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Am Sowjetischen Ehrenmal im Berliner Tiergarten liegt ein Blumengebinde mit der Aufschrift »75 Jahre Sieg über den Faschismus«

8. Mai: Tag der Befreiung – Erinnern, mahnen, handeln!

In einer gemeinsamen Erklärung der Parteivorsitzenden der Linken Ines Schwerdtner und Jan van Aken gedenken sie zusammen mit den Fraktionsvorsitzenden der Linken im Bundestag, Heidi Reichinnek und Sören Pellmann an den 8. Mai, dem Tag der Befreiung, und mahnen:

»Der 8. Mai 2025 markiert den Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Vor 80 Jahren wurde das faschistische Terrorregime zerschlagen – ein historischer Sieg für die Menschlichkeit und ein Tag der Hoffnung für Millionen Menschen. Gemeinsam erinnern wir an diesem Tag an die Opfer des Faschismus, an die beispiellose Vernichtungspolitik und an die unermesslichen Leiden, die der Zweite Weltkrieg über die Welt gebracht hat. Wir gedenken auch des antifaschistischen Widerstands und der alliierten Befreier.

Unsere Verantwortung endet nicht mit dem Blick in die Vergangenheit. Der Schwur „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ verpflichtet uns auch heute, entschlossen für den Frieden und gegen rechte Ideologien, Rassismus, Antisemitismus und autoritäre Tendenzen einzutreten – in Deutschland, in Europa und weltweit. Dabei erkennen wir, dass die Welt 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges keine friedliche ist.

Wir stehen für eine friedensorientierte Außenpolitik, die auf Diplomatie, Abrüstung und internationale Zusammenarbeit setzt. Wir lehnen Aufrüstung, Militarisierung und Eskalationslogik in der Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ab, die Europa erneut an den Rand eines Flächenbrandes führen kann. Der 8. Mai erinnert uns daran: Frieden ist niemals selbstverständlich. Er muss jeden Tag neu verteidigt und gestaltet werden – auf der Grundlage historischer Verantwortung.
Deutschland trägt Verantwortung für die geschätzten 60 Millionen Opfer des Zweiten Weltkrieges, allein 27 Millionen in der Sowjetunion. Diese Geschichte muss Grundlage deutscher Friedens- und Außenpolitik sein – gerade gegenüber den Nachfolgestaaten der Sowjetunion.

Wir wollen ein antifaschistisches Bewusstsein historischer Verantwortung stärken und sagen klar: Der 8. Mai muss endlich als gesetzlicher Feiertag in Deutschland anerkannt werden – als Tag des Gedenkens, der Mahnung und des antifaschistischen Aufbruchs.
Deswegen fordern wir von der Bundesregierung und den Ländern, den 8. Mai zu einem gesetzlichen Feiertag für Befreiung und Antifaschismus zu machen. Das setzt ein klares politisches Zeichen und schafft den Menschen mehr Zeit für entsprechendes Engagement und Bildung.
In vielen Ländern wird der Tag der Befreiung bereits gefeiert. Neben dem Tag der Einheit auch einen bundesweiten Feiertag im Zeichen der Freiheit einzuführen, hätte dabei Symbolwirkung über unsere Grenzen hinaus.

Konkret bedeutet antifaschistische Erinnerung auch: Keinen Fußbreit den Faschisten von heute. Gemeinsam mit Tausenden stehen wir auf den Straßen und Plätzen gegen Neonazis, Rassismus und Antisemitismus, wir engagieren uns in Initiativen und unterstützen Projekte gegen den Rechtsruck und wir fordern einen neuen Anlauf für ein Verbot der AfD. Alle Bedingungen dafür sind erfüllt. Diese Partei ist eine Gefahr für Minderheiten, Rechtsstaat und Demokratie. Wir müssen sie aufhalten.

Deswegen stehen wir gemeinsam und erklären:
Statt kriegstüchtig, friedenstüchtig! Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!