Am 6. August 1945 warfen die Vereinigten Staaten die Atombombe Little Boy über Hiroshima ab. 3 Tage später folgte Fat Man auf Nagasaki. 100.000 Menschen starben sofort und weitere 130.000 bis Ende 1945 an den Folgeschäden wie Verbrennungen und Strahlung. Die Atomwaffenabwürfe sind auch 80 Jahre später noch Mahnung.
Im rrb Inforadio-Interview erklärt Ulrich Thoden angesichts des Gedenktages: "Die Opfer mahnen uns, dass wir mit dem Thema Atomwaffen sehr verantwortungsvoll umgehen müssen. Im vergangenen Jahr ging der Friedensnobelpreis an die japanische Gruppe Nihon Hidankyo (Japanische Konföderation der Atombomben- und Wasserstoffbombenopfer). Deren Einsatz dafür, dass weltweit Atomwaffen geächtet werden und es zur Abrüstung kommt, ist damit gewürdigt worden."
Bezugnehmend auf die heutigen Drohungen der Atommächte mit dem Einsatz ihrer nuklearen Arsenale sagte Thoden: "Wir haben weltweit ungefähr 15.000 Sprengköpfe, die aktuell einsatzbereit sind. Wir leben nicht in einer nuklearwaffenfreien Zeit, wo sich irgendein Staat unilateral sagt: Ich möchte jetzt Nuklearwaffen anschaffen. Wir haben hier schon ein sehr austariertes Gleichgewicht. Und von daher ist das das Vermächtnis der Opfer von Hiroshima und Nagasaki, dass wir jetzt wieder schrittweise zu Abrüstung kommen. Ich erinnere daran, dass 2023 das New Start-Abkommen von Russland aufgekündigt worden ist, was ein fatales Signal ist. An der Stelle müssen wir ansetzen, wir müssen die Leute wieder an einen Tisch kriegen, um dann in gleichmäßigen Schritten abzurüsten. Russland hat etwa 5.800 Sprengköpfe, die USA haben etwa 5.300. Da kommen dann noch etwa französische und britische Nuklearwaffen dazu. Es ist sicherlich nicht so, dass wir uns nicht nuklear abschreckend bewegen könnten, etwa gegenüber Russland.
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