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Pflegereform überfällig, Beschäftigte baden Versäumnisse aus

Pressemitteilung von Ates Gürpinar, Evelyn Schötz,

"Wir brauchen eine umfassende Pflegereform und wir brauchen sie jetzt", kommentiert Evelyn Schötz, Abgeordnete der Fraktion Die Linke im Bundestag und Pflegefachkraft, die Petition der Diakonie Deutschland "Mach dich stark für Pflege". Schötz weiter:

"Bereits jetzt fehlen mehr als 100.000 Pflegekräfte. Und die, die da sind, müssen immer härter und schneller arbeiten und werden dadurch häufiger selbst krank. Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege, damit mehr Menschen diesen Beruf ergreifen und auch lange ausüben können. Eigenanteile und Zuzahlungen in der Pflege werden immer teurer, gleichzeitig kommt wenig von dem Geld bei Pflegefachpersonen oder Menschen mit Pflegebedarf an. Das ist ein Missstand, den wir sofort angehen müssen, dafür reicht keine Kommission, die lediglich prüft, was gemacht werden kann. Was gemacht werden muss, liegt auf dem Tisch, damit die Menschen in der Pflege im Mittelpunkt stehen, nicht Profitinteressen."

Ates Gürpinar, Gesundheitsexperte und Mitglied der Fraktion, ergänzt: "Nur wenn die Finanzierung von Pflege vom Kopf auf die Füße gestellt wird, kann sie zukunftsfähig werden. Neben Zuzahlungen und Eigenanteilen steigen die Beiträge zur Pflegeversicherung, aber die Qualität der Pflege stagniert dabei. Denn das Geld versickert in einem maroden System, in dem mit Versicherungsbeiträgen und Zahlungen von Menschen mit Pflegebedarf Renditen generiert werden, anstatt sie bestmöglich zu versorgen. Ohne das Engagement fachlich versierter Pflegekräfte wäre das System schon vollends kollabiert. Aber wir können Pflege nicht auf dem Rücken der Beschäftigten lasten lassen, sondern brauchen eine Solidarische Gesundheits- und Pflegeversicherung, um eine gute Versorgung zu garantieren."