Die Banken nehmen durchschnittlich über 10 Prozent Dispo-Zinsen obwohl sie noch nie so günstig an Geld kamen. Darunter leiden besonders ärmere Kunden, den der teure Dispo-Kredit ist oft der Einstieg in die Schuldenfalle. DIE LINKE fordert bereits seit langem: Dispo-Zinsen auf 5 Prozent und Überziehungskredite auf 8 Prozent deckeln.

Die Bundesregierung hat beim Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher auf dem Finanzmarkt versagt. Eine verbrauchergerechte Regulierung und Finanzaufsicht sind überfällig, ebenso die Deckelung der Dispozinsen und das gesetzliche Recht auf ein Girokonto für alle. DIE LINKE plädiert für die Einführung eines Finanzmarktmächters und einen Finanz-TÜV bei einer zu schaffenden Verbraucherschutzbehörde.
Die Bundesregierung stellt sich für ihre Verbraucherpolitik ein überraschend gutes Zeugnis aus. Verbraucherinnen und Verbraucher werden das nicht unterschreiben können. Auf den Märkten sind sie den Unternehmen immer noch völlig unterlegen und in vielen Bereichen schutzlos. Ein Umdenken ist nicht in Sicht. Auch die Ideen von SPD und Grüne gehen maximal in die richtige Richtung aber nicht weit genug. Es bleibt dabei, dass die LINKE die einzige Partei ist, die wirksame Gesetze und Maßnahmen für Verbraucherinnen und Verbraucher fordert.
In Deutschland besitzen fast 700.000 Menschen kein Girokonto. Die Bundesregierung setzt auf die freiwillige Selbstverpflichtung der Banken, die nichts bringt. Vielen Bürgerinnen und Bürgern wird trotzdem ein Konto verweigert. DIE LINKE fordert das Recht auf ein Girokonto für alle.
Das Gesetz gegen unseriöse Geschäftspraktiken ist nach einem Jahr Dauerstreit in der Koalition zerrieben und aufgeweicht worden. Die Belästigung der Verbraucherinnen und Verbraucher durch unseriöses Inkasso, Betrug am Telefon und absurde Abmahnungen sind immer noch möglich.
Die Chefs der großen Energiekonzerne machen sich angesichts der Milliardengewinne ihrer Unternehmen die Taschen voll und immer mehr Menschen wissen nicht, wie sie ihre Stromrechnungen bezahlen soll. Die Bundesregierung präsentiert eine angebliche Strompreisbremse, die das Problem auch nicht in den Griff kriegen wird. Die wirklichen Baustellen werden nicht bearbeitet. So ist die Stromsteuer, die eine vierköpfige Familie mehr belastet als einen besserverdienenden Single, völlig unsozial gestaltet. DIE LINKE fordert schon lange: Die Stromsteuer muss gesenkt und Verbraucherinnen und Verbraucher entlastet werden.
Ankündigungen und Untätigkeit sind die Kennzeichen der Verbraucherpolitik von Schwarz-Gelb. Hohe Dispozinsen, Abmahnungen im Internet, steigende Kosten bei Heizung, Strom und Mieten. Dazu halbherzige Regelungen bei der Abzocke durch Warteschleifen am Telefon und ineffektive Produktionformationsblätter im Finanzbereich: Der Handlungsbedarf ist inzwischen so groß, dass sich der Bundestag bis zum Ende der Legislaturperiode nur noch mit Verbraucherschutz beschäftigen könnte. Wir brauchen endlich eine gute, moderne und engagierte Politik für Verbraucherinnen und Verbraucher.
Mit diesem Gesetz zur Umsetzung der Verbraucherrechterichtline hat die Bundesregierung leider die Chance vertan, Verbraucherinnen und Verbraucher in zentralen Bereichen besser zu stellen. Ob Abzocke am Telefon, bei Pauschalreisen oder den Gewährleistungen: Schwarz-Gelb hat wieder einmal nichts getan.
Im Verbraucherpolitischen Bericht 2012 feiert die Bundesregierung auf 50 Seiten ihre angeblichen Erfolge. Dabei könnte man ein ganzes Buch mit den Versäumnissen der Regierung füllen. Von Verbraucherministerin Aigner kamen keine Initiativen zu den überhöhten Dispozinsen, zur Unterfinanzierung der Verbraucherzentralen, zum Finanz-TÜV, zu den hohen Strompreisen und den Mieten.
Diese Probleme lassen sich nicht mit Eigenverantwortung lösen. Selbstverpflichtungen der Unternehmen helfen nicht. Die Politik muss handeln!
Wir alle haben in den letzten zwei Wochen Post von unseren Stromversorgern bekommen. Es ist die Art von Brief, den man nicht so gern bekommt. Schon wieder werden die Strompreise erhöht. Im Schnitt um 12 Prozent, bei einigen sogar um 32 Prozent. Die Ausgaben für Strom, Heizung und Benzin belasten das Haushaltsbudget, insbesondere bei Menschen mit geringem Einkommen. Experten sprechen von Energiearmut.
Über 300.000 Stromsperren im Jahr 2011 sind die Folgen der steigenden Preise. Das ist eine stille soziale Katastrophe.
Strom darf kein Luxusgut sein. Stromversorgung ist ein Grundrecht. Davon darf niemand ausgeschlossen werden und es sollte für alle bezahlbar sein! Daher müssen Stromsperren verboten und sofort Maßnahmen zur Senkung des Strompreises ergriffen werden.