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Rentner baden Versäumnisse der Bundesregierung aus

Pressemitteilung von Sarah Vollath,

"Die Rentensteigerung ist ja grundsätzlich eine gute Nachricht für die 21,2 Millionen Rentnerinnen und Rentner. 66,15 Euro mehr im Monat für Menschen mit einer Standardrente nach 45 Beitragsjahren sind bitter nötig, aber keinesfalls ausreichend. Die Altersarmut in Deutschland steigt von Jahr zu Jahr weiter und die Bundesregierungen schauen tatenlos zu. Fast jede fünfte Person ab 65 Jahren ist inzwischen armutsgefährdet. Das ist in einem so reichen Land wie Deutschland eine erbärmliche Bankrotterklärung", erklärt Sarah Vollath, Sprecherin für Renten- und Alterssicherungspolitik der Fraktion Die Linke im Bundestag, anlässlich der Rentenanpassung am 1. Juli 2025 und der aktuellen YouGov-Umfrage für die Postbank. Vollath weiter:

"Im Juli kommt nun auch noch eine unnötige finanzielle Mehrbelastung auf die Rentnerinnen und Rentner zu. Denn sie müssen den erhöhten Beitragssatz zur Pflegeversicherung ab 1. Januar 2025 nachzahlen. Anders als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen sie die Erhöhung um 0,2 Prozentpunkte rückwirkend für das komplette erste Halbjahr begleichen. Dass sich der Beitrag an der erhöhten Juli-Rente bemisst und nicht an der Rente, die sie tatsächlich von Januar bis Juni erhalten haben, ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Es ist doch eine Zumutung, dass Rentnerinnen und Rentner damit auch noch ein Versäumnis der Bundesregierung ausbaden müssen.

Die YouGov-Umfrage zeigt den dramatischen Zustand, in den dieses Land durch jahrzehntelange verfehlte Lohn- und Rentenpolitik gebracht wurde. Fast drei Viertel glauben nicht mehr daran, dass die gesetzliche Rente im Alter reichen wird, gut die Hälfte würde daher weiterarbeiten, statt den wohlverdienten Ruhestand zu genießen. Es ist völlig in Ordnung, wenn Menschen weiterarbeiten wollen und können - sie sollten aber nicht dazu gezwungen sein, weil die Rente nicht reicht.

Als Linke wollen wir das Rentenniveau wieder auf 53 Prozent anheben. Denn alle Menschen, die unseren Reichtum über Jahrzehnte erwirtschaftet haben und nun im Ruhestand sind, verdienen eine Rente, die ihren Lebensstandard sichert. Es braucht dazu endlich eine mutige Rentenreform u. a. mit Ausweitung der Einzahlerbasis auf Beamte, Selbstständige, Politikerinnen und Politiker und Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze."