Zum Hauptinhalt springen

Charlotte Neuhäuser befragt Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) zum Sudan

Rede,

Dürfte ich dann gerne? – Ja. Danke schön, Herr Präsident.

Sehr geehrte Frau Ministerin Alabali-Radovan, es geht um die große, von der Öffentlichkeit ausgeblendete und von der Weltpolitik fast völlig ignorierte humanitäre Katastrophe im Sudan. Die Lage ist seit Monaten sehr ernst und wird immer katastrophaler. Das Leiden von Millionen von Vertriebenen, von hungernden Familien, von Menschen, die zu Tausenden im Bürgerkrieg getötet werden, von Frauen und Mädchen, die von Männern in Uniform vergewaltigt werden, kann uns hier in Deutschland nicht unberührt lassen.

Sie selbst haben in den Koalitionsverhandlungen zum Thema Asylpolitik mitverhandelt. Sie wissen, dass Ihr Koalitionsvertrag besagt, freiwillige Bundesaufnahmeprogramme zu beenden und neue Programme nicht aufzulegen. Ich rede hier von den Flügen zur Rettung der Ortskräfte aus Afghanistan, die dort mit dem BMZ zusammengearbeitet haben und nun von den Taliban verfolgt werden. Ich rede aber auch von der Aufnahme von Kindern, Jugendlichen und alleinerziehenden Müttern aus dem Sudan im Rahmen des UN-Umsiedlungsprogramms.

Sie haben vorhin betont, dass Ihr Ministerium dazu beitragen soll, Armut, Hunger und Krisen zu verhindern. Deswegen meine Frage an Sie: Wenn Sie diesen Menschen, Frauen und Kindern aus Kriegsgebieten, nicht in Deutschland helfen wollen, wenn Sie die Grenzen dichtmachen, was tut das BMZ dann konkret im Sudan –

– vor Ort, –

– um Frauen und Kindern zu helfen, mit Nahrungsmitteln, mit Hygieneartikeln?

Und was tut die Bundesregierung, um diesen von männlicher Gewalt und von Hungersnot akut bedrohten Menschen –

– konkret und vor Ort zu helfen? – Vielen Dank.

(Beifall bei der Linken)