Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ein guter Moment, heute hier zu stehen und zu sagen: Die Linke ist wieder da!
(Beifall bei der Linken)
Das, liebe Kolleginnen und Kollegen, hatte ich Ihnen in der letzten Wahlperiode versprochen, und genau so ist es gekommen. Wir sind zurück im Deutschen Bundestag mit einer klaren Haltung und einem klaren Versprechen: Wir sind die Stimme für soziale Gerechtigkeit in diesem Land.
(Beifall bei der Linken)
Viele Menschen setzen Vertrauen in uns. Sie erwarten Politik, die sich um reale Probleme kümmert. Sie wollen keine abgehobenen Politiker, die hohe Lebenshaltungskosten und die Nichtbezahlbarkeit der Miete nicht thematisieren.
Friedrich Merz und seine tiefschwarz-blassrosarote Koalition stehen für Hoffnungslosigkeit, für soziale Kälte, für Stillstand. Und sie sind eine Gefahr für die Gleichberechtigung und die Selbstbestimmung von Frauen. Dieses Weiter-so gefährdet die Zukunft unseres Landes.
(Beifall bei der Linken)
Ihr Koalitionsvertrag ist ein Dokument des Scheiterns. Er enthält keine Visionen, keine Entschlossenheit und keinen Plan für den sozialen Ausgleich. Dazu sagen wir klar: Nicht mit uns!
(Beifall bei der Linken)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, nicht mit uns, weil alle Menschen, auch im Alter, ein verdammtes Recht auf eine lebenswerte Existenz haben. Warum sollen zum Beispiel Bundestagsabgeordnete nicht in die gesetzliche Rente einzahlen? Das ist das einzig Richtige.
(Beifall bei der Linken)
Und auch Beamtinnen und Beamte sollten das machen. Bärbel Bas fordert völlig zu Recht, genau diesen Schritt jetzt zu gehen. Nur, ich glaube, dieser Vorstoß ist eher ein PR-Gag. In Wahrheit ist doch die SPD mit ihren zentralen Rentenversprechungen krachend gescheitert.
Der Koalitionsvertrag spricht da Bände: Rentenniveau auf mickrigen 48 Prozent bis 2031 stabilisieren, die Finanzierung: ungeregelt. Die Beitragssätze werden ