Nachrichten der Gruppe Die Linke im Bundestag https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/ RSS-Feed der Nachrichten der Gruppe Die Linke im Bundestag de-de Fraktion Die Linke im Bundestag Tue, 29 Apr 2025 14:31:07 +0200 Tue, 29 Apr 2025 14:31:07 +0200 TYPO3 EXT:news news-60982 Wed, 16 Apr 2025 08:54:22 +0200 Auf die Straße gegen Wehrpflicht und US-Mittelstreckenraketen! https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/detail/auf-die-strasse-gegen-wehrpflicht-und-us-mittelstreckenraketen/ Nachricht 20. Legislatur Ein breiter antimilitaristischer Protest auf der Straße ist in diesen Zeiten daher notwendiger de je!  Für Diplomatie und Friedenstüchtigkeit, statt Zuspitzung und Kriegsfähigkeit. Butter statt Kanonen!  Für Konrad Adenauer war die Atomwaffe "nichts weiter als die Weiterentwicklung der Artillerie ". In der Zeit seiner Kanzlerschaft wurden gegen den großen Widerstand der Bevölkerung nicht nur die Atombewaffnungspläne für die Bundeswehr geschmiedet,  sondern auch die Wehrpflicht wieder eingeführt. Gegen dieses Kriegspolitik formierten sich damals die ersten Ostermärsche als pazifistische und antimilitaristische Protestzüge.

70 Jahre später, scheint sich Geschichte zu wiederholen. Kanzler Scholz vereinbart im Hinterzimmer mit Joe Biden an Parlament und Regierung vorbei die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Wiesbaden, eine große Koalition von CDU/SPD/Grünen peitscht durch den Bundestag einen Blanko-Aufrüstungscheck, die Merz-Klingbeil-Regierung führt eine Vorstufe der Wehrpflicht ein und der CDU-Chef will Taurus an die Ukraine liefern. Für einen höheren Mindestlohn oder die Entlastung der unteren Lohnarbeiterschichten ist aber kein Geld im Staatssäckel da.

Ein breiter antimilitaristischer Protest auf der Straße ist in diesen Zeiten daher notwendiger denn je!  Für Diplomatie und Friedenstüchtigkeit, statt Zuspitzung und Kriegsfähigkeit. Butter statt Kanonen! 

]]>
news-60979 Mon, 14 Apr 2025 10:44:51 +0200 Digitalpolitik des Koalitionsvertrags: Tür auf für mehr Überwachung durch Staat und Konzerne https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/detail/digitalpolitik-des-koalitionsvertrags-tuer-auf-fuer-mehr-ueberwachung-durch-staat-und-konzerne/ Nachricht 20. Legislatur Wirtschaft und Technologie Kultur und Medien Mit ihrem Koalitionsvertrag vollzieht die schwarz-rote Bundesregierung in spe einen rechtsgerichteten Paradigmenwechsel in der Digitalpolitik. Anstatt gesellschaftliche Herausforderungen ursächlich mit einer Gemeinwohlorientierung für mehr soziale Stabilität und Teilhabe zu lösen, soll staatliche Überwachung und soziale Kontrolle auf zahlreichen Ebenen ausgebaut werden. Ergänzt wird das Programm durch eine neoliberale Entfesselung der wirtschaftlichen Ausbeutung, vor allem in der Datenpolitik. Der Paradigmenwechsel in der staatlichen Überwachung äußert sich in markigen Ansagen, dass das Spannungsverhältnis zwischen sicherheitspolitischen Erfordernissen und datenschutzrechtlichen Vorgaben neu austariert werden müsse, und Sicherheitsbehörden mehr Vertrauen und Unterstützung auch aus der Gesellschaft erhalten sollen. Verordnetes Vertrauen war schon immer eine ganz schlechte Idee! Das Arsenal für den Überwachungsausbau ist umfangreich: Die Vorratsdatenspeicherung soll kommen. Dass eine sogar dreimonatige Speicherpflicht jegliches Maß der Verhältnismäßigkeit und Angemessenheit weit übersteigt, scheint den Koalitionären schlicht egal zu sein. Das Hacken digitaler Endgeräte mit Staatstrojanern (Quellen-TKÜ) soll nun auch der Bundespolizei erlaubt anstatt kritisch hinterfragt werden. Deshalb flog die Forderung nach einem schnellstmöglichen Melden von IT-Schwachstellen aus dem Papier wieder heraus. Hier gehen ausufernde Überwachung und eine Gefährdung der IT-Sicherheit Hand in Hand. Das gleiche Spiel beim wieder herausgestrichenen Schutz von Verschlüsselung. Und was ist ein Schutz privater Kommunikation noch wert, wenn davor das Wort "grundsätzlich" eingefügt wird? Die Türen für weitreichende Überwachungsvorhaben wie Chatkontrolle und Pläne der EU-Gruppe "Going Dark" stehen damit weit offen, das ist absolut verantwortungslos! Mit biometrischer Fernidentifizierung mittels KI, mehr Videoüberwachung, mehr Funkzellenabfragen und weitreichenden Datenzugriffen durch Sicherheits- aber auch Ausländerbehörden wird das monströse Überwachungspaket abgerundet. Was in dem Kontext die angekündigte Novellierung des Nachrichtendienstrechts bringen soll, möchte man sich gar nicht erst ausmalen.

Soziale Probleme mit Technik zu lösen, ist auch beim Jugendschutz das Mittel der Wahl für Schwarz-Rot: Mit verpflichtender Altersverifikation, die zum Standard auf allen digitalen Endgeräten und für digitale Angebote werden soll, ohne ein Wort über Datenschutz dabei zu verlieren, wird das Recht auf Anonymität im Internet auf die Probe gestellt. Aber der Angriff darauf kommt gleich von einer zweiten Flanke: Anstatt Ausweisprozesse im Internet auf ein nötiges Minimum zu reduzieren, solle sich um die künftige EU-Wallet (EUDI), die die Identität der Menschen per App auch mit der Privatwirtschaft verbinden soll, ein Ökosystem entwickeln. Hier geht es offensichtlich um Innovationen zum Selbstzweck, auf Kosten der Selbstbestimmung der Menschen.

Gesellschaftliche Teilhabe sollte der Dreh- und Angelpunkt guter Digitalpolitik sein. Der Begriff fällt bei digitalen Themen jedoch nur lapidar und beschränkt auf Kompetenzförderung, einen handlungsfähigen Staat und Schutz vor Desinformation. Zusammen mit dem knappen, floskelhaften Abschnitt zum Verbraucherschutz wird das Desinteresse der Koalitionäre an digitaler Teilhabe offensichtlich. Im Gegenteil, mit der Forderung nach einem "digital-only" wird die Teilhabe sogar hart geschleift. Angesichts über 4 Millionen Offliner*innen in Deutschland und etlichen schlechten Apps und Software, die keine IT-Sicherheit bieten oder datensammelwütig sind, ist das eine ganz schlechte Idee und unverantwortlich. Entsprechend hat Schwarz-Rot auch kein Wort der Kritik an Digital- und App-Zwang übrig. Bei der elektronischen Patientenakte, die noch immer voller Sicherheitslücken und Datenlöcher ist, lässt der Koalitionsvertrag gar offen, ob ihre Nutzung künftig sogar verpflichtend für alle Patient*innen werden solle. Teilhabe scheitert in Deutschland immer noch an schlecht ausgebauten und teuren Netzen. Anstatt den marktgetriebenen Ausbau endlich zu hinterfragen und gemeinsam nutzbare Netze in öffentlicher Hand zu organisieren, soll einfach so weitergemacht werden wie bisher. Mehr noch, bisherige Ziele wie der flächendeckende Gigabit-Netzausbau bis 2030 werden einfach fallengelassen. Das ist unverantwortlich, auch weil darunter insbesondere jene ländlichen Regionen leiden, die schon jetzt bei der Teilhabe viel zu oft übersehen werden. Stattdessen definieren die Koalitionäre Meer und Weltraum als den "digitalen Chancenraum" - eine höchst sonderbare Prioritätensetzung! Hier scheint ein geopolitisch-militärisches Verständnis von Teilhabe an der Digitalität durch, ebenso bei der Vergabe der UHF-Frequenzen an "berechtigte Interessen" - auf Kosten der Kulturbranche. Für die digitale Aufrüstung, die die Einführung von KI, unbemannten angriffsfähigen Systemen, Elektronischen Kampf, Cyber, Software Defined Defense und Cloud-Anwendungen einschließen soll, werden ethische, soziale und ökologische Aspekte nicht einmal als grobe Rahmenbedingungen beschrieben. Der Bereich ist völlig unreguliert und wird es wohl auch bleiben.

Mit dem Koalitionsvertrag wird eine "Kultur der Datennutzung und des Datenteilens" eingeläutet. Das von uns geforderte Prinzip "Offene Daten nützen, private Daten schützen" ist jedoch nicht erkennbar, es wird sogar ins Gegenteil verkehrt: Das Bundestransparenzgesetz hatte schon die Ampel-Regierung verschleppt, obwohl es damals im Koa-Vertrag stand. Nun fehlt es im Vertrag gänzlich, es bleiben wolkige Aussagen zum Thema Open Data. Den Game Changer der Datenpolitik sieht man offensichtlich ganz woanders: Aus der bisherigen Datenschutzbehörde soll "im Interesse der Wirtschaft" eine Datennutzungsbehörde mit dem Anhängsel des Datenschutzes werden. Der Spaten wird ausgerechnet dort angesetzt, wo Daten Persönlichkeitsrechte berühren - ein weiteres Puzzle-Teil im Ausbau der Überwachung und sozialen Kontrolle. Dabei geht es auch um Konzerninteressen: Ob es das Daten teilen in der EU-Wallet ist, mehr Forschungsdatenzugang für Konzerne oder die geforderte Deregulierung zur Wirtschaftsförderung von KI, die sich nicht nur auf eine Abschwächung der KI-Verordnung, sondern auf europäische Digitalrechtsakte allgemein erstrecken soll.

Großer Raum wird dem Thema der Bekämpfung von Desinformation eingeräumt. Die Stoßrichtung ist jedoch irritierend. Anstatt die Medienkompetenz zum quellenbasierten Arbeiten und Einordnen von Informationen zu fokussieren und das Geschäftsmodell von Internetkonzernen bei sozialen Medien zu hinterfragen, das auf Maximierung der Verweildauer zur Generierung von Werbeeinnahmen ausgerichtet ist, werden Verschärfungen bestehender Regulierungen für mehr öffentliche Kontrolle über Informationen gefordert. Dabei liefern die Koalitionäre in ihrem Papier selbst den Beweis für die Irrigkeit dieses Ansatzes: Sie behaupten pauschal, dass die bewusste Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt sei. Nun ist diese Aussage aber gar nicht wahr, sondern falsch! Denn es gibt hierzu keine eindeutige Beurteilung, wie unter anderem die wissenschaftlichen Dienste des Bundestags in einer Ausarbeitung zu Fake-News klargestellt haben. Weil die Abgrenzung von Tatsachenbehauptungen zu Werturteilen schwierig ist, wird oft eine weitgezogene Auslegung der Meinungsfreiheit auch bezogen auf Desinformation für notwendig erachtet. Die im Koalitionsvertrag geforderte gesetzliche Grundlage zum Vorgehen gegen Desinformation ist daher ein riskantes Unterfangen. Sinnvoll hingegen ist die Forderung nach einem Verbot von Bot-Netzwerken, die Fake-News und Desinformation massenhaft verbreiten und eine generelle Kennzeichnungspflicht für Bot-Accounts. Die erwogene Haftung von Online-Plattformen für die Inhalte der Nutzenden ist hingegen abzulehnen, dies liefe auf eine Aushebelung des Haftungsprivilegs hinaus.

Wenig überrascht es, dass Schwarz-Rot für die ökologische Nachhaltigkeit der Digitalisierung nicht mehr als ein paar Floskeln zu bieten hat. Der Energieverbrauch der Rechenzentren des Bundes selbst ist geradezu explodiert, gleichzeitig sind wir weiterhin auch von fossilen Energieträgern abhängig. Das ist unverantwortlich! Kein Wort zu energieeffizienter Software, stattdessen findet sich ein Bollwerk der entgrenzten KI-Förderung, ohne deren Energiehunger auch nur zu erwähnen. Hier gilt offensichtlich das Motto "Nach uns die Sintflut". Dementsprechend fehlen wichtige Forderungen nach Kreislaufwirtschaft, Mindestupdatepflichten oder einem Reparaturbonus.

Es ist ein schwacher Trost, dass sich die Bundesregierung für mehr digitale Souveränität einsetzen möchte. Angesichts der bisher schwammigen Definition des Begriffs bleibt die Ernsthaftigkeit des scheinbaren Anliegens jedoch unklar, und die fundamentalen Umwälzungen durch die Trump-Administration hätten noch wesentlich klarere Zielsetzungen erfordert. Ein unmissverständliches Bekenntnis zu #unplugtrump sucht man vergebens. Zumindest die gezielte Förderung von Open-Source und des ZenDiS mit einer Ausrichtung des IT-Budgets darauf kann als positive Botschaft gesehen werden, die wir als Linke vehement mit zahlreichen parlamentarischen Initiativen eingefordert hatten. Hier könnten echte Alternativen zum derzeitigen Würgegriff fragwürdiger Tech-Konzerne entstehen. Ein zweiter Lichtblick ist das angekündigte digitale Gewaltschutzgesetz und mehr Schutz insbesondere von Frauen. Wenigstens dort ist eine SPD-Handschrift erkennbar. Die Linksfraktion wird weiter Druck machen, dass auf solche Worte auch Taten folgen. Ob das geplante Digitalministerium wirklich ein Gewinn ist, oder aber Digitales zum isolierten Sparflammen-Aspekt degradiert, wird sich zeigen. Wir machen uns keine Illusionen: Wir stehen insgesamt vor einem Rechtsruck in der Digitalpolitik. Wir werden ihn mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln und gemeinsam mit außerparlamentarischen Kräften bekämpfen und Wege zu einer sozial gerechten Digitalität auf Basis von Gemeinwohl und Menschenrechten aufzeigen."

Kontakt: Donata Vogtschmidt donata.vogtschmidt@bundestag.de  

Hinweis:
Die Linksfraktion hat die Sprecher*innen-Ämter noch nicht vergeben, daher bin ich aktuell auch *nicht* die digitalpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Ich bitte das bei der Berichterstattung entsprechen zu beachten, vielen Dank.

