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Hitzeschutz am Arbeitsplatz: Politik darf sich nicht weiter aus der Verantwortung stehlen

Pressemitteilung von Dr. Fabian Fahl,

„Wenn dieser Tage sich viele darüber freuen, dass der Sommer Einzug hält, beginnt für viele Beschäftigte gerade auf dem Bau, aber auch in Krankenhäusern und manchen Büros eine harte Zeit“, erklärt Fabian Fahl, klimapolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke, anlässlich der aktuellen Hitzebelastung. Fahl weiter:

„Spätestens bei Temperaturen über 30 Grad Celsius und das zudem in der prallen Sonne und mit harter körperlicher Arbeit oder in Krankenhäusern mit großen Fensterfronten kommen selbst fitte Menschen schnell an ihre gesundheitlichen Grenzen.

Neben einem ambitionierteren Kampf gegen die Erderhitzung und einem anzupackenden Stadtumbau braucht es konkrete Maßnahmen bei Hitzewellen, die immer früher auftreten und immer intensiver werden. Beschäftigte haben ein Recht auf Arbeitsplätze, die nicht die Gesundheit gefährden. Die Arbeitsstättenverordnung muss daher schleunigst angepasst und weitere Maßnahmen angepackt werden.

Beschäftigte sollten einen gesetzlichen Anspruch bekommen, dass sie ab 26 Grad Celsius am Arbeitsplatz 25 Prozent weniger und ab 30 Grad 50 Prozent weniger arbeiten müssen. Arbeitszeitverkürzung bei hohen Temperaturen ist kein Luxus, sondern eine Frage der Fürsorgepflicht und des Arbeitsschutzes. Unternehmen sollten verpflichtend Hitzeschutzpläne erarbeiten und diese auch wirksam umsetzen müssen.

Wo immer möglich, sollte es den Beschäftigten ermöglicht werden, ihre Arbeit auch früh morgens oder abends zu leisten. Besonderes Augenmerk muss auf die vulnerablen und kranken Menschen gerichtet werden. Gesetzlich vorgeschriebene Klimaanlagen in Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen wären ein erster, aber wichtiger Schritt.

Europa ist wegen des Klimawandels inzwischen zu einem Hotspot mit 2,5 Grad Celsius mehr im letzten Jahr als vor der Zeit der Industrialisierung geworden. Schon der Ampel-Regierung und dem zuständigen Minister Lauterbach fiel dazu nicht viel mehr ein, als ein paar Brunnen mehr in den Städten anzuregen und den Kirchen vorzuschlagen, doch die Kirchengebäude zwecks Abkühlung zu öffnen. Auch die aktuellen Empfehlungen des Gesundheitsministeriums zeigen, dass Hitzeschutz offensichtlich als Privatangelegenheit betrachtet wird. Es braucht mehr als Verhaltenstipps, die Politik darf sich nicht weiter aus der Verantwortung stehlen.“