Nach der erschreckenden Bluttat in Emsdetten wird erneut über die Ursachen solcher Ereignisse diskutiert. Doch die derzeitige Debatte gehe weit am tatsächlichen Problem vorbei, sagte Bodo Ramelow, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag. "Wer nur über Killerspiele redet, hat vom eigentlichen Drama nichts verstanden. Statt solche Ersatzdebatten zu führen, muss es darum gehen, der Gewalt im Grundsatz die Wurzeln zu entziehen."
Diskutiert werden müsse über Fragen der Pädagogik und des Schulsystems, forderte Ramelow. "Die Schule muss nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch soziale Kompetenz." Längeres gemeinsames Lernen würde dafür die richtigen Bedingungen schaffen. Um Kindern beim verantwortungsvollen Umgang mit neuen Medien helfen zu können, müssten Möglichkeiten geschaffen werden, Eltern und Lehrern die notwendige Medienkompetenz zu vermitteln, so Ramelow."Computerspiele wie Counter-Strike sind nicht die Ursache für solche Amokläufe", sagte Rameolw. "Ein Verbot wäre nur eine sinnlose Ersatzhandlung."
Neben Themen wie der zunehmenden Vereinzelung in der Gesellschaft müsse auch über den Umgang mit Waffen in der heutigen Gesellschaft diskutiert werden, denn beim Täter in Emsdetten habe es sich erneut um einen Waffennarren gehandelt, so Ramelow. "Waffen müssen in allen Bereichen einer strengen Kontrolle unterliegen und Personen, die Waffen besitzen wollen, müssen speziell auf ihrer Eignung geprüft werden." Unter anderem müsse ein zentrales Waffenregister eingeführt werden. "Diese Forderungen, die wir schon nach dem Gutenberg-Massaker erhoben haben, sind leider aktueller denn je."