"Die Ausgaben für Pflegeeinrichtungen sind in den letzten zehn Jahren um fast 100 Prozent gestiegen – auf über 82 Milliarden Euro. Doch statt bessere Pflege zu bekommen, müssen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen immer mehr selbst zahlen. Das ist ein Skandal. Pflege darf keine Armutsfalle sein und dieser besorgniserregende Trend verlangt politische Antworten", kommentiert Evelyn Schötz, Mitglied im Gesundheitsausschuss für die Fraktion Die Linke, die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts zu den Gesundheitsausgaben in der Pflege. Schötz weiter:
"Allein für häusliche Pflege wurden im Jahr 2023 21,6 Milliarden Euro ausgegeben – fast dreimal so viel wie noch 2013 (7,2 Milliarden Euro). Zwei Drittel der 5,7 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden von Angehörigen versorgt. Doch echte Unterstützung gibt es kaum – nur rund 407.000 Menschen erhalten 'Hilfe zur Pflege'. Das sind weniger als acht Prozent aller Pflegebedürftigen.
Diese Zahlen zeigen: Pflege wird zunehmend privatisiert, finanziell wie praktisch. Das heißt: Die Kosten steigen, aber der Staat zieht sich zurück. Familien werden alleingelassen, Pflegekräfte sind überlastet. Die Linke fordert daher seit Jahren eine Pflegepolitik, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert – nicht an der Kassenlage. Dazu braucht es endlich eine solidarische Pflegevollversicherung, mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte und echte Unterstützung für pflegende Angehörige, z. B. durch Lohnersatz und Rentenansprüche.
Pflege ist kein Luxus, sondern Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Die Bundesregierung darf nicht länger zusehen, wie Menschen vereinsamen, überfordert werden oder in die Armut rutschen – nur weil sie Pflege brauchen oder geben."