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Wer täglich Pakete schleppt, hat faire Bedingungen verdient

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Paketzustellung ist ein Knochenjob: Lohndumping und Überlastung sind weit verbreitet. Was es braucht, um Paketbotinnen und Paketboten zu schützen, ist klar: ein Verbot von Subunternehmen.

Die Weihnachtszeit ist für viele eine Zeit der Erholung. Für Paketzustellerinnen und Paketzusteller ist sie hingegen die härteste Phase des Jahres. Denn sie sind es, die schwere Pakete die Treppenhäuser hochschleppen und bis an die Haustüren liefern. Bis zu 300 Sendungen an bis zu 220 verschiedene Adressen liefert ein Paketzusteller im Schnitt jeden Tag aus – einzelne Lieferungen können bis zu 70 Kilo wiegen. Eine extreme körperliche Belastung, dazu permanenter Zeitdruck. Entsprechend hoch ist das Risiko von Überlastung und Verletzungen.

Doch damit nicht genug: Die Branche ist von intransparenten Subunternehmerketten durchzogen. Der Anteil von Fremdpersonal in der Paketzustellung liegt häufig bei über 50 Prozent, teils sogar bei bis zu 100 Prozent. Es sind Menschen, die die eigentliche Kernarbeit erledigen, aber nicht direkt angestellt sind. Sie sind daher häufig leichter kündbar und haben oft kaum eine Chance, ihre Rechte einzufordern. Arbeitsrechtliche Verstöße und illegale Praktiken sind an der Tagesordnung. Mindestlöhne werden unterlaufen, Schutzmaßnahmen ignoriert. „Mit dieser organisierten Verantwortungslosigkeit muss endlich Schluss sein“, mahnt Pascal Meiser, Sprecher für Gewerkschaftspolitik, Arbeitspolitik und Arbeitsrecht der Linken im Bundestag.

Deswegen setzt sich Die Linke im Bundestag dafür ein, Paketbotinnen und -boten wirksam vor Ausbeutung und Überlastung zu schützen. Wir fordern: Schluss mit Subunternehmerstrukturen im Kernbereich der Zustellung. Wer Pakete ausliefert, muss auch direkt angestellt werden. Denn nur so können Kontrollen überhaupt greifen und Arbeitsrechte durchgesetzt werden.

Klar ist auch: Die herrschenden Arbeitsbedingungen sind nicht hinnehmbar. „Diejenigen, die bei Wind und Wetter Pakete austragen, müssen konsequent vor Überlastung und Ausbeutung geschützt werden. Anderenfalls wird ausgerechnet die Weihnachtszeit wieder zu einer echten Gefahr für die Gesundheit der vielen Paketzustellerinnen und Paketzusteller in unserem Land“, betont Meiser. Die Linke im Bundestag setzt sich deswegen für echte Entlastung und die klare Regelung ein, dass Pakete über 20 Kilogramm nur noch von zwei Personen zugestellt werden dürfen.

In der Fleischindustrie ist es bereits gelungen, Subunternehmern das Handwerk zu legen – höchste Zeit, dass die Paketbranche folgt.