]]>
news-60978 Sat, 12 Apr 2025 13:40:35 +0200 „Für den Osten nichts Neues“ – Leerstelle Ostdeutschland im Koalitionsvertrag https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/detail/fuer-den-osten-nichts-neues-leerstelle-ostdeutschland-im-koalitionsvertrag/ Nachricht 20. Legislatur Union und SPD lassen Ostdeutschland im neuen Koalitionsvertrag weitgehend außen vor. Die Bundestagsabgeordneten der Linken Ina Latendorf (Mecklenburg-Vorpommern), Sören Pellmann (Sachsen) und Bodo Ramelow (Thüringen) kritisieren das scharf. Union und SPD lassen Ostdeutschland im neuen Koalitionsvertrag weitgehend außen vor. Die Bundestagsabgeordneten der Linken Ina Latendorf (Mecklenburg-Vorpommern), Sören Pellmann (Sachsen) und Bodo Ramelow (Thüringen) kritisieren das scharf:

„‚Für den Osten nichts Neues‘ wäre eine treffende Überschrift für das, was Union und SPD im Koalitionsvertrag zu Ostdeutschland schreiben – beziehungsweise nicht schreiben“, so die drei ostdeutschen Abgeordneten.

Bodo Ramelow bemängelt das Fehlen eines eigenen Kapitels zu Ostdeutschland:

„Wird in der Präambel noch wolkig-ungreifbar über die Leistung Ostdeutscher geschrieben, fehlen danach wirkliche Ideen. Kein eigenes Kapitel, keine eigene Überschrift – Ostdeutschland wird nur in homöopathischen Dosen und an einzelnen Stellen erwähnt. In schlechter Tradition setzen Union und SPD auf Worthülsen statt auf ein umfassendes Konzept für gleichwertige Lebensverhältnisse in Ost und West.“

Sören Pellmann macht deutlich, dass DIE LINKE die klaffenden Lücken füllen will:

„Wo die künftige schwarz-rote Bundesregierung Leerstellen lässt, wird DIE LINKE da sein. Wir fordern einen umfassenden Plan zur Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen Ost- und Westdeutschland – mit Blick auf die ostdeutsche Lebenswelt, die bundesweit Vorbild sein kann: längeres gemeinsames Lernen, Gemeindeschwestern für die ambulante Versorgung und eine echte Industriestrategie. Ostdeutschland braucht nicht aufzuholen – es kann den Fortschritt in der Bundesrepublik mitgestalten. Dafür braucht es Anerkennung von Lebensleistungen und Errungenschaften.“

Ina Latendorf unterstreicht die Verantwortung ostdeutscher Abgeordneter in Berlin:

„Wir vertreten Ostdeutschland und machen ostdeutsche Perspektiven im Bundestag sichtbar – klar, konstruktiv und selbstbewusst. 35 Jahre nach der Einheit darf Gerechtigkeit nicht weiter eine Frage des Wohnorts sein. Die Feier des Einheitsjubiläums darf kein Selbstzweck sein – sie ist Verpflichtung. Wir nehmen sie an.“

Auch im Detail bleibt der Koalitionsvertrag hinter den Erwartungen zurück. Zwar enthält er punktuelle Maßnahmen wie eine geringfügige Erhöhung des Bundesanteils an den AAÜG-Kosten (Anspruchs- und Anwartschaftsüberführungsgesetz) oder vage Versprechen zur kommunalen Entlastung. Doch eine gezielte Industriestrategie Ost bleibt völlig außen vor – und das, obwohl gerade vor dem Hintergrund globaler Umbrüche und dem Strukturwandel in der Industrie eine gezielte Förderung überfällig wäre.

Bei der Altschuldenregelung für Kommunen bleibt der angekündigte Beitrag des Bundes weit hinter dem tatsächlichen Bedarf zurück. Eine echte Lösung für über 130 Milliarden Euro kommunale Schulden sieht anders aus. Stattdessen sollen bestehende Länderprogramme lediglich kofinanziert werden.

Auch das Bekenntnis zu gleichwertigen Lebensverhältnissen bleibt weitgehend folgenlos. Förderprogramme wie GRW (Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur") oder BULE (Bundesprogramm Ländliche Entwicklung) werden zwar weitergeführt, doch ein strategischer Ansatz fehlt. Die Entwicklung ländlicher Räume bleibt Stückwerk.

Die Linke im Bundestag fordert einen echten Neustart für Ostdeutschland: mit einer strukturellen, sozialen und wirtschaftlichen Strategie, die auf Augenhöhe basiert. Die ostdeutschen Bundesländer dürfen nicht länger im Koalitionsvertrag versteckt werden – sie gehören ins Zentrum der politischen Debatte.

]]>
news-60975 Fri, 11 Apr 2025 09:53:48 +0200 Befreiung ohne Befreier? https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/detail/befreiung-ohne-befreier/ Nachricht 20. Legislatur In einem letzten Akt der 20. Wahlperiode, am 25. März 2025 hat das Kuratorium der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft auf Basis einer Gesetzesänderung des Bundestages vom 27. Februar das Aussetzen des Benennungsrechts und der Mitgliedschaft der Republik Belarus sowie des Benennungsrechts der Russischen Föderation beschlossen. Trotz einer diesbezüglichen Anfrage von Sören Pellmann, Fraktionsvorsitzender der Linken, wollte die Bundesregierung zu diesem Vorgang keine Stellung beziehen und verwies auf eine vermeintliche  "Gefährdung der Verwirklichung der Stiftungszwecke". In einem letzten Akt der 20. Wahlperiode, am 25. März 2025 hat das Kuratorium der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft auf Basis einer Gesetzesänderung des Bundestages vom 27. Februar das Aussetzen des Benennungsrechts und der Mitgliedschaft der Republik Belarus sowie des Benennungsrechts der Russischen Föderation beschlossen. Trotz einer diesbezüglichen Anfrage von Sören Pellmann, Fraktionsvorsitzender der Linken, wollte die Bundesregierung zu diesem Vorgang keine Stellung beziehen und verwies auf eine vermeintliche  "Gefährdung der Verwirklichung der Stiftungszwecke".

Sören Pellmann: "Dass mit Blick auf den 80. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Faschismus, bei  der die Sowjetunion die Hauptlast trug, die Republik Belarus und die Russischen Föderation aus der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft   faktisch ausgeschlossen worden sind, ist an Zynismus nicht zu überbieten."

Sören Pellmann weiter: " Erinnerung heißt, es nicht zu vergessen das Russland und Belarus in dem vom faschistischen Deutschland vom Zaune gebrochenen Krieg Millionen Tote zu beklagen hatten. Verantwortung heißt, dass trotz des Ukrainekrieges Deutschland dieses Geschichtsbewusstsein aufrechterhält und seine Lehren daraus zieht und nicht das Eine gegen das Andere im Sinne einer politischen Instrumentalisierung ausspielt.

Zukunft heißt , dass man statt auf Ausgrenzung, Zuspitzung und Militarisierung in den Beziehungen zur Republik Belarus und der Russischen Föderation auf Diplomatie und Frieden setzt. Dies schließt auch die Einbeziehung beider Staaten in die Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Befreiung in Deutschland ein. "

Pellmann abschließend: "Im Kuratorium ist das Bundesministerium der Finanzen und das Auswärtige Amt vertreten. Ich fordere daher die Bundesregierung auf, ihren Einfluss in der Stiftung geltend zu machen und den Ausschluss der Republik Belarus und die Russischen Föderation rückgängig zu machen." 

]]>
news-60974 Thu, 10 Apr 2025 15:51:02 +0200 Demokratie braucht starke Kommunen https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/detail/demokratie-braucht-starke-kommunen/ Nachricht 20. Legislatur Die finanzielle Lage vieler Städte und Gemeinden ist desaströs: 70 Prozent der Befragten schätzen sie als schlecht oder sehr schlecht ein – in Ostdeutschland sogar 80 Prozent. Die große Mehrheit fühlt sich von Bund und Ländern im Stich gelassen. 86 Prozent klagen über eine immer weiter wachsende Bürokratie, die ihre Arbeit behindert. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Körber-Stiftung macht deutlich: Die Demokratie an der Basis ist massiv unter Druck. Ein Viertel der befragten Stadt- und Gemeinderatsmitglieder berichtet von persönlichen Anfeindungen oder solchen gegen Menschen in ihrem Umfeld. Knapp 30 Prozent beobachten demokratiefeindliche Tendenzen in ihrer Kommune.

Gleichzeitig ist die finanzielle Lage vieler Städte und Gemeinden desaströs: 70 Prozent der Befragten schätzen sie als schlecht oder sehr schlecht ein – in Ostdeutschland sogar 80 Prozent. Die große Mehrheit fühlt sich von Bund und Ländern im Stich gelassen. 86 Prozent klagen über eine immer weiter wachsende Bürokratie, die ihre Arbeit behindert.

Christian Görke, Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, warnt:

„Die Finanzlage der Kommunen ist dramatisch. Laut Statistischem Bundesamt hat sich das Haushaltsdefizit der Kommunen innerhalb eines Jahres auf 24,8 Milliarden Euro nahezu vervierfacht. Deshalb ist die Teilentschuldung der kommunalen Familie durch den Bund schon lange überfällig. Wir fordern seit Jahren wirksame Schritte. Wenn Schwarz-Rot die Bundestagssitzung in dieser Woche nicht abgesagt hätte, hätten wir einen Gesetzentwurf, der schon im Bundesrat auf dem Weg ist, auch im Bundestag beraten können – nein, sogar beraten müssen. Stattdessen erleben wir eine parlamentarische Schleichfahrt im Bundestag, die unwürdig ist.

Neben der Altschuldenlösung braucht es zusätzlich eine dauerhaft bessere Finanzierung der Kommunen. DIE LINKE fordert eine faire Verteilung der Gemeinschaftssteuern wie größere Anteile an der Einkommen- oder Umsatzsteuer, die Abschaffung der Gewerbesteuerumlage und eine höhere Beteiligung des Bundes an den Kosten der Unterkunft. Das wären die richtigen Signale durch die neue Koalition von Union und SPD. Die finanzielle Handlungsfähigkeit der Städte und Gemeinden ist entscheidend für soziale Gerechtigkeit und Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Klimaschutz.“

Die Ergebnisse der Umfrage belegen: Die größte Herausforderung sehen 90 Prozent der Kommunalpolitiker:innen im Mangel an finanziellen Mitteln. Themen wie die Sicherung der Wirtschaftskraft und die Energiewende folgen. Das bundespolitisch viel diskutierte Thema Migration wird demgegenüber mit 57 Prozent – in Ostdeutschland sogar nur mit 44 Prozent – als weniger dringlich eingeschätzt.

Trotz aller Schwierigkeiten äußerten sich 68 Prozent grundsätzlich zufrieden mit den Rahmenbedingungen ihres Ehrenamts. Viele schätzen die Vereinbarkeit mit Beruf und Familie. Doch für eine zukunftsfeste kommunale Demokratie fordern sie: mehr Anerkennung, bessere Bezahlung, weniger Bürokratie und echte Gestaltungsspielräume.

Die Linke im Bundestag sagt klar: Demokratie beginnt vor Ort – und sie braucht starke, handlungsfähige Kommunen. Dafür kämpfen wir im Bundestag.

]]>
news-60957 Tue, 25 Mar 2025 17:55:57 +0100 Bodo Ramelow zum Bundestagsvizepräsidenten gewählt https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/detail/bodo-ramelow-zum-bundestagsvizepraesidenten-gewaehlt/ Nachricht 20. Legislatur Parlament Herzlichen Glückwunsch, Bodo Ramelow! Seine Wahl zeigt die hohe Anerkennung, die er in den Reihen der demokratischen Fraktionen genießt. Heidi Reichinnek und Sören Pellmann, Vorsitzende der Fraktion Die Linke im Bundestag, erklären zur Wahl Bodo Ramelows zum Bundestagsvizepräsidenten:

"Herzlichen Glückwunsch, Bodo Ramelow! Seine Wahl zeigt die hohe Anerkennung, die er in den Reihen der demokratischen Fraktionen genießt. Gemeinsam gilt es, das Parlament gegen Rechts zu verteidigen und demokratische Mitbestimmung auszuweiten - dafür steht Die Linke und dafür steht Bodo Ramelow. Als Gewerkschafter und ehemaliger Ministerpräsident Thüringens wird er auch die Interessen der Beschäftigten und Ostdeutschlands im Blick haben und gut an der Spitze des Parlaments repräsentieren.“

]]>
news-60941 Tue, 11 Mar 2025 14:14:07 +0100 Die Linke klagt vor dem Bundesverfassungsgericht https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/detail/die-linke-klagt-vor-dem-bundesverfassungsgericht-gegen-sondersitzung-des-alten-bundestages/ Nachricht 20. Legislatur Die Linke im Bundestag hat beim Bundesverfassungsgericht zwei Klagen eingereicht. Der Grund: Die Sondersitzung, um noch schnell das Grundgesetz zu ändern und das Finanzpaket von Union und SPD. Die Linke klagt vor dem Bundesverfassungsgericht gegen das Finanzpaket von Union und SPD:

Vier Abgeordnete der Gruppe Die Linke im Bundestag haben beim Bundesverfassungsgericht eine weitere Klage eingereicht. Diese möchte verhindern, dass Union und SPD weitreichende Grundgesetzänderungen in einem irren Tempo und viel zu knappen Beratungsfristen durchpeitschen. 

Im Zuge der Sondersitzung des alten Bundestages (20. Bundestag) sollen Gesetze zur Änderung des Grundgesetzes beschlossen werden. Da Union und SPD im neuen Bundestag für Zweidrittelmehrheit auf Kompromisse mit der Linken und den Grünen angewiesen sind, wollen sie das Finanzpaket schnell mit dem alten Bundestag beschließen. Zu schnell findet Die Linke im Bundestag, denn wir sehen darin eine Verletzung unserer Mitwirkungsrechte an der Gesetzgebung. Unser Prozessbevollmächtigter Prof. Andreas Fischer-Lescano hat die Eilklage im Namen der Abgeordneten Dr. Dietmar Bartsch, Dr. Gesine Lötzsch, Clara Bünger und Christian Görke eingereicht.

Warum das Tempo des Gesetzgebungsprozesses problematisch ist:

Um die Grundgesetzänderung noch durch den alten Bundestag beschließen zu können, müssen die Lesungen der Gesetzesvorlage nur wenige Tage nacheinander stattfinden. Dadurch wird die Mandatsfreiheit der Bundestagsabgeordneten eingeschränkt, denen so verwehrt wird, sich ausreichend mit dem Gesetzentwurf und den Konsequenzen zu befassen. Die Abgeordneten können somit nicht gleichberechigt an der politischen Willensbildung teilnehmen.

Warum die Einbringung problematisch ist:

Zusätzlich zum Tempo des Gesetzgebungsprozesses handelt es sich bei dem vorgelegten Entwurf nicht um einen Fraktionsantrag, sondern um einen Antrag einer potenziellen künftigen Bundesregierung, da Mitglieder einer Landesregierung, einer amtierenden Bundesregierung und einer Fraktion des 20. Deutschen Bundestages, die hofft, zukünftig die Bundesregierung zu stellen, für den Antrag verantwortlich zeichnen. Der Antrag kommt somit nicht aus der Mitte des Parlaments. Somit liegt ein Verstoß gegen die Rechtsfolge nach Art. 72 Abs. 2 GG vor. Eine potenzielle künftige Bundesregierung gehört nach Art. 76 GG nicht zu den Initiativberechtigten für einen Gesetzentwurf zur Grundgesetzänderung.

Unser Eilantrag: Untersagung der zweiten und dritten Lesung

Um die Rechte der Abgeordneten zu wahren, wurde zusätzlich ein Eilantrag gestellt, dem Bundestag die Einberufung der zweiten und dritten Lesung des Gesetzentwurfes zu untersagen. Wenn der Antrag Erfolg hat, würde das geplante Gesetzgebungsverfahren gestoppt. Ein Gesetzentwurf zur Änderung des Grundgesetzes kann dann im 21. Bundestag eingebracht werden.

____________________________________________________________________________________________________

Die Linke hat bereits Anfang der Woche vor dem Bundesverfassungsgericht einen Eilantrag gegen die Sondersitzung des alten Bundestages eingereicht:

Der Grund: Die Bundestagspräsidentin hat auf Druck der CDU/CSU und SPD den alten Bundestag (20. Deutscher Bundestag) zu einer Sondersitzung einberufen, um noch schnell das Grundgesetz zu ändern.

Das alles geschieht, obwohl die Wahl zum neuen Bundestag (21. Deutscher Bundestag) bereits abgeschlossen ist und die Konstituierung des neuen Bundestages rechtlich möglich und geboten wäre. Es kann der Eindruck gewonnen werden, dass die mögliche neue Regierung mit den Wahlergebnissen vom 23. Februar sehr unglücklich ist. Unser Prozessbevollmächtigter Prof. Andreas Fischer-Lescano hat die Klage im Namen der Vor-Fraktion Die Linke im 21. Deutschen Bundestag sowie der neuen Abgeordneten Ines Schwerdtner und Jan van Aken eingereicht. Wir sehen darin eine Verletzung unserer Mitwirkungsrechte an der Gesetzgebung und unseres Rechtes auf die volle Ausschöpfung der neuen Wahlperiode.

Warum ist die Sondersitzung problematisch?

Die Wahlberechtigten haben am 23. Februar gewählt. Der Bundeswahlausschuss wird das endgültige amtliche Wahlergebnis der Bundestagswahl voraussichtlich am 14. März 2025 in einer öffentlichen Sitzung im Deutschen Bundestag feststellen und bekannt geben. Die neuen Abgeordneten sind gewählt, die Fraktionen haben sich bereits organisiert und der neue Bundestag ist bereit, seine Arbeit aufzunehmen. Trotzdem hält die Bundestagspräsidentin am alten Bundestag fest und lässt diesen sogar noch eine Grundgesetzänderung beschließen – obwohl dies Aufgabe des neuen Bundestages wäre.

Das bedeutet:

  • Die politische Verantwortung und Gestaltungsmacht des neuen Bundestages wird durch den alten Bundestag blockiert.
  • Das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler in demokratische Abläufe wird untergraben.

Unser Eilantrag: Schluss mit der Blockade!

Wir haben zusätzlich einen Eilantrag gestellt, um die Bundestagspräsidentin zu verpflichten, den alten Bundestag nach Bekanntgabe des amtlichen Wahlergebnisses nicht mehr einzuberufen. Wenn der Antrag Erfolg hat, würde das geplante Gesetzgebungsverfahren gestoppt – und der neue Bundestag könnte die politischen Entscheidungen treffen, die ihm als gewähltem Organ zustehen.

Wir bleiben dabei: Der Wille der Wählerinnen und Wähler muss respektiert werden! Sobald der neue Bundestag arbeitsfähig ist, darf der alte Bundestag nicht mehr aktiv werden. Wir setzen uns dafür ein, dass demokratische Regeln und die Verfassung eingehalten werden.

 

]]>
news-60939 Mon, 10 Mar 2025 18:41:07 +0100 Zahl der Inlandsflüge der Bundesregierung steigt weiter. https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/detail/zahl-der-inlandsfluege-der-bundesregierung-steigt-weiter/ Nachricht 20. Legislatur Während die Anzahl der Inlandsflüge in Deutschland allgemein weiter rückläufig ist und selbst Geschäftsreisende eher den Zug als das Flugzeug nehmen, steigt die Anzahl der Flüge durch Mitarbeiter deutscher Ministerien stetig weiter. Das ergab eine Anfrage des Vorsitzenden der Fraktion Die Linke Sören Pellmann. Während die Anzahl der Inlandsflüge in Deutschland allgemein weiter rückläufig ist und selbst Geschäftsreisende eher den Zug als das Flugzeug nehmen, steigt die Anzahl der Flüge durch Mitarbeiter deutscher Ministerien stetig weiter. Das ergab eine Anfrage des  Vorsitzenden der Fraktion Die Linke Sören Pellmann.

So stieg die Anzahl der Inlandsflüge durch Mitarbeiter der Bundesministerien, des Bundeskanzleramtes, des Bundespresseamtes und des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien 2023 zum Vorjahr um 20 Prozent auf 6425 Flüge und sank dann 2024 leicht  auf 6259 Flüge. Die Kosten stiegen 2023 sogar um 43 Prozent auf 1,86 Mio. Euro  und dann noch einmal 2024 um 13 Prozent auf 2,1 Mio. Euro.

Dazu Sören Pellmann: "Angesichts dessen, dass die künftige Merz-Klingbeil-Regierung damit droht bei gleichzeitiger massiver Aufrüstung drastische Kürzungen bei der Rente, dem Elterngeld und dem Bürgergeld vorzunehmen, jettet die Ministerialbürokratie weiter munter durch Deutschland. Das zeigt auch symbolisch, wie weit abgehoben die Volksvertreter mittlerweile von den grundlegenden Interessen der Bürger sind.   Und das gerade unter einen grünen Vizekanzler das Flugzeug der Bahn bevorzugt wird, zeigt auch ein Maß an Heuchelei.“

Pellmann abschließend: „Neben der Empfehlung zum Umsteigen auf den Zug fordert die Linke seit langem einen endgültigen Umzug der deutschen Regierung von Bonn nach Berlin und die Ministerien in Bonn zu schließen. So findet der Großteil der Flüge zwischen Berlin und Köln/Bonn statt. “

]]>
news-60945 Sun, 09 Mar 2025 10:49:00 +0100 Syrien ist weiterhin nicht sicher! https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/detail/syrien-ist-weiterhin-nicht-sicher/ Nachricht 20. Legislatur Auswärtiges Zu den Angriffen auf Alawiten in Syrien, nach dem Sturz der Assad-Diktatur, erkärt Gregor Gysi, außenpolitischer Sprecher: Zu den Angriffen auf Alawiten in Syrien, nach dem Sturz der Assad-Diktatur, erkärt Gregor Gysi, außenpolitischer Sprecher:

"Die syrische Führung tötet massenweise die Minderheit der Alewiten. Den Drusen wird ebenfalls schon gedroht. Unter den Toten sind nicht nur Männer, sondern auch Frauen und Kinder - entsetzlich. Der Vorwand, dass es sich um Assad-Anhänger handelte, ist völlig unzutreffend. Die Führung in Damaskus steht jetzt vor der Frage, ob sie sich nicht doch entschließt, ein syrischer Staat mit vollständiger Akzeptanz aller dort lebenden Minderheiten zu werden, oder ein Terrorregime sein wollen, das versucht, Minderheiten auszurotten. Die Entscheidung muss unverzüglich und eindeutig gefällt werden. Und ohne diese Klärung ist die Abschiebung von geflüchteten Syrern nicht zulässig."

]]>
news-60936 Fri, 07 Mar 2025 11:45:52 +0100 Der Einsatz für die Rechte von Frauen* bleibt unverzichtbar https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/detail/der-einsatz-fuer-die-rechte-von-frauen-bleibt-unverzichtbar/ Nachricht 20. Legislatur Familie, Senioren, Frauen und Jugend Am 8. März, dem internationalen Frauen*kampftag, erinnern wir uns nicht nur an die Errungenschaften der Frauenbewegung, sondern stellen uns auch den Herausforderungen, die noch vor uns liegen. In einer Welt, in der patriarchale Strukturen, Diskriminierung und Ausbeutung dominieren, bleibt der Einsatz für die Rechte von Frauen* unverzichtbar. Am 8. März, dem internationalen Frauen*kampftag, erinnern wir uns nicht nur an die Errungenschaften der Frauenbewegung, sondern stellen uns auch den Herausforderungen, die noch vor uns liegen. In einer Welt, in der patriarchale Strukturen, Diskriminierung und Ausbeutung dominieren, bleibt der Einsatz für die Rechte von Frauen* unverzichtbar.

Die Linksfraktion im Bundestag streitet entschlossen sowohl innerhalb des Parlaments als auch auf der Straße für die Selbstbestimmung und Gleichberechtigung aller Frauen*. Wir kämpfen gegen Diskriminierung, gegen den Faschismus und für ein Leben frei von Gewalt. Benachteiligungen aufgrund von Geschlecht, Herkunft, Beeinträchtigung oder Klasse müssen endlich der Vergangenheit angehören. Frauenrechte sind nicht verhandelbar.

Ein zentraler Bestandteil dieses Kampfes ist für uns als Linke die Forderung nach der Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen. Der § 218 StGB, der Schwangerschaftsabbrüche nach wie vor unter Strafe stellt, muss gestrichen werden. Die Entscheidung über den eigenen Körper muss das uneingeschränkte Recht jeder Frau* sein – ohne staatliche Einmischung und ohne juristische Hürden. Schwangerschaftsabbrüche sind kein Verbrechen. Sie sind eine Entscheidung, die die betroffene Person selbst trifft.

Wir fordern nicht nur die Streichung von § 218 StGB, sondern auch eine umfassende Verbesserung der medizinischen Versorgung! Schwangerschaftsabbrüche müssen Teil der Gesundheitsversorgung und der medizinischen Ausbildung sein. Sie müssen dementsprechend auch von den Krankenkassen übernommen werden. Wir brauchen eine bessere Versorgung, vor allem in der Fläche. Außerdem brauchen Schwangere, die einen Abbruch wünschen, ein Recht auf Beratung und keine Pflicht, denn ob sie Beratung brauchen oder nicht, wissen sie selbst am besten.

Der Frauen*kampftag erinnert uns daran, dass der Kampf für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung weitergeht. Neben der Selbstbestimmung über den eigenen Körper kämpfen wir auch weiterhin für Umverteilung, für armutssichere Renten, für Parität im Bundestag und gegen alle Formen der Gewalt.

Lasst/Lassen Sie uns zusammenstehen und unsere Stimmen erheben – für das Recht auf Selbstbestimmung, für eine gerechte Gesellschaft und für die Abschaffung des § 218!

]]>
news-60934 Thu, 06 Mar 2025 10:49:35 +0100 Verheerende Nachhaltigkeitsbilanz der Bundes-IT https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/detail/verheerende-nachhaltigkeitsbilanz-der-bundes-it/ Nachricht 20. Legislatur Kultur und Medien Wirtschaft und Technologie Koalitionsvertrag 2021 Zum vierten Mal seit 2021 erfragte Die Linke im Bundestag die Bundesregierung zur Nachhaltigkeit der Bundes-IT und nimmt eine Gesamtbewertung für die ablaufende Legislatur vor. Zum vierten Mal seit 2021 erfragte Die Linke im Bundestag die Bundesregierung zur Nachhaltigkeit der Bundes-IT und nimmt eine Gesamtbewertung für die ablaufende Legislatur vor. Die ehemalige Ampelregierung war mit hohen Ansprüchen angetreten, schrieb sich Nachhaltigkeit in den Titel des Koalitionsvertrages und versprach nachhaltigere Rechenzentren, 100% Ökostrom bis Ende 2024, Einkauf von IT-Produkten und Dienstleistungen unter Berücksichtigung des Blauen Engels und die Fortsetzung der Reduktion der Rechenzentren im Rahmen der IT-Konsolidierung des Bundes. In der vorliegenden Kleinen Anfrage beantwortete die Bundesregierung auch Fragen zum erheblichen Einkaufsvolumen des Bundes für IT Produkte und Dienstleistungen, zur Umsetzung des Energieffizienzgesetzes und zum (extrem angestiegenen) Gesamtenergieverbrauch der Bundes-IT. Dazu erklärt Anke Domscheit-Berg, digitalpolitische Sprecherin der LINKEN im Bundestag:

Krachend gescheitert: Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele für die Bundes-IT

Meine vierte Kleine Anfrage zur Nachhaltigkeit der Bundes-IT offenbart eine verheerende Bilanz der scheidenden Bundesregierung, die mit hohen Ansprüchen angetreten war, aber an jeglicher Umsetzung scheiterte. Der Energieverbrauch durch IT ist massiv angestiegen, die unglaubliche Marktmacht des Bundes von fast 10 Milliarden Euro Einkaufsvolumen wurde einfach nicht für die Bevorzugung nachhaltiger IT genutzt und seit 10 Jahren nicht erreichte Ziele wurden plötzlich für überflüssig erklärt, Beschlüsse ignoriert, Zielerreichungen nicht gemessen sowie Zielverfehlungen nicht sanktioniert. Auch die Umsetzung des Energieeffizienzgesetzes scheint völlig egal, niemand fühlt sich verantwortlich, schon gar nicht das BMWK. Die Ampel ist an der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele krachend gescheitert, aber ich fürchte, in einer Koalition unter Merz wird das Thema Nachhaltigkeit der Digitalisierung schon an der mangelnden Zielsetzung scheitern.

Energieverbrauch der Bundes-IT extrem gestiegen, Ökostrom-Ziel verfehlt

Um 63 GWh stieg der Energieverbrauch der Bundes-IT in 2023. Allein damit könnte man 18.000 Mehrpersonenhaushalte mit Strom versorgen. Insgesamt wurden 2023 sogar 407 GWh verbraten – das würde für sämtliche ca. 116.000 Einwohner Göttingens reichen. Das bereits in 2017 vereinbarte Ziel, unter einem Verbrauch von 350 GWh zu bleiben, wurde damit erstmalig seit 2016 verfehlt, und gleich um 57 GWh. Der Anstieg des IT-Energieverbrauchs um 18 Prozent geht laut Bundesregierung vorwiegend auf den Energiehunger der Rechenzentren zurück. Trotzdem ergab meine Kleine Anfrage: nur jedes 10. RZ des Bundes nutzt ein Energiemanagement und nur ca. 70 Prozent der RZ verwenden 100 Prozent Ökostrom.

Trotz Klimakrise ignorierte die Bundesregierung die eigene Verantwortung und sorgte weder ausreichend für einen geringeren Energieverbrauch, noch für mindestens 100% Ökostrom. Dabei war es ihr erklärtes Ziel, dass bis Ende 2024 alle Liegenschaften des Bundes nur saubere Energie nutzen. Trotzdem werden einige RZ „nicht vor 2028“ und andere sogar erst „spätestens bis 2045“ auf Ökostrom umstellen – das wäre 21 Jahre nach der Deadline! Solche Antworten müssten interne Konsequenzen haben, haben sie aber nicht und hatten sie nie und das ist Teil des Problems.

Chance verpasst: 10 Milliarden Euro Einkaufsmacht des Bundes bei IT ohne Impact

Der Bund könnte allein mit seiner immensen Marktmacht Einfluss darauf nehmen, wie nachhaltig die IT in ganz Deutschland ist, denn bei über 2.000 Vergaben in 2023 gab er fast 10 Mrd Euro für IT-Produkte und Dienstleistungen aus. Aber das passiert einfach nicht, weil es zwar Beschlüsse, Leitfäden und Vorgaben gibt, aber keinerlei Verbindlichkeit, keine Transparenz zur Umsetzung und niemanden, der sich wirklich dafür verantwortlich fühlt. Allein für Software Beschaffung wurden 4,8 Mrd Euro in 2023 ausgegeben. In weiteren 3,7 Milliarden für IT-Dienste sind außerdem Vergaben für Software-Entwicklung enthalten. Laut Umweltbundesamt ist das Ressourceneinsparpotenzial von Software immens, aber trotzdem hat der Bund in dieser Legislatur bei mehr als 1700 vergebenen Software-Entwicklungsaufträgen kein einziges Mal die Einhaltung der Kriterien des Blauen Engel für energieeffiziente Software verlangt oder bei Eigenentwicklungen vergeben, nicht mal das Klima- und das Umweltministerium.

Auch bei keiner der 118 Vergaben von Cloud Dienstleistungen war der Blaue Engel eine Bedingung für den Einkauf. Hier könnte der Markt wirklich mal etwas regeln, aber eben nur, wenn der Bund seine Marktmacht auch nutzt. Ein Ministerium, das Wirtschafts- und Klimathemen vereint, könnte dabei Vorreiter sein, aber im BMWK ignoriert man nicht nur die eigene Marktmacht, sondern auch die Macht der Regulierung. Nach Verabschiedung des abgeschwächten Energieeffizienzgesetzes scheint sich das BMWK nämlich dafür nicht mehr zu interessieren, denn es hat laut Antwort der Bundesregierung auf meine Fragen dazu u.a. „keine Kenntnis“ davon, ob und wie sich Unternehmen oder selbst der Bund daran halten, z.B. durch Beteiligung am RZ-Register.

Die 135 Rechenzentren des Bundes nutzen kaum Abwärme und klimafreundliche Kältemittel

Bei der Senkung der negativen Klimawirkung von Rechenzentren wurde weder bei der Nachnutzung der Abwärme noch bei der Art der Kältemittel eine nennenswerte Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr erreicht. Bei Bestands-Rechenzentren ist eine Veränderung nicht einfach und manchmal gar nicht umzusetzen. Aber offensichtlich schöpft der Bund seine Möglichkeiten nicht aus, denn nur jedes 8. Rechenzentrum nutzt einen Teil seiner Abwärme und nur jedes 6. Rechenzentrum setzt klimafreundliche Kältemittel ein und für etwa jedes Dritte RZ wurde nicht einmal eine Antwort auf diese simplen Fragen gegeben.

Fazit zur Betriebskonsolidierung des Bundes: immer mehr statt weniger Rechenzentren

Seit 10 Jahren soll die Anzahl der Rechenzentren des Bundes um 90 Prozent sinken, von 100 RZ in 2015 auf 10 RZ in 2025. Stattdessen zeigen meine Kleinen Anfragen seit Jahren, dass keine Konsolidierung stattfindet. Für Ende 2024 gab der Bund 135 RZ an und noch in diesem Jahr sollen daraus sogar 139 werden, bevor es irgendwann weniger werden sollen. In 2028 sollen es 123 RZ sein, also immer noch 23 Prozent mehr, als bei Beginn der Konsolidierung, statt 90 Prozent weniger. Noch 2023 wurde mir im Digitalausschuss das alte Ziel der Konsolidierung auf künftig nur noch 10 RZ als weiterhin gültig versichert. Da war sogar von nur noch 3 Master-RZ die Rede. Aber nun kapituliert der Bund einfach komplett und erklärt nach einem Jahrzehnt Fehlentwicklung, dass die Anzahl der RZ ganz egal und ihre Reduktion kein Ziel mehr sei, man schaue jetzt nur noch auf die Konsolidierbarkeit von Anwendungen. Da die IT-Konsolidierung des Bundes eines der teuersten IT-Projekte mit einem Volumen von über 3 Milliarden Euro ist, ist diese Bankrotterklärung nicht nur peinlich, sondern auch ein unfassbar laxer Umgang mit Steuergeldern. Der Bundesrechnungshof kritisiert die mangelnde Umsetzung schon seit Jahren völlig zu Recht, aber leider auch völlig ohne Wirkung.

Kaum Transparenz, ein (noch?) disfunktionales Berichtswesen, fehlende Tools als Ausrede

Ich glaube an den Grundsatz „You get what you measure“, denn wenn man Ziele nicht messbar definiert und den Grad ihrer Erreichung nicht erhebt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man sie verfehlt. Deshalb habe ich das Fehlen messbarer Ziele bei der Digitalstrategie von Anfang an kritisiert. Auch die Umsetzungsschwäche bei der Nachhaltigkeit der Digitalisierung hat viel mit vagen Zielen und/oder mangelnder Transparenz zu tun. Wieder war eine besonders häufige Antwort auf meine Fragen „Keine Angabe“ oder „keine Kenntnis“. Man kann nur spekulieren, ob das an Unfähigkeit oder am Unwillen liegt, diese Daten bereitzustellen. Manchmal ist die Ursache klar, wie bei der grottigen Ressourceneffizienz von Websites des Bundes. Den Klima-Impact seiner laut Antwort der Bundesregierung 2.160 Websiten ignoriert der Bund nämlich deshalb komplett, weil man die existierenden Tools zur Messung ihrer Ressourceneffizienz nicht gut genug findet. Dabei könnte der Bund selbst Tools entwickeln und zertifizieren lassen. Alternativ könnten eigene Vorgaben des Bundes dafür sorgen, dass Websiten von BMI und BMWK nicht mehr bei Messwerkzeugen wie websitecarbon.com schlechter abschneiden, als über 90 Prozent aller Websiten weltweit.

Immerhin könnte es künftig zuverlässigere Daten geben, denn ein neues Berichtswesen für die Nachhaltigkeit der RZ ist geplant. Ein Tool dafür soll irgendwann in 2025 entwickelt werden. Allerdings steht und fällt der Erfolg damit, ob die Anwendung verbindlich ist und sich die Behörden daranhalten. Vorgaben gibt es jetzt auch schon viele, sie werden nur leider folgenlos ignoriert. Der Gipfel ist jedoch der Umgang des Bundes mit verfehlten Zielen. Denn dann wird die Berichterstattung einfach verschleppt, wie beim Monitoringbericht zum Maßnahmeprogramm Nachhaltigkeit, der für 2023 immer noch nicht vorgelegt wurde und für 2024 „wegen Evaluierung“ gar nicht mehr geplant wird. Oder das Ziel wird insgesamt für obsolet erklärt, wie bei der Konsolidierung der Anzahl der Rechenzentren. Mehr Bankrotterklärung geht eigentlich gar nicht.

]]>
news-60932 Tue, 04 Mar 2025 11:00:17 +0100 Schuldenbremse vs. Sondervermögen https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/detail/schuldenbremse-vs-sondervermoegen/ Nachricht 20. Legislatur Warum Die Linke im Bundestag den demokratischen Parteien ein Angebot zur Zusammenarbeit in dieser Frage macht, von dem alle profitieren. Wir wollen die Schuldenbremse abschaffen oder mindestens reformieren! Die Schuldenbremse ist eine Investitionsbremse. Die Infrastruktur verfällt und es braucht Milliarden, um den Rückstand aufzuholen. 600 Milliarden Euro beträgt laut IW (Institut für deutsche Wirtschaft) und IMK (Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung) der Investitionsbedarf in den nächsten 10 Jahren. Bundesbank, Wirtschaftsweisen, OECD und der Internationale Währungsfonds fordern mehr Investitionen, sowie unterschiedlichste Ansätze einer Reform der Schuldenbremse. 

Sondervermögen sind Taschenspielertricks, um künstlich die Schuldenbremse "einzuhalten" und sich selbst mehr Finanzspielraum zu geben, während Nachfolgeregierungen weiter zum Sparen gezwungen werden. Jetzt ist die historische Chance: Merz braucht Geld! Er wird ohne neue Schulden nicht auskommen. Dieses Dilemma müssen Grüne und SPD begreifen und ihm eine Reform der Schuldenbremse abringen. Wenn sie das nicht tun, wird die Schuldenbremse weiter als Vorwand für Sozialstaatsabbau verwendet werden. Wir sind bereit über eine Reform der Schuldenbremse zu sprechen. 

Christian Görke hat den demokratischen Fraktionen ein entsprechendes Gesprächsangebot gemacht und erklärt dazu: „Richtig ist: Die Neue Regierung braucht Geld für Investitionen in Schulen, Infrastruktur und die Wirtschaft. Das haben wir immer gesagt. Aber SPD und Union müssen aufhören, mit finanzpolitischen Tricksereien zu versuchen, das neue gewählte Parlament bei Ausgaben von bis zu einer Billionen Euro zu umgehen. Sondervermögen oder besser gesagt Schattenhaushalte sind nicht nachhaltig und juristisch fragwürdig. Der sauberste Weg ist, die Schuldenbremse abzuschaffen. Wir Linken stehen sofort zu Gesprächen über eine grundsätzliche Reform bereit.“

]]>
news-60923 Thu, 20 Feb 2025 13:36:18 +0100 Ampelregierung untergräbt Transparenz: Hunderte Ausnahmen bei Personalentscheidungen https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/detail/ampelregierung-untergraebt-transparenz-hunderte-ausnahmen-bei-personalentscheidungen/ Nachricht 20. Legislatur Eine Anfrage deckt auf: Die Ampelkoalition hat in ihrer Regierungszeit bei zahlreichen Personalentscheidungen Sonderregeln genutzt – auf Kosten von Transparenz und fairen Verfahren. Die Ampelkoalition hat in ihrer Regierungszeit bei zahlreichen Personalentscheidungen Sonderregeln genutzt – auf Kosten von Transparenz und fairen Verfahren. Das zeigt eine Anfrage von Heidi Reichinnek, Vorsitzende der Linken im Bundestag.


Normalerweise gilt für eine Verbeamtung auf Lebenszeit eine dreijährige Probezeit. Doch 320 Mitarbeitende wurden direkt verbeamtet – ohne die vorgeschriebene Wartezeit. Besonders betroffen sind das Bundesentwicklungsministerium (74 Fälle), das Gesundheitsministerium (64 Fälle), das Verkehrsministerium (56 Fälle) und das Wirtschaftsministerium (50 Fälle).
Eigentlich müssen freie Stellen öffentlich ausgeschrieben werden. Doch die Bundesregierung nutzte ihre Ausnahmerechte – in mehr als 400 Fällen. Wer auf welchen Wegen an diese Stellen kam, bleibt unklar.
Auch bei Gehältern wurde von den üblichen Regeln abgewichen: In über 400 Fällen wurden Besoldungs- oder Entgeltgruppen einfach übersprungen, was den Beschäftigten erhebliche Gehaltsvorteile brachte.

Heidi Reichinnek hat diese fragwürdigen Praktiken durch eine Anfrage an das Bundesinnenministerium aufgedeckt. Sie kritisiert:

„Die Ampel hat sich Transparenz auf die Fahnen geschrieben – doch in knapp 1.200 Fällen hat sie Personalentscheidungen per Ausnahmeregelung getroffen. Das ist das Gegenteil von offenem Regierungshandeln!“

Während die Bürgerinnen und Bürger sich auf faire und transparente Verfahren verlassen müssen, scheint die Ampelregierung in den eigenen Reihen mit zweierlei Maß zu messen.

Schluss mit der Hinterzimmerpolitik! Personalentscheidungen müssen nachvollziehbar, fair und für alle Bürgerinnen und Bürger transparent sein.

]]>
news-60918 Thu, 13 Feb 2025 15:13:15 +0100 Anteilnahme mit den Opfern in München https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/detail/anteilnahme-mit-den-opfern-in-muenchen/ Nachricht 20. Legislatur Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir sind entsetzt und schockiert über den mutmaßlichen Anschlag in München. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen, bei den Kolleginnen und Kollegen von ver.di. Wir hoffen auf schnelle und vollständige Genesung der Verletzten und danken allen Einsatzkräften vor Ort!

]]>
news-60912 Mon, 10 Feb 2025 10:39:16 +0100 Offener Brief zum Umgang mit dem Bürgerrat „Ernährung im Wandel“ und deren Ergebnissen https://www.dielinkebt.de/themen/nachrichten/detail/offener-brief-zum-umgang-mit-dem-buergerrat-ernaehrung-im-wandel-und-deren-ergebnissen/ Nachricht 20. Legislatur Arbeit und Soziales Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Familie, Senioren, Frauen und Jugend Heidi Reichinnek, Vorsitzende der Gruppe Die Linke im Bundestag, und Ina Latendorf, ernährungspolitische Sprecherin der Gruppe Die Linke im Bundestag, haben einen Offenen Brief an den Bürgerrat "Ernährung im Wandel" geschrieben. Heidi Reichinnek, Vorsitzende der Gruppe Die Linke im Bundestag, und Ina Latendorf, ernährungspolitische Sprecherin der Gruppe Die Linke im Bundestag, haben einen Offenen Brief an den Bürgerrat "Ernährung im Wandel" geschrieben:

Sehr geehrte Frau Bömelburg, sehr geehrte Frau Kewitsch, sehr geehrter Herr Kram, sehr geehrte Frau Looks,

mit großer Bestürzung und, ehrlich gesagt, auch Fassungslosigkeit haben wir, die Gruppe Die Linke im Bundestag, den fahrlässigen und ignoranten Umgang des Parlaments mit den Ergebnissen Ihrer Arbeit zur Kenntnis nehmen müssen.

Seit der Veröffentlichung Ihres Abschlussberichtes am 15. Januar 2024 (!) haben wir als Gruppe versucht, mit Anträgen und Vorschlägen eine Behandlung in den Ausschüssen und vor allem abschließend im Plenum des Deutschen Bundestages zu erreichen.

Die Verzögerungstaktik der Ampelkoalition, die faktisch eine Verhinderung war, hat die Arbeit des Bürgerrates „Ernährung im Wandel“ komplett entwertet und Prinzipien der demokratischen Willensbildung untergraben. Sie haben in Ihrem Brief an die Präsidentin des Bundestages vom 17. Oktober 2024 darauf hingewiesen. Wir haben im Dezember 2024 ebenfalls schriftlich an die Präsidentin appelliert und über diesen Weg versucht, eine Debatte im Plenum zu initiieren. Übrig bleibt nun ein Sachstandsbericht, der zu keiner Ihrer neun Handlungsempfehlungen eine politisch tragfähige Entscheidung herbeiführt. Dies verurteilen wir aufs Schärfste.

Seien Sie versichert, dass Die Linke den Bürgerrat „Ernährung im Wandel“ voll unterstützt und auch in Zukunft für deren Forderungen einstehen wird.

 

]]>