„Die übliche Frühjahrsbelebung macht sich kaum bemerkbar und die anhaltend schwache Wirtschaftslage hinterlässt tiefe Spuren am Arbeitsmarkt. Arbeitslosenquote und Kurzarbeiterzahlen bleiben konstant hoch. Die Chancen, aus der Arbeitslosigkeit heraus einen neuen Job zu finden, liegen auf einem historisch niedrigen Niveau. Aber anstatt in die Aus- und Weiterbildung von Arbeitslosen zu investieren, fordert CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann lieber Rentner:innen auf, mehr zu arbeiten statt in ihren verdienten Ruhestand zu gehen“, erklärt Zada Salihović, Arbeitsmarktpolitikerin der Fraktion Die Linke im Bundestag, zum aktuellen Bericht der Bundesagentur für Arbeit. Salihović weiter:
„Viele Betriebe haben Schwierigkeiten, trotz gestiegener Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung zeitnah passende Arbeits- und Fachkräfte zu finden. Engpässe bestehen vor allem in Pflegeberufen, in Bau- und Handwerksberufen, aber auch Erzieher:innen werden dringend gesucht. Doch dieses Problem ist hausgemacht. Zum einen sind die Arbeitsbedingungen in diesen Branchen häufig unattraktiv, zum anderen haben geringqualifizierte Arbeitslose kaum Chancen auf eine nachhaltige Integration in Arbeit. Richtig wäre es, nun eine Qualifizierungsoffensive zu starten. Tatsächlich fahren Jobcenter aber Hilfen zurück, vor allem für Langzeitarbeitslose.
Die schnelle Vermittlung, auch in unterqualifizierte Arbeit und prekäre Beschäftigung, scheint der Regierung wichtiger zu sein als der nachhaltige Ausbau des sozialen Arbeitsmarkts. Das ist ein Irrweg angesichts des so häufig beschworenen Fachkräftemangels. Ich fordere Arbeitsministerin Bas auf, die personellen und finanziellen Ressourcen der Jobcenter in mehr Aus- und Weiterbildungen zu stecken. Auf den Ausbau des Niedriglohnsektors zu setzen, ist ein schwerer Fehler. Das Hauptproblem, und das weiß auch Frau Bas, liegt im Sparkurs der Bundesregierung und nicht bei angeblich faulen Beschäftigten, Arbeitslosen oder Rentner:innen.“