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Wer über Ausbildungsbedingungen nicht reden will, soll auch zum Fachkräftemangel schweigen

Pressemitteilung von Zada Salihović,

„Der aktuelle Ausbildungsreport macht erneut die massiven Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt deutlich: Jeder fünfte junge Mensch hat keine abgeschlossene Berufsausbildung, gleichzeitig bleiben tausende Ausbildungsplätze unbesetzt. Sowohl die Bundesregierung als auch die Unternehmen selbst sind in der Verantwortung, jungen Menschen den Berufseinstieg zu erleichtern. Wer ständig über den Fachkräftemangel jammert, muss auch gute Ausbildungsbedingungen für alle garantieren. Es ist unerträglich, dass zwei Drittel der Azubis kaum von ihrer Ausbildungsvergütung leben können und einige sogar gezwungen sind, einen Nebenjob anzunehmen“, kommentiert Zada Salihović, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag, den heute veröffentlichten Ausbildungsreport des DGB. Salihović weiter:

„Nur noch knapp 19 Prozent der Betriebe bilden aus. Das ist ein beschämender Negativrekord. Die sogenannte Ausbildungsgarantie war grundsätzlich ein Schritt in die richtige Richtung, aber auch ein Etikettenschwindel. Da es keinen gesetzlichen Rechtsanspruch gibt, bekommen viel zu wenig Ausbildungslose einen außerbetrieblichen Ausbildungsplatz angeboten. Damit sich das ändert, unterstützen wir die Forderung der Gewerkschaftsjugend nach einer solidarischen Umlagefinanzierung, damit sich Betriebe, die nicht ausbilden, endlich an den Ausbildungskosten beteiligen. Außerdem muss die Bundesagentur für Arbeit ihre Angebote zur Berufsorientierung praxistauglich machen und sie zielgruppengerecht kommunizieren. Wie der Bericht zeigt, werden sie von den Jugendlichen bisher kaum als Hilfe wahrgenommen.“