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Syrische Opposition berichtet von der Lage vor Ort

Nachricht von Cansu Özdemir, Jan van Aken,

Es ist ein bewegender Moment als die Vertreter*in der drusischen Gemeinschaft Evlin Assaf von den Massakern in Suweida, Syrien berichtet. Es gehe den islamistischen Milizen, Verbündeten der HTS-Regierung, sowohl um Erniedrigung als auch um die Auslöschung der Drusen, so Assaf.

Vertreter*innen der syrischen Opposition, unter ihnen Drus*innen, Alawit*innen, Aramäer*innen und der kurdischen Frauenbewegung, sind der Einladung der Linksfraktion im Bundestag gefolgt, um sowohl von der Situation vor Ort zu berichten, als auch ihre Forderungen vorzustellen. Sie fordern die Beendigung der Massaker an unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen, dringende humanitäre Hilfe, die die sogenannte Übergangsregierung der HTS derzeit nicht zulässt, sowie die unabhängige Aufklärung der Massaker und eine UN-Resolution damit der Regierungschef Ahmad Al-Sharaa für seine Taten zur Verantwortung gezogen werden kann. Eine weitere zentrale Forderung ist die Teilnahme an der Gestaltung einer neuen syrischen Verfassung durch Frauen und andere Bevölkerungsgruppen sowie ein dezentrales, demokratisches Syrien.

Dazu die außenpolitische Sprecherin Cansu Özdemir: "Wir unterstützen das Anliegen der diversen syrischen Opposition, dass die Massaker sofort beendet werden und die islamistische HTS-Regierung nicht normalisiert werden darf, nur um nach Syrien abzuschieben. Diese Haltung der Bundesregierung gegenüber Islamist*innen ist verheerend für Syrien, aber auch für die gesamte Region."

Evlin Assaf, Vertreterin drusischen Gemeinschaft: "Wir fordern ein föderalistisches System als Grundlage für Stabilität, Gerechtigkeit und Zusammenhalt und wir fordern Unterstützung für die dringend benötigte humanitäre Hilfe sowie für den Aufbau eines demokratischen, pluralistischen Syriens."

Metin Rhawi, Vertreter der European Syriac Union: "Wir fordern ein Ende der dschihadistischen, sektiererischen Gewalt; eine neue UN-Resolution, damit Al Sharaa für sein Handeln zur Verantwortung gezogen werden kann sowie, dass die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in Syrien an der Ausarbeitung der neuen Verfassung beteiligt werden."