„Vulnerable Gruppen wurden während der Pandemie besonders benachteiligt – daraus müssen wir die Lehre ziehen und sie in Zukunft verstärkt in den Fokus nehmen. Zu den vulnerablen Gruppen gehören Menschen mit Pflegebedarf oder Behinderungen, aber auch armutsbetroffene Menschen. Sie haben nicht nur ein höheres Risiko, sich zu infizieren, sondern sind auch von den Langzeitfolgen der Erkrankung stärker betroffen“, kommentiert Ates Gürpinar, Obmann der Fraktion Die Linke in der Enquete-Kommission zur Corona-Pandemie, vor der nächsten Sitzung des Gremiums zum Schutz vulnerabler Bevölkerungsgruppen am Montag, den 10. November. Gürpinar weiter:
„Menschen in beengten Wohnverhältnissen oder prekären Arbeitsverhältnissen mit viel direktem Kontakt, wie Kassierer:innen oder Pfleger:innen, konnten sich oft weder vor einer Infektion schützen, noch haben sie die notwendigen Ressourcen, um sich von den langfristigen Auswirkungen von Long Covid zu erholen. Das ist eine untragbare Ungerechtigkeit. Zukünftig müssen gerade die finanziell schwächeren Gruppen verstärkt in den Fokus genommen werden: Der Arbeitsschutz muss verstärkt, die sozialen Absicherungssysteme für besonders gefährdete Menschen verbessert werden.
Die Forschung zu Long Covid steckt noch immer in den Kinderschuhen, obwohl Millionen Menschen betroffen sind. Die Bundesregierung muss dringend mehr Geld in Forschung investieren, um Langzeitfolgen besser zu verstehen und therapeutische Maßnahmen zu entwickeln. Ich freue mich, dass mit den Organisationen ‚NichtGenesen‘ und ‚NichtGenesenKids‘ durch diese Enquete-Kommission Betroffene im Bundestag gehört werden. Für sie ist diese Pandemie nicht vorbei: Die Bundesregierung muss sich ihrer Verantwortung stellen und ihre Behandlungen durch mehr Forschungsgelder vorantreiben.“
