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Ernährungspolitik

Themenpapiere der Gruppe

Gute Ernährung ist lebensnotwendig. Sie ist Genuss, bedeutet Gemeinschaft und ist für unsere Gesundheit von Bedeutung. Was wir essen, hängt von unseren Ernährungserfahrungen in der Kindheit und der „Nahrungsmittel-Umwelt“ ab, wie zum Beispiel die Angebote in Supermarktregalen, verfügbares Einkommen, Werbung, Preise und die Umgebung, in der wir leben. Schlechte Ernährung macht krank. Zu hoher Zucker- und Kalorienkonsum führt zu Übergewicht.

Die Fraktion DIE LINKE kritisiert: Lebensmittelkonzerne und der Handel nehmen Ernährungserkrankungen schon bei Kindern zugunsten ihrer Profitinteressen in Kauf. Sie sind gut vernetzte Lobbyisten, die enormen Einfluss auf die Politik nehmen. Die Lebensmittelindustrie beeinflusst wissenschaftliche Studien über die Gesundheitsrisiken von Zucker zu ihren Gunsten.

Die Verantwortung für Übergewicht schieben Bundesregierung und Lebensmittelwirtschaft allein den Verbraucherinnen und Verbrauchern in die Schuhe. Tatsache ist, Verbrauchertäuschung und irreführende Werbung sowie versteckte Dickmacher in Fertiglebensmitteln sorgen dafür, dass wir immer ungesünder essen. Besonders problematisch ist die Beeinflussung unserer Kinder durch Werbung. Sie werden im Familien- und Freundeskreis, in Schulen und Kindergärten und beim Sport mit süßen, salzigen und fetten Snacks beworben. Die Lebensmittelwirtschaft nutzt bewusst die Finanznot der Schulen, um Einfluss auf Unterrichtsmaterial zu nehmen. Da Werbung immer verkaufsfördernd ist, beeinflusst sie auch unsere Ernährungsweise und ist mitverantwortlich für das Problem von Übergewicht und ernährungsbedingten Erkrankungen.

Gesunde Ernährung hängt auch vom Geldbeutel ab. Wir wollen uns nicht damit abfinden, dass sich viele Menschen in der Mitte des Monats keine gesunden Lebensmittel mehr leisten können, auf Unterstützung der Tafeln angewiesen sind und Kinder vom warmen Essen in Schule und Kita ausgeschlossen werden. 

Wir brauchen endlich eine Ernährungspolitik für die Menschen und nicht für Konzerne.

Dafür fordert DIE LINKE. im Bundestag:

  1. Der Armut in Deutschland muss der Kampf angesagt werden, damit sich alle Menschen gute Lebensmittel und eine gesunde Ernährung leisten können.
  2. Eine kostenfreie Verpflegung in allen Schulen und Kindertagesstätten, die mit regionalen, saisonalen und ökologischen Lebensmittel frisch zubereitet wird.
  3. Eine verbindliche Reduktionsstrategie für Zucker-, ungesättigte Fettsäure- und Salzanteile in Fertiglebensmitteln, die die Qualität der Lebensmittel steigert. Wir fordern spezielle Vorgaben für Kinderlebensmittel.
  4. Eine verbraucherfreundliche Nährwert-Kennzeichnung auf Lebensmitteln, die auf der Vorderseite von Fertiggerichten leicht verständlich und farblich abgesetzt über den Gehalt an gesundheitsrelevanten Nährstoffen wie Fetten, Zucker und Salz informiert.
  5. Ein Verbot für an Kinder gerichtete Lebensmittelwerbung und -marketing für zucker- und kalorienreiche Fertiglebensmittel, Fastfood, Süßwaren, salzige Snacks und Softdrinks. Zusammen mit den Ländern soll eine Strategie zur Einschränkung der direkten und indirekten Bewerbung von Lebensmitteln und Marken in Erziehungs- und Bildungseinrichtungen erarbeitet werden.
  6. Alle Menschen sollen Zugang zu kostenlosem Leitungswasser haben.
  7. Ein Programm zur Verbesserung des Angebots an gesünderen Lebensmitteln bei öffentlichen Veranstaltungen und Essenangeboten im öffentlichen Raum.

 


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