Seit 1998 ist Petra ohne Unterbrechung im Bundestag, holte sechsmal ein Direktmandat und ist seit 2006 Bundestagsvize. Das Vize-Amt ist das das höchste staatliche Amt, das ein Mitglied der Linken bekleidet.
Sie ist nicht nur dienstälteste Vizepräsidentin des aktuellen Präsidiums, sondern dienstälteste Vize in der Geschichte der Bundesrepublik. Vor einem Jahr überholte Petra die SPD-Politikerin Annemarie Renger, die von 1976 bis 1990 Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages (und davor Präsidentin) war. Petra war zudem die erste Vizepräsidentin der Partei DIE LINKE, nachdem Petra Bläss von 1998 bis 2002 die erste Vize für die PDS war. Seit 1998 ist Petra auch ununterbrochen Mitglied des Innenausschusses. Auch hier ist sie damit das dienstälteste Mitglied.
Als Petra an der Stimme erkrankte und zeitweise nicht mehr sprechen konnte, was als Vize und Abgeordnete denkbar schlecht ist, standen ihr bei der Sitzungsleitung kollegial und freundschaftlich andere Mitglieder des Präsidiums wie Eduard Oswald (CSU) zur Seite. Ein Beispiel für ein gutes demokratisches Miteinander.
Nach dem Zerbrechen der Fraktion Die Linke und der Debatte um Rücktritt oder Abwahl von Petra, stellte sich die Mehrheit der Abgeordneten im Dezember 2023 hinter Petra als Vizepräsidentin (Deutscher Bundestag - Forderung nach Rücktritt von Bundestagsvize Petra Pau abgelehnt).
Petra will auch nach ihrem Ausscheiden ihren Herzensanliegen treu bleiben – für der Kampf für Bürgerrechte und Demokratie und die Bekämpfung von Rechtsradikalismus und Antisemitismus.
Heute leitet Petra zum letzten Mal eine Bundestagssitzung. Zur nächsten Wahl tritt sie nicht wieder an. Wir bedanken uns bei Petra für den engagierten Einsatz im Parlament.