Vielen Dank, Herr Präsident. – Frau Dr. Schenderlein, schade, dass Sie meine Zwischenfrage nicht zugelassen haben. Ich habe Ihnen sehr gut zugehört. Alle haben einhellig gesagt: Die Infrastruktur in deutschen Städten ist so marode, dass eine Olympiabewerbung wie ein Strohhalm ist, wie ein Hoffnungsschimmer, dass man doch noch mal irgendwie was durchsaniert bekommt.
(Florian Müller [CDU/CSU]: Da haben Sie nicht richtig zugehört!)
Das hatte ja auch Herr Görke genau so in den Raum gestellt.
Frau Schenderlein, wir beide kommen ja aus derselben Region. Ich bin gebürtige Sachsen-Anhaltinerin, eine Region, wo die Hoffnungen auf die großen Investitionen schon seit 30 Jahren immer wieder zerplatzen und die Menschen wirklich abgehängt sind.
Wir sehen auch, dass genau diese Infrastruktursituation sich jetzt über das ganze Land ausbreitet. Jetzt bin ich Bundestagsabgeordnete für Berlin. Und in Berlin ist es ja so – Sie haben es mitbekommen –: Allein im letzten Jahr sind drei Brücken quasi zusammengebrochen.
(Florian Müller [CDU/CSU]: Die Frage!)
Vor diesem Hintergrund über Olympische Spiele zu diskutieren, nötigt mir folgende Frage ab: Wenn sich Berlin nicht mal als Bewerberstadt für die EM 2029 bereitgestellt hat mit der Begründung – übrigens eines SPD/CDU-Senats – zu hoher finanzieller Risiken für die Stadt, dann möchte ich von Ihnen wissen: Wer in dieser Bundesrepublik soll sich denn vor diesem Hintergrund der realen Finanzsituation der Städte überhaupt noch für Olympische Spiele bewerben, wenn die Kohle nicht mal für eine EM reicht?
(Beifall bei der Linken – Florian Müller [CDU/CSU]: München!)
