„Das Pflegegeld hat seit Einführung der Pflegegrade im Jahr 2017 – trotz Erhöhung der Pflegesätze in 2024 und 2025 – kaufkraftbereinigt rund 15 Prozent an Wert verloren. Wer 2017 eine:n Angehörige:n mit Pflegegrad 5 pflegte, bekam monatlich 901 Euro, heute sind es kaufkraftbereinigt nur noch 773 Euro. Für Betroffene und deren Angehörige sind diese realen Einnahmeverluste dramatisch und ein tiefer Einschnitt in deren Lebensqualität“, erklärt Evelyn Schötz, pflegepolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Bundestag, zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Situation der pflegenden An- und Zugehörigen in Deutschland“ (Drucksache 21/2702). Schötz weiter:
„Die Bundesregierung lässt pflegende Angehörige seit Jahren im Stich. Diejenigen, die das Pflegesystem am Laufen halten, müssen massive versteckte Kürzungen hinnehmen. Besonders alarmierend ist außerdem, dass rund 480.000 Kinder und Jugendliche regelmäßig Angehörige pflegen müssen – ein deutliches Zeichen für strukturelle Überlastung der Familien und fehlende Unterstützung. Wir als Linke fordern deshalb einen Pflegelohn, bessere Rentenansprüche und echte Entlastungsangebote vor Ort, finanziert durch eine solidarische Pflegeversicherung, in die auch Privatversicherte einzahlen sowie hohe Kapital- und Mieteinkommen einbezogen werden. Nur mehr Gerechtigkeit im System macht die Pflege zukunftsfest und stärkt das Vertrauen in den Sozialstaat.“
