-an-weimer-media-group-sofort-veraeussern/ Pressemitteilung 21. Legislatur Kultur und Medien „Ich erwarte, dass Staatsminister Weimer seine Anteile an der Weimer Media Group sofort und vollständig veräußert. Es kann nicht sein, dass der Minister Gesetze erarbeiten lässt, von denen ein Unternehmen, das er vor Amtsantritt leitete, und an dem er bis heute große Anteile besitzt, direkt profitieren könnte. Schon der bloße Anschein, bestimmten Unternehmen könnte ein Vorteil aus einer privilegierten Beziehung zum Minister erwachsen, ist ein absolutes No-Go. Sollte Wolfram Weimer dies nicht können oder wollen, dann ist er für sein Amt nicht geeignet“, erklärt David Schliesing, medienpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Bundestag, zu Recherchen der Süddeutschen Zeitung, wonach der Staatsminister für Kultur und Medien Wolfram Weimer, anders als bislang angenommen, auch in seinem Regierungsamt weiterhin 50 Prozent der Anteile an der Weimer Media Group hält. „Ich erwarte, dass Staatsminister Weimer seine Anteile an der Weimer Media Group sofort und vollständig veräußert. Es kann nicht sein, dass der Minister Gesetze erarbeiten lässt, von denen ein Unternehmen, das er vor Amtsantritt leitete, und an dem er bis heute große Anteile besitzt, direkt profitieren könnte. Schon der bloße Anschein, bestimmten Unternehmen könnte ein Vorteil aus einer privilegierten Beziehung zum Minister erwachsen, ist ein absolutes No-Go. Sollte Wolfram Weimer dies nicht können oder wollen, dann ist er für sein Amt nicht geeignet“, erklärt David Schliesing, medienpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke im Bundestag, zu Recherchen der Süddeutschen Zeitung, wonach der Staatsminister für Kultur und Medien Wolfram Weimer, anders als bislang angenommen, auch in seinem Regierungsamt weiterhin 50 Prozent der Anteile an der Weimer Media Group hält. Schliesing weiter:

„Allein der Umstand, dass der Kulturstaatsminister verschwiegen hat, weiterhin die Hälfte seines Medienkonzerns zu besitzen, lässt Interessenkonflikte sehr wahrscheinlich erscheinen. Die Verquickung von privatwirtschaftlichen Interessen und politischer Macht verbietet sich in einer Demokratie. Der bisherige Umgang des Ministers im Urheberrechtsskandal seines Magazins The European, wo die Öffentlichkeit bis heute vergeblich auf eine Stellungnahme von ihm wartet, lässt jedoch starke Zweifel aufkommen, ob Weimer überhaupt das nötige Problembewusstsein und die Integrität besitzt. Wir brauchen dringend allgemeinverbindliche Offenlegungspflichten für Mitglieder der Bundesregierung und Staatssekretär:innen für Unternehmensbeteiligungen. Eine unabhängige Stelle muss diese überprüfen. Was für Bundestagsabgeordnete gilt, muss erst recht für Minister gelten.“

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news-61897 Thu, 23 Oct 2025 15:36:16 +0200 Steuerschätzung: Unternehmer:innen und Vermögende müssen mehr leisten https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/steuerschaetzung-unternehmerinnen-und-vermoegende-muessen-mehr-leisten/ Pressemitteilung 21. Legislatur Finanzen „Das Wachstum ist maßgeblich von zusätzlichen Investitionen und Einmaleffekten, wie etwa höheren Tarifabschlüssen, getrieben. Die Vorauszahlungen zur derzeitigen Körperschaftsteuer werden in Zukunft durch die Steuersenkung zurückgehen. Somit ist ein Teil des Aufschwungs schlichtweg Bilanzkosmetik: Unternehmen zahlen jetzt etwas mehr, bevor sie bald weniger zahlen müssen. Kurz: Die Steuersenkungen für Unternehmen kommen den Bund teuer zu stehen,“ kommentiert Doris Achelwilm, steuerpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag, die heute von Finanzminister Lars Klingbeil bekanntgegebene Steuerschätzung.  „Das Wachstum ist maßgeblich von zusätzlichen Investitionen und Einmaleffekten, wie etwa höheren Tarifabschlüssen, getrieben. Die Vorauszahlungen zur derzeitigen Körperschaftsteuer werden in Zukunft durch die Steuersenkung zurückgehen. Somit ist ein Teil des Aufschwungs schlichtweg Bilanzkosmetik: Unternehmen zahlen jetzt etwas mehr, bevor sie bald weniger zahlen müssen. Kurz: Die Steuersenkungen für Unternehmen kommen den Bund teuer zu stehen,“ kommentiert Doris Achelwilm, steuerpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag, die heute von Finanzminister Lars Klingbeil bekanntgegebene Steuerschätzung. Nach dieser können Bund, Länder und Kommunen bis 2029 mit Mehreinnahmen von 33,6 Milliarden Euro gegenüber der Mai-Schätzung 2025 rechnen. Der Aufwuchs ist ausschließlich auf Seiten der Länder und Kommunen zu verbuchen, während die Einnahmen zugunsten des Bundes stagnieren. Achelwilm weiter:

„Angesichts der Haushaltslücken in Höhe von 172 Mrd. Euro für 2027 bis 2029 und des hohen Steueraufkommens durch Löhne stellt sich mit neuer Dringlichkeit die Frage, ob die Steuergeschenke an Vermögende sinnvoll und angemessen waren. Zumal der Effekt dieser Steuersenkungen auf neues Wachstum und Arbeitsplätze als bescheiden prognostiziert wird.

Aus der Steuerschätzung geht kein Anhaltspunkt hervor, wie sich die gravierenden Haushaltslöcher unter derzeitigen Maßgaben schließen lassen. Es braucht zusätzliche Einnahmehebel und verstärkte Instrumente gegen Steuerschlupflöcher. Der Aufwuchs im Bereich der Lohn- und Mehrwertsteuer zeigt, wo aus Gründen der Steuergerechtigkeit entlastet werden muss: Die Konsumsteuer belastet kleine Einkommen übermäßig. Die Einkommensteuer gehört zugunsten kleiner und mittlerer Einkommen umgestaltet. Vermögende und Topverdiener müssen deutlich mehr leisten: Sie zahlen im Verhältnis zu ihrem Einkommen einen deutlich geringeren Beitrag zum Steueraufkommen als Bezieher:innen kleiner und mittlerer Einkommen. Das ist nicht länger hinnehmbar.

Sparvorschläge zulasten von Sozialausgaben sind entschieden zurückzuweisen: Sie bieten keine strukturelle Lösung und sind gesellschaftlich nicht verkraftbar. Die Zeichen der Zeit sind klar: Steuerprivilegien nach oben gehören gestoppt, Investitionen in öffentliche Daseinsvorsorge müssen zunehmen, die untere Einkommenshälfte gehört entlastet – und die Debatte um die Vermögens- und Erbschaftssteuer muss intensiver geführt werden.“

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news-61888 Wed, 22 Oct 2025 10:24:42 +0200 Sensible Daten der elektronischen Patientenakte können in die Hände ausländischer Behörden gelangen https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/sensible-daten-der-elektronischen-patientenakte-koennen-in-die-haende-auslaendischer-behoerden-gelangen/ Pressemitteilung 21. Legislatur Gesundheit „Die Bundesregierung kann und will offensichtlich nicht ausschließen, dass sensible Daten aus der ePA in die Hände von ausländischen Behörden gelangen. Sie verweigert eine eigenständige Risikoanalyse zu Anbieterabhängigkeiten und extraterritorialen Gesetzen. Statt klare Prüfpflichten festzuschreiben, versteckt sie sich hinter lückenhaften Vorgaben. Und sie gibt sich damit zufrieden, dass die Verträge zwischen Betreibern und Kassen eine Blackbox bleiben“, erklärt Anne-Mieke Bremer, Sprecherin für Digitale Infrastruktur der Fraktion Die Linke im Bundestag, zu den Antworten der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Die elektronische Patientenakte – Verhinderung unbefugter Datenweitergabe, differenzierte Zuteilung von Zugriffsrechten und barrierefreie Nutzung für die Patientinnen und Patienten.“ „Die Bundesregierung kann und will offensichtlich nicht ausschließen, dass sensible Daten aus der ePA in die Hände von ausländischen Behörden gelangen. Sie verweigert eine eigenständige Risikoanalyse zu Anbieterabhängigkeiten und extraterritorialen Gesetzen. Statt klare Prüfpflichten festzuschreiben, versteckt sie sich hinter lückenhaften Vorgaben. Und sie gibt sich damit zufrieden, dass die Verträge zwischen Betreibern und Kassen eine Blackbox bleiben“, erklärt Anne-Mieke Bremer, Sprecherin für Digitale Infrastruktur der Fraktion Die Linke im Bundestag, zu den Antworten der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Die elektronische Patientenakte – Verhinderung unbefugter Datenweitergabe, differenzierte Zuteilung von Zugriffsrechten und barrierefreie Nutzung für die Patientinnen und Patienten“ (Bundestagsdrucksache 21/2238).

Stella Merendino, Sprecherin für Digitalisierung im Gesundheitswesen, ergänzt: „Zurecht gab es Kritik an der Vergabe des Zuschlags für die Umsetzung der ePA an das kontroverse österreichische Unternehmen Rise. Nun stellt sich heraus, dass das BMG keinerlei Einsicht in die Verträge zwischen Krankenkassen und den ePA-Betreibern hat – Datensicherheit oder Preisabsprachen bleiben völlig intransparent.  So erscheint die ePA zunehmend als ein mangelhaftes und fahrlässiges Prestigeprojekt. Voller Lücken, voller Risiken, gemacht für Industrieprofite statt für eine bessere Versorgung. Was mit unseren sensibelsten Gesundheitsdaten passiert, bleibt dabei im Dunkeln.

Mit der ePA werden die Patient:innen auch weiterhin keine echte Hoheit über ihre eigenen Daten haben. Diagnosen und Behandlungen können nur pauschal für alle Ärzt:innen, Apotheken und Therapeut:innen verborgen oder freigegeben werden. Aber wozu muss die Zahnarzthelferin von jeder psychiatrischen Diagnose wissen? Warum sollte eine Frau einen Schwangerschaftsabbruch dokumentieren lassen, wenn nicht einmal dokumentiert ist, wer in einer Klinik darauf zugegriffen hat? Warum wird es Menschen mit HIV-Infektion nicht ermöglicht, nur mit den Ärzt:innen die Daten zu teilen, die auch an der Behandlung beteiligt sind? So wird den Patient:innen die Möglichkeit genommen, sich vor Diskriminierung, Benachteiligung und Eingriffen in ihre Privatsphäre selbstbestimmt zu schützen. Das bedeutet ein massives Missbrauchsrisiko. Es ist doch ein Witz, dass die Bundesregierung das alles damit rechtfertigt, dass es den Patient:innen zu kompliziert sei.

Die Bundesregierung stellt nicht sicher, dass Menschen ihre ePA selbstbestimmt und barrierefrei nutzen können. Menschen ohne Smartphone oder Internet werden lapidar an schwer erreichbare Ombudsstellen verwiesen, statt gleichwertige Zugänge zu schaffen und dafür Gelder zur Verfügung zu stellen. Es gibt keine belastbaren Pläne für Barrierefreiheit der ePA, keine klaren Nutzungsrechtekontrollen, kein Monitoring der Betroffenenrechte und keine systematische Nutzungsevaluation. Ohne Kennzahlen, Fristen und Rechenschaft ist das ein Blindflug zulasten der Versicherten.“

 

Link zur Antwort auf die Kleine Anfrage (Bundestagsdrucksache 21/2238): https://dserver.bundestag.de/btd/21/022/2102238.pdf

Link zur ausführlichen Auswertung der KA (pdf): https://www.dielinkebt.de/fileadmin/user_upload/PDF_Dokumente/2025/2025_10_Auswertung_KA_ePA.pdf

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news-61827 Wed, 15 Oct 2025 16:32:16 +0200 8-Stunden-Tag muss bleiben https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/8-stunden-tag-muss-bleiben/ Pressemitteilung 21. Legislatur Arbeit und Soziales „Der 8-Stunden-Tag muss bleiben. Wir stellen uns – an der Seite der Beschäftigten – entschieden gegen diesen Angriff auf den Arbeitsschutz und die Vereinbarkeit von Leben und Beruf“, erklärt Anne Zerr, Sprecherin für Arbeitszeitpolitik der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich des heutigen Abschlusses des Sozialpartnerdialogs zur geplanten Reform des Arbeitszeitgesetzes. „Der 8-Stunden-Tag muss bleiben. Wir stellen uns – an der Seite der Beschäftigten – entschieden gegen diesen Angriff auf den Arbeitsschutz und die Vereinbarkeit von Leben und Beruf“, erklärt Anne Zerr, Sprecherin für Arbeitszeitpolitik der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich des heutigen Abschlusses des Sozialpartnerdialogs zur geplanten Reform des Arbeitszeitgesetzes. Zerr weiter:

„Die geplante Deregulierung des Arbeitszeitgesetzes ist eine Einladung an die Arbeitgeber, Arbeitszeiten auf 13-Stunden-Tage auszudehnen. Wer diesen Irrsinn ermöglichen will, hat nichts aus den letzten Jahrzehnten steigender Arbeitsbelastung und Burnout-Zahlen gelernt. Schon jetzt leisten Beschäftigte über 1,2 Milliarden Überstunden im Jahr – mehr als die Hälfte davon unbezahlt. Zu viele Menschen arbeiten bis an ihre körperlichen und psychischen Grenzen. Anstatt ihnen noch längere Tage aufzubürden, braucht es endlich kürzere Arbeitszeiten, verlässliche Dienstpläne und eine flächendeckende Arbeitszeiterfassung.

Wir fordern als ersten Schritt ein Recht auf Nichterreichbarkeit und eine Anti-Stress-Verordnung und ein Gesetz zur Arbeitszeiterfassung. Was wir brauchen, ist nicht mehr Arbeit auf den Schultern weniger, sondern gute Arbeit für alle. Deshalb unterstützen wir als Linke die Beschäftigten in Kämpfen für eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich – für mehr Zeit zum Leben, für Gemeinschaft und zum Mitgestalten.“

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news-61762 Thu, 09 Oct 2025 11:14:12 +0200 Autogipfel im Kanzleramt: Mehr Asphalt ist keine Zukunftsstrategie https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/autogipfel-im-kanzleramt-mehr-asphalt-ist-keine-zukunftsstrategie/ Pressemitteilung 21. Legislatur Verkehr, Bau und Stadtentwicklung „Die versprochene Planungsbeschleunigung bis Ende 2025 ist alter Wein in neuen Schläuchen. Seit Jahren werden Gesetze im engen Takt geändert, aber gebaut wird trotzdem nicht schneller, weil Personal, Planungskapazitäten und Prioritäten fehlen. Die Rechnung ist einfach: Ohne Planung und Personal kein Neubau. Da helfen weitere drei Milliarden Euro nicht, die Merz für den Neubau verspricht“, erklärt Jorrit Bosch, Sprecher für Straßenverkehr und Verkehrsinfrastruktur der Fraktion Die Linke im Bundestag, zu Einigungen des Koalitionsausschusses zur Verkehrspolitik und zum heutigen Autogipfel im Kanzleramt. „Die versprochene Planungsbeschleunigung bis Ende 2025 ist alter Wein in neuen Schläuchen. Seit Jahren werden Gesetze im engen Takt geändert, aber gebaut wird trotzdem nicht schneller, weil Personal, Planungskapazitäten und Prioritäten fehlen. Die Rechnung ist einfach: Ohne Planung und Personal kein Neubau. Da helfen weitere drei Milliarden Euro nicht, die Merz für den Neubau verspricht“, erklärt Jorrit Bosch, Sprecher für Straßenverkehr und Verkehrsinfrastruktur der Fraktion Die Linke im Bundestag, zu Einigungen des Koalitionsausschusses zur Verkehrspolitik und zum heutigen Autogipfel im Kanzleramt. Bosch weiter:

„Uneinigkeit herrscht weiterhin beim Verbrenneraus, dabei ist eine klare Richtung hin zur Elektromobilität jetzt entscheidend. Wer es mit Klimaneutralität im Jahr 2045 ernst meint, kann nicht gleichzeitig am fossilen Antrieb festhalten. Wenn heute wieder behauptet wird, der Verbrennerausstieg 2035 sei unrealistisch, dann ist das reine Ablenkung. Er ist erreichbar, wenn Industrie und Politik – insbesondere Union und SPD – nicht ständig verzögern. Mit ihrem Hin und Her werden Zukunft, Arbeitsplätze und Klimaschutz gleichermaßen zugunsten kurzfristiger Konzerninteressen aufs Spiel gesetzt. Statt ständig von ‚Technologieoffenheit‘ zu reden, braucht es endlich Technologie-Entschlossenheit.

Die Ankündigung von Finanzminister Klingbeil, die Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos bis 2035 und die Mautbefreiung für E-Lkw zu verlängern, reicht nicht aus. Deutschland braucht eine echte Transformationsstrategie mit massiven Investitionen in Schiene, ÖPNV und Ladeinfrastruktur und den Aufbau einer eigenen Batteriezellenproduktion. Arbeitsplätze in den Zulieferbetrieben müssen gesichert werden – auch durch Weiterbildung. Es braucht verbindliche Jobgarantien statt Werksschließungen. Die Beschäftigten dürfen nicht wieder die Leidtragenden der Krise sein. Wir brauchen eine Politik, die Klima, soziale Sicherheit und Industrieinteressen endlich zusammenbringt. Solange Lobbyinteressen über Fortschritt stehen, bleibt die Verkehrswende auf der Strecke.“

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news-61761 Thu, 09 Oct 2025 09:59:00 +0200 Finanzkriminalität wirksam bekämpfen – Beschäftigte vor Repressionen schützen https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/finanzkriminalitaet-wirksam-bekaempfen-beschaeftigte-vor-repressionen-schuetzen/ Pressemitteilung 21. Legislatur Finanzen „Der Gesetzentwurf soll der große Wurf gegen Schwarzarbeit und Finanzkriminalität sein, aber er setzt vollkommen falsche, gefährliche Prioritäten: Die Kontrollmöglichkeiten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit sollen erhöht, Razzien erleichtert und Abschiebungen beschleunigt werden. Das schürt ein Klima der Angst bei Beschäftigten“, erklärt Isabelle Vandre, Sprecherin für die Bekämpfung von Finanzkriminalität der Fraktion Die Linke im Bundestag, zum Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung. „Der Gesetzentwurf soll der große Wurf gegen Schwarzarbeit und Finanzkriminalität sein, aber er setzt vollkommen falsche, gefährliche Prioritäten: Die Kontrollmöglichkeiten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit sollen erhöht, Razzien erleichtert und Abschiebungen beschleunigt werden. Das schürt ein Klima der Angst bei Beschäftigten“, erklärt Isabelle Vandre, Sprecherin für die Bekämpfung von Finanzkriminalität der Fraktion Die Linke im Bundestag, zum Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung. Vandre weiter:

„Statt Beschäftigte vor Ausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel zu schützen, werden damit ohnehin schon Marginalisierte und Ausgebeutete kriminalisiert. Dabei wäre es dringend geboten, den Schutz vor Menschenhandel und organisierter Kriminalität auszuweiten. Die Bekämpfung von Schwarzarbeit muss den Schutz der Betroffenen über repressive Maßnahmen stellen.

Die zusätzlich eingebrachte Verlängerung der Aufbewahrungsfristen für Belege ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber: Längere Aufbewahrungsfristen allein werden nicht ausreichen, um Cum-Cum und Cum-Ex aufzuarbeiten. Cum-Cum hat einen Schaden von schätzungsweise 28,5 Milliarden Euro verursacht. Geld von uns allen, das an allen Ecken und Enden fehlt – für Schulen, Kitas, Krankenhäuser und bezahlbaren Wohnraum. Was es stattdessen braucht, sind Behörden, die dazu befähigt werden, Cum-Cum- sowie Cum-Ex-Fälle auszuermitteln und zur Anklage zu bringen. Hierzu schlagen wir die Gründung einer bundesweiten Spezialeinheit für international organisierte Steuerhinterziehung und Geldwäsche vor. Zudem fordern wir die Verschärfung der Strafverfolgung z. B. durch die Wiedereinführung eines Verbrechenstatbestands für besonders schwere Steuerhinterziehung, um sie rechtlich dem Betrug nach § 263 StGB gleichzustellen. Als Linksfraktion fordern wir die konsequente Verfolgung der organisierten Steuerhinterziehung und die Ausweitung des Rechtsrahmens zur Bekämpfung von Finanzkriminalität. Finanzminister Klingbeil liefert leider nichts von beidem.“

Hintergrund:
Finanzkriminalität hat in den vergangenen Jahren zu milliardenschweren Steuerausfällen geführt. Nach Schätzungen beläuft sich der Schaden allein durch Cum-Cum-Geschäfte in Deutschland auf mindestens 28,5 Mrd. Euro, von denen bislang nur ca. 1 Prozent zurückgeholt wurde. Die geringe Rechtsdurchsetzung erleichtert organisierte Steuerkriminalität, weil durch das geringe Entdeckungsrisiko falsche Anreize gesetzt werden. Die nun im Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung geplante Rücknahme der verkürzten Aufbewahrungsfristen für Banken, Versicherungen und Fonds ist ein wichtiger Erfolg des öffentlichen Drucks. Sie bleiben jedoch wirkungslos, wenn die gewonnene Zeit nicht konsequent genutzt wird, um sämtliche noch nicht aufgedeckte Cum-Cum-Geschäfte zu ahnden und die entgangenen Steuern einzutreiben. Die bisherigen Prüf- und Ermittlungskapazitäten der Länder reichen hier nicht aus, um dieses fortbestehende Problem wirksam zu bekämpfen. Dabei ist der Bund rechtlich in der Lage und verpflichtet, die Länder zu unterstützen. Der Gesetzesentwurf sieht zudem eine Erweiterung der Befugnisse der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) vor. Die FKS soll zum einen Beschäftigte schützen und Ausbeutung und Lohnraub bekämpfen, zum anderen hat sie als Teil des Zolls eine Kontrollfunktion. Diese Doppelrolle führt zu einem Zielkonflikt: Für Beschäftigte in prekären, oft migrantisch geprägten Branchen kann das bedeuten, nach einer Kontrolle unbezahlte Löhne nicht zu erhalten und, schlimmer noch, abgeschoben zu werden. Der Gesetzesentwurf von Finanzminister Klingbeil greift zu kurz, weshalb die Linksfraktion einen Antrag zur wirksamen Bekämpfung von Finanzkriminalität beigelegt hat. Am Montag, den 13.10.2025, findet die öffentliche Anhörung zum Gesetzesentwurf statt.

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news-61752 Wed, 08 Oct 2025 14:09:27 +0200 Befugnisse der Bundespolizei begrenzen statt ausweiten! https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/befugnisse-der-bundespolizei-begrenzen-statt-ausweiten/ Pressemitteilung 21. Legislatur Inneres "Die Bundesregierung will die Befugnisse der Bundespolizei massiv ausweiten. Das ist ein klarer Schritt in Richtung autoritärer Kontrolle, den Die Linke ablehnt. Richtig wäre das Gegenteil: Eine klare Begrenzung der Aufgaben und Befugnisse der Bundespolizei auf ihre grenz- und bahnpolizeilichen Aufgaben und eine stärkere demokratische Kontrolle der Polizei", erklärt Clara Bünger, innenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, anlässlich des heutigen Kabinettsbeschlusses zum Bundespolizeigesetz. "Die Bundesregierung will die Befugnisse der Bundespolizei massiv ausweiten. Das ist ein klarer Schritt in Richtung autoritärer Kontrolle, den Die Linke ablehnt. Richtig wäre das Gegenteil: Eine klare Begrenzung der Aufgaben und Befugnisse der Bundespolizei auf ihre grenz- und bahnpolizeilichen Aufgaben und eine stärkere demokratische Kontrolle der Polizei", erklärt Clara Bünger, innenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, anlässlich des heutigen Kabinettsbeschlusses zum Bundespolizeigesetz. Bünger weiter:

"Überwachung von Telekommunikation, Zugriff auf Fluggastdaten, Aufenthaltsverbote – der Gesetzentwurf liest sich wie eine Anleitung zum Überwachungsstaat. Damit wird keine Sicherheit geschaffen, sondern es kommt zu einer Aushöhlung von Grund- und Freiheitsrechten. Zudem greift die Bundespolizei weit in die Zuständigkeit der Länder im Bereich der Gefahrenabwehr ein. Dies wird zu einem Zuständigkeitschaos zwischen den Behörden führen.

Was im Entwurf gänzlich fehlt: Eine Kennzeichnungspflicht sowie Maßnahmen, die dem polizeilichen Racial Profiling entgegenwirken. Für Millionen Menschen ist es eine Alltagserfahrung, ohne konkreten Anlass von der Polizei verdächtigt und kontrolliert zu werden, meist wegen ihres vermeintlich 'nichtdeutschen Aussehens'. Grundlage sind Befugnisse zu anlasslosen Kontrollen, von denen die Bundespolizei in großem Umfang Gebrauch macht. Geboten wäre es, diese Befugnisse einzuschränken oder am besten ganz zu streichen. Stattdessen kommen nun weitere hinzu, indem die Bundespolizei künftig auch in Waffen- oder Messerverbotszonen anlasslos kontrollieren soll."

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news-61745 Thu, 02 Oct 2025 12:33:36 +0200 35 Jahre deutsche Einheit: Wer gleichwertige Lebensverhältnisse will, muss umverteilen https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/35-jahre-deutsche-einheit-wer-gleichwertige-lebensverhaeltnisse-will-muss-umverteilen/ Pressemitteilung 21. Legislatur Inneres „Auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung sind die Menschen im Osten nach wie vor erheblich materiell benachteiligt. Solange sich daran nichts ändert, bleibt die Einheit ein Misserfolg und das Vertrauen in Politik und Institutionen der Bundesrepublik wird im Osten weiter schwinden. Dieser Prozess lässt sich nur umkehren, wenn endlich vollständig gleichwertige Lebensverhältnisse geschaffen werden“, erklärt Sören Pellmann, Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich des 35. Jahrestags der deutschen Einheit. „Auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung sind die Menschen im Osten nach wie vor erheblich materiell benachteiligt. Solange sich daran nichts ändert, bleibt die Einheit ein Misserfolg und das Vertrauen in Politik und Institutionen der Bundesrepublik wird im Osten weiter schwinden. Dieser Prozess lässt sich nur umkehren, wenn endlich vollständig gleichwertige Lebensverhältnisse geschaffen werden“, erklärt Sören Pellmann, Vorsitzender der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich des 35. Jahrestags der deutschen Einheit. Pellmann weiter:

„Unser Gesellschaftssystem zementiert soziale Ungleichheit. Große Vermögen sind im Westen konzentriert und verbleiben über Erbschaft dort. Nur 2 Prozent der gesamten Erbschaftssteuer werden in Ostdeutschland bezahlt. Das Treuhandvermögen der Ostdeutschen wurde völlig unter Wert zu 80 Prozent an Westdeutsche verramscht, nur 6 Prozent gingen an Ostdeutsche, der Rest ins Ausland.

Echte, gleichwertige Lebensverhältnisse können nur durch staatliche Eingriffe in die Vermögensverteilung erreicht werden. Dazu gehört zum Beispiel die Wiedereinführung einer Steuer auf sehr große Vermögen. Bei der Erbschaftsteuer müssen die Schlupflöcher für Superreiche geschlossen werden. Beide Maßnahmen würden ausschließlich Vermögende – hauptsächlich im Westen – treffen und damit die nötige Umverteilung in Gang setzen. Die generierten Steuermehreinnahmen würden erhebliche Spielräume schaffen, öffentlich zu investieren und so den Osten – bis hin zu tatsächlich gleichwertigen Lebensverhältnissen – wirtschaftlich voranbringen zu können.

Es braucht eine nachhaltige Industriestrategie, die langfristig für Wertschöpfung im Osten sorgt und dabei unter anderem die Auto- und Chemieindustrie sowie die Ostseewerften einbezieht. Die Kommunen müssen entschuldet werden, damit sie die Daseinsvorsorge vor Ort angemessen gewährleisten können. Ostdeutsche Klinikstandorte müssen gerettet und Klinikkonzerne rekommunalisiert werden. Die Lohnlücke zwischen Ost und West muss schnellstmöglich geschlossen werden.“

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news-61744 Thu, 02 Oct 2025 10:04:49 +0200 Wohnkostenpauschale im BAföG muss deutlich erhöht werden https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/wohnkostenpauschale-im-bafoeg-muss-deutlich-erhoeht-werden/ Pressemitteilung 21. Legislatur "Die Wohnkostenpauschale im BAföG hat mit der Realität auf dem Mietmarkt nichts mehr zu tun. Sie muss sofort deutlich erhöht und künftig jährlich automatisch an die Mietpreisentwicklung angepasst werden," erklärt Sahra Mirow, Sprecherin für soziales Wohnen der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich des MLP-Studentenwohnreports 2025. "Die Wohnkostenpauschale im BAföG hat mit der Realität auf dem Mietmarkt nichts mehr zu tun. Sie muss sofort deutlich erhöht und künftig jährlich automatisch an die Mietpreisentwicklung angepasst werden," erklärt Sahra Mirow, Sprecherin für soziales Wohnen der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich des MLP-Studentenwohnreports 2025. Mirow weiter:

"Es ist ein politisches Armutszeugnis, dass Studierende teils mehr als die Hälfte ihres Einkommens allein für Miete aufbringen. Wer neben dem Studium 20 Stunden pro Woche arbeiten muss, verliert Lernzeit und Chancen. Die Knappheit an bezahlbarem Wohnraum ist zur existenziellen Bedrohung geworden. Um diesem Missstand abzuhelfen, müssen zügig zusätzliche Mittel für den Neubau von Wohnheimplätzen bereitgestellt werden.

Das Wohnungsangebot für Studierende darf nicht vom Markt oder von befristeten Programmen abhängig sein.  Es muss dauerhaft gemeinnützig und staatlich gesichert werden. Bezahlbarer Wohnraum für Studierende ist eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft - hier ist entschlossenes Handeln der Bundesregierung jetzt dringend geboten."

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news-61739 Mon, 29 Sep 2025 12:20:43 +0200 Kürzungen in der Pflege können teuer werden https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/kuerzungen-in-der-pflege-koennen-teuer-werden/ Pressemitteilung 21. Legislatur Gesundheit „Die Kürzungsvorschläge beim Pflegegrad 1 sind nicht nur grausam für die Betroffenen – die erhofften Einsparungen sind auch eine Fehlkalkulation. Diese Kürzungen können die Kosten für die Allgemeinheit sogar in die Höhe treiben. Denn die Leistungen im Pflegegrad 1 dienen der Prävention. Wenn niemand mehr einkauft, kocht, wäscht und putzt, oder es keinen Zuschuss mehr für eine barrierefreie Dusche gibt, verschlechtert sich der Zustand der Betroffenen. Das führt absehbar zu gesundheitlichen Problemen und dazu, dass schneller ein höherer Pflegegrad notwendig wird“, erklärt Evelyn Schötz, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag. „Die Kürzungsvorschläge beim Pflegegrad 1 sind nicht nur grausam für die Betroffenen – die erhofften Einsparungen sind auch eine Fehlkalkulation. Diese Kürzungen können die Kosten für die Allgemeinheit sogar in die Höhe treiben. Denn die Leistungen im Pflegegrad 1 dienen der Prävention. Wenn niemand mehr einkauft, kocht, wäscht und putzt, oder es keinen Zuschuss mehr für eine barrierefreie Dusche gibt, verschlechtert sich der Zustand der Betroffenen. Das führt absehbar zu gesundheitlichen Problemen und dazu, dass schneller ein höherer Pflegegrad notwendig wird“, erklärt Evelyn Schötz, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag. Schötz weiter:

„Bei denjenigen Betroffenen, die glücklicherweise Angehörige haben, die einspringen können, wären es zum überwiegenden Teil wieder Frauen, die mit mehr unbezahlter Sorgearbeit belastet würden. Sie würden dann teilweise ihre Erwerbsarbeit einschränken müssen – mit bekannten Folgen für die Wirtschaft, die Staats- und Sozialversicherungseinnahmen. Die Finanzierung von guter Pflege und Pflegeprävention ist eben nicht nur eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sie hat auch einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen.

Gut ist, dass bis weit in die Koalition hinein die Streichung des Pflegegrads 1 abgelehnt wird. Daran werden wir sie messen. Es ist eine ziemlich durchsichtige Strategie, in Pflege und Gesundheit immer wieder radikale Kürzungsvorschläge zu machen, um zu schauen, wo der Widerstand am geringsten ist. Wer so vorgeht, macht eine Politik gegen die Mehrheit der Menschen. Das Gegenteil wäre richtig: Wir brauchen bessere Leistungen der Pflegeversicherung, nicht noch schlechtere. Denn schon jetzt reichen die Leistungen hinten und vorne nicht. Zahlen alle Abgeordneten, Beamten und Selbstständigen in die Pflegeversicherung ein und wird die ungerechte Beitragsbemessungsgrenze abgeschafft, ist das auch problemlos finanzierbar.“

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news-61723 Thu, 25 Sep 2025 17:28:34 +0200 Politik darf dem Stellenabbau bei Bosch nicht tatenlos zusehen https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/politik-darf-dem-stellenabbau-bei-bosch-nicht-tatenlos-zusehen/ Pressemitteilung 21. Legislatur Wirtschaft und Technologie „Die Nachricht ist ein Schock für die Beschäftigten in Waiblingen, Feuerbach, Schwieberdingen und weiteren Standorten. Schon im vergangenen Jahr hat Bosch massive Kürzungen angekündigt, jetzt legt der Konzern noch einmal nach. Statt Sicherheit und Perspektiven gibt es Unsicherheit und Existenzängste für Tausende Familien“, erklärt Agnes Conrad, Sprecherin für nachhaltige Automobilpolitik, zur Ankündigung von Bosch, bis 2030 rund 13.000 Stellen in der Autosparte zu streichen. „Die Nachricht ist ein Schock für die Beschäftigten in Waiblingen, Feuerbach, Schwieberdingen und weiteren Standorten. Schon im vergangenen Jahr hat Bosch massive Kürzungen angekündigt, jetzt legt der Konzern noch einmal nach. Statt Sicherheit und Perspektiven gibt es Unsicherheit und Existenzängste für Tausende Familien“, erklärt Agnes Conrad, Sprecherin für nachhaltige Automobilpolitik, zur Ankündigung von Bosch, bis 2030 rund 13.000 Stellen in der Autosparte zu streichen. Conrad weiter:

„Die Transformation zur Elektromobilität ist notwendig – aber sie darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Es ist nicht hinnehmbar, dass ein Konzern wie Bosch, der Milliardengewinne erwirtschaftet, seine Kosten auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abwälzt, während Managementfehler und eine verschleppte strategische Ausrichtung ungestraft bleiben. Was wir brauchen, ist eine vorausschauende Industriepolitik: Massive Investitionen in klimafreundliche Mobilität, klare Vorgaben für Standort- und Beschäftigungssicherung und eine enge Einbindung der Betriebsräte und Gewerkschaften. Es geht darum, Wertschöpfung und Know-how hier zu halten, statt Belegschaften auszudünnen. Wir als Linke fordern einen Schutzschirm für Arbeitsplätze in der Automobil- und Zulieferindustrie.

Wir brauchen ein soziales Leasing für E-Kleinwagen, damit die Nachfrage stabil bleibt und gute Arbeitsplätze gesichert werden. Die Schuldenlast der Betriebe darf nicht zum Vorwand für Entlassungen werden. Mit zinsgünstigen KfW-Krediten muss sichergestellt werden, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben und die Kolleginnen und Kollegen eine Zukunftsperspektive haben. Wir stehen solidarisch an der Seite der Kolleginnen und Kollegen bei Bosch. Ihre Erfahrung und ihre Arbeit sind unverzichtbar – für die ökologische Modernisierung der Industrie und für die Regionen, in denen Bosch ein zentraler Arbeitgeber ist. Kahlschlag ist der falsche Weg. Die Zukunft der Mobilität braucht Sicherheit für die Beschäftigten und Planungssicherheit für die Standorte.“

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news-61722 Thu, 25 Sep 2025 16:41:21 +0200 Zum 45. Jahrestag des Oktoberfestattentats: Die Linke fordert Aufklärung und eine Veränderung der öffentlichen Erinnerung https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/zum-45-jahrestag-des-oktoberfestattentats-die-linke-fordert-aufklaerung-und-eine-veraenderung-der-oeffentlichen-erinnerung/ Pressemitteilung 21. Legislatur Inneres Am 26. September 1980 tötete eine Bombe auf dem Münchner Oktoberfest 13 Menschen und verletzte über 200 teils schwer. Das Attentat ist damit der schwerwiegendste terroristische Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik. Bis heute ist der Anschlag nicht aufgeklärt und auch die öffentliche Erinnerung wird der Bedeutung des Ereignisses nicht gerecht. Hierzu erklären Clara Bünger, innenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im deutschen Bundestag, und Ferat Kocak, Sprecher für Antifaschismus: Am 26. September 1980 tötete eine Bombe auf dem Münchner Oktoberfest 13 Menschen und verletzte über 200 teils schwer. Das Attentat ist damit der schwerwiegendste terroristische Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik. Bis heute ist der Anschlag nicht aufgeklärt und auch die öffentliche Erinnerung wird der Bedeutung des Ereignisses nicht gerecht. Hierzu erklären Clara Bünger, innenpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im deutschen Bundestag, und Ferat Kocak, Sprecher für Antifaschismus:

"Erst seit dem Ende der erneuten Ermittlungen 2020 gilt der Anschlag als politisch rechts motiviert. 40 Jahre lang beharrten offizielle Stellen auf der Lüge, dass es sich bei dem Anschlag um die unpolitische Tat eines von Liebeskummer getriebenen Einzeltäters handelt. Diese Verleugnung ist symptomatisch für den bundesdeutschen Umgang mit rechtem Terror. Doch obwohl die Tat heute als politisch motiviert anerkannt wird, steht das offizielle Ergebnis der Ermittlungen noch immer in einem entscheidenden Punkt im Widerspruch zu wesentlichen Zeugenaussagen und journalistischen Recherchen. Die Bundesanwaltschaft kam zu dem Schluss, dass der Attentäter Gundolf Köhler alleine gehandelt habe. Das ist unglaubwürdig", erklärt Clara Bünger.

Ferat Kocak ergänzt: "Viele Aspekte, von Aussagen, der Attentäter habe kurz vor der Tat mit anderen Männern am Tatort gesprochen, über die ungeklärte Frage, wie Köhler die Bombe gebaut haben soll, bis zu verschwundenen und vernichteten Asservaten, stellen die offizielle Version infrage. Es ist ein Versäumnis, dass die ursprünglichen Ermittlungen weder in einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss noch im Zuge der wiederaufgenommenen Ermittlungen überprüft wurden. Die öffentliche Erinnerung an den Anschlag ist symptomatisch. Sie zeigt, dass rechter Terror nicht als die konstante und fundamentale Bedrohung unserer Demokratie verstanden wird, die er darstellt. Das wiederum hat damit zu tun, dass rechter Terror vor allem diejenigen bedroht, die im immer noch vorherrschenden Selbstverständnis Deutschlands nicht dazugehören. Für die erfolgreiche und nachhaltige Bekämpfung von rechtem Terror ist deshalb auch ein Verständnis gesellschaftlicher Zugehörigkeit von Bedeutung, das insbesondere all jene einschließt, die auch heute rechte Gewalt fürchten müssen."

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news-61685 Mon, 22 Sep 2025 12:08:59 +0200 Schnieder macht Bahnfahren noch unpünktlicher und teurer https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/schnieder-macht-bahnfahren-noch-unpuenktlicher-und-teurer/ Pressemitteilung 21. Legislatur Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit „Sieben Minuten reichen, um eine Bahnstrategie vorzustellen, die keine ist. Mit Verkehrsminister Schnieder auf dem Posten wird das Bahnfahren zwar teurer, aber nicht pünktlicher. Für die Mehrheit der Pendler:innen, Studierenden und Rentner:innen wird es immer mehr zu einem Luxusgut“, erklärt Luigi Pantisano, verkehrspolitischer Sprecher für Bahn und ÖPNV, zur Vorstellung der neuen Bahn-Strategie von Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). „Sieben Minuten reichen, um eine Bahnstrategie vorzustellen, die keine ist. Mit Verkehrsminister Schnieder auf dem Posten wird das Bahnfahren zwar teurer, aber nicht pünktlicher. Für die Mehrheit der Pendler:innen, Studierenden und Rentner:innen wird es immer mehr zu einem Luxusgut“, erklärt Luigi Pantisano, verkehrspolitischer Sprecher für Bahn und ÖPNV, zur Vorstellung der neuen Bahn-Strategie von Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU). Pantisano weiter:

„Die Preiserhöhung des Deutschlandtickets und die Manipulation der Pünktlichkeitsstatistik sind der bittere Beweis dafür, dass Schnieder weder die nötige Vision noch das Interesse an einer gerechten und zuverlässigen Mobilität für alle hat. Der Kopf des Unternehmens kann beliebig oft ausgetauscht werden, nachhaltige Verbesserungen für Fahrgäste und Beschäftigte wird es nur durch angemessene politische Zielvorgaben und strukturelle Veränderungen geben. Das muss sich auch in der Verteilung des Sondervermögens widerspiegeln – mit einer deutlichen Priorisierung der der Bahn-Finanzierung.

Die Linke fordert daher, die Bahn endlich als Teil der öffentlichen Daseinsvorsoge zu verstehen, die garantiert, dass die Fahrgäste zuverlässig und günstig Bahn fahren können. Alle Unternehmensteile müssen so umgebaut werden, dass sie dem Gemeinwohl verpflichtet wirtschaften.“

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news-61661 Wed, 17 Sep 2025 18:30:48 +0200 Bundeshaushalt 2025: Kürzungen der humanitären Hilfe setzen Menschenleben aufs Spiel  https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/bundeshaushalt-2025-kuerzungen-der-humanitaeren-hilfe-setzen-menschenleben-aufs-spiel/ Pressemitteilung 21. Legislatur Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung „Der Haushalt 2025 schwächt Deutschlands Engagement für Stabilität, Frieden und den Schutz von Menschen in Not weltweit und verschärft die Notlagen in den Krisenregionen dieser Welt“, erklärt Vinzenz Glaser, Obmann der Fraktion Die Linke im Auswärtigen Ausschuss, anlässlich der Verabschiedung. „Der Haushalt 2025 schwächt Deutschlands Engagement für Stabilität, Frieden und den Schutz von Menschen in Not weltweit und verschärft die Notlagen in den Krisenregionen dieser Welt“, erklärt Vinzenz Glaser, Obmann der Fraktion Die Linke im Auswärtigen Ausschuss, anlässlich der Verabschiedung. Glaser weiter:

„Millionen Menschen stehen akut vor Hunger, Krankheit und Vertreibung, während die Bundesregierung ihre Mittel für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit drastisch kürzt – ein gefährliches Signal, das Menschenleben kostet und globale Krisen weiter eskalieren lässt. Besonders betroffen sind auch Programme für Krisenprävention, Stabilisierung und Friedensförderung. Ohne ausreichend finanzielle Unterstützung drohen Friedensprojekte zu scheitern und humanitäre Großkrisen verschärft zu werden.

Auch der Haushaltsentwurf 2026 setzt die radikale Kürzungspolitik ohne erkennbare langfristige Strategie fort. Millionen Menschen verlieren den Zugang zu Nahrung, Gesundheitsversorgung und sozialer Sicherheit, während Hilfsorganisationen weltweit nur ein Drittel der rund 300 Millionen Menschen versorgen können, die akut auf Hilfe angewiesen sind. Dass Hilfsorganisationen zu einer Triage gezwungen sind, ist ein erschütterndes Zeichen für das Scheitern internationaler Verantwortung.

Sicherheit entsteht nicht durch Aufrüstung, sondern durch gerechte Wirtschaftsstrukturen, Schuldenerleichterungen, Klimaschutz und Krisenprävention. Die Bundesregierung muss die humanitäre Hilfe auf drei Milliarden Euro aufstocken und ihre internationale Verantwortung ernst nehmen.“

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news-61656 Wed, 17 Sep 2025 12:15:58 +0200 Bundeshaushalt 2025: Keine echte finanzielle Entlastung für Kommunen https://www.dielinkebt.de/presse/pressemitteilungen/detail/bundeshaushalt-2025-keine-echte-finanzielle-entlastung-fuer-kommunen/ Pressemitteilung 21. Legislatur Finanzen Haushalt "Die Warnung des Deutschen Städtetags ist unüberhörbar: Städte und Gemeinden befürchten Haushaltslöcher von bis zu 36 Milliarden Euro allein in diesem Jahr. Damit stehen die Kommunen tatsächlich vor einem Kollaps. Parallel dazu steigen bundesweit die kommunalen Pflegekosten dramatisch: allein von 2023 auf 2024 um fast 18 Prozent auf insgesamt fünf Milliarden Euro. Dieses Beispiel steht stellvertretend für die angespannte Lage vieler Städte bundesweit", erklärt Sascha H. Wagner, Sprecher für Kommunalfinanzen der Fraktion Die Linke im Bundestag, zu ausufernden Pflegekosten für Städte und Gemeinden. "Die Warnung des Deutschen Städtetags ist unüberhörbar: Städte und Gemeinden befürchten Haushaltslöcher von bis zu 36 Milliarden Euro allein in diesem Jahr. Damit stehen die Kommunen tatsächlich vor einem Kollaps. Parallel dazu steigen bundesweit die kommunalen Pflegekosten dramatisch: allein von 2023 auf 2024 um fast 18 Prozent auf insgesamt fünf Milliarden Euro. Dieses Beispiel steht stellvertretend für die angespannte Lage vieler Städte bundesweit", erklärt Sascha H. Wagner, Sprecher für Kommunalfinanzen der Fraktion Die Linke im Bundestag, zu ausufernden Pflegekosten für Städte und Gemeinden. Wagner weiter:

"Die Bundesregierung verklärt die Haushaltsberatungen 2025 zwar zum 'Gamechanger', tatsächlich enthält der Etat aber keine strukturellen Lösungen. Stattdessen setzt die Koalition auf Buchungstricks und kosmetische Maßnahmen, die an den Problemen vorbeigehen. Denn während die Bundesregierung über das Bürgergeld debattiert, explodieren in Wahrheit die Pflegekosten und reißen immer größere Löcher in die Haushalte. Nun schlagen die Städte Alarm, doch CDU/CSU und SPD lassen sie im Regen stehen. Das ist keine verantwortliche Politik, das ist bestenfalls Haushaltskosmetik.

Die Linke fordert auch deshalb seit langem eine sofortige Altschuldenregelung für überschuldete Kommunen. Die steigenden Pflegekosten wollen wir mit einer solidarischen Pflegevollversicherung finanzierbar machen. Darüber hinaus braucht es eine garantierte finanzielle Mindestausstattung der Städte und Gemeinden durch eine höhere Beteiligung an den Gemeinschaftssteuern und einen wirksamen Bürokratieabbau. Ohne handfeste Unterstützung drohen viele Kommunen den Boden unter den Füßen zu verlieren. Wir brauchen endlich eine echte Zeitenwende in der Kommunalfinanzierung."

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