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Fußballkultur vor Überwachung schützen

Pressemitteilung von Jorrit Bosch,

„Wir freuen uns, dass der Druck der Fans die Innenminister:innen der Länder gezwungen hat, die geplanten Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen in Fußballstadien von der Tagesordnung ihrer Konferenz zu nehmen. Das ist erst einmal gut für den Fußball – aber jetzt muss das Projekt auch endgültig vom Tisch. Die Pläne höhlen Grundrechte aus und stellen Fans unter Generalverdacht – und das, obwohl es keinen sicherheitspolitischen Notstand gibt, der drastische Eingriffe in Grundrechte rechtfertigen würde. Solche Maßnahmen untergraben Vertrauen, Freiheitsrechte und Dialogbereitschaft gleichermaßen. Sicherheit entsteht nicht durch Repression und permanente Überwachung, sondern durch Respekt, Dialog und partnerschaftliche Zusammenarbeit“, erklärt Jorrit Bosch, für die Fraktion Die Linke Mitglied im Sportausschuss des Bundestags, anlässlich des Vorhabens einiger Innenminister:innen, Tickets zu personalisieren, KI-gestützte Gesichtserkennung zu nutzen und Stadionverbote zu verschärfen. Bosch weiter:

„Millionen Menschen zeigen Woche für Woche, dass Fußball ein friedliches, vielfältiges Gemeinschaftserlebnis sein kann. Die Zahl der Ermittlungsverfahren und der Verletzungen ist rückläufig – bei steigenden Zuschauerzahlen. Die Maßnahmen erschienen daher von Anfang an als überzogener Sicherheitsaktionismus. Stadionbesuche dürfen nicht zu einem sicherheitspolitischen Experimentierfeld werden. Statt Fans und Vereine zu kriminalisieren, müssen Präventionsstrukturen und Fanprojekte vor Ort gestärkt werden. Politische Maßnahmen sollten sich an Fakten orientieren, Freiheitsrechte respektieren und die Fankultur als lebendigen Teil unserer demokratischen Gesellschaft anerkennen. Wer diese Grundlagen infrage stellt, riskiert, was Stadien ausmacht: Orte der Freude, Vielfalt und Teilhabe.“