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Euro-Münzen auf einem Umschlag mit der Aufschrift Lohntüte, darunter Euro-Scheine © iStock/filmfoto

9 Millionen Menschen verdienen weniger als 3.500 Euro Brutto

Nachricht von Anne Zerr, Dietmar Bartsch,

40 % der Vollzeitbeschäftigten verdienen pro Monat weniger als 3.500 Euro Brutto. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von Dietmar Bartsch hervor. Demnach verdienen 9,2 Millionen Menschen unter diesem Wert. 4,6 Millionen Menschen verdienen sogar weniger als 2.750 Euro im Monat. Das ist jede*r fünfte Vollbeschäftigte.

Laut Statistischem Bundesamt liegt die Armutsgrenze in Deutschland bei einem Nettoeinkommen von 1.378 Euro im Monat. Davon sind aktuell 13,1 Millionen Menschen betroffen. Um später eine Rente auf Niveau der Armutsrisikoschwelle zu bekommen, müsste man mindestens 3.300 Euro Brutto verdienen (ohne andere Formen der Altersvorsorge). Laut Paritätischem Wohlfahrtsverband sind Menschen im Ruhestand mit 19 % überproportional von Armut betroffen.

Während in den ostdeutschen Flächenländern mehr als die Hälfte der Vollzeitbeschäftigten weniger als 3.500 Euro monatlich verdienen, liegt die Zahl ist westdeutschen Flächenländern deutlich niedriger. Unter 2.750 Euro liegt im Osten jeder dritte Vollzeitbeschäftigte. Den höchsten Wert hat hier Mecklemburg-Vorpommern mit 36 %, während Hamburg mit 15 % den niedrigsten Wert aller Bundesländer vorweist. In allen ostdeutschland Flächenländern ist jede*r Fünfte betroffen, sowie in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, in Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

Anne Zerr, Sprecherin für Arbeitspolitik kommentiert: "Die Einkommensarmut in Deutschland ist hausgemacht – doch die Bundesregierung ist nicht an Lösungen interessiert. Fast die Hälfte aller arbeitenden Menschen wird spätestens zur Rente armutsgefährdet sein. Auch der aktuelle Mindestlohnbeschluss ändert daran nichts!" Es brauche einen Mindestlohn der dauerhaft und in allen Lebenslagen vor Armut schützt, meint Zerr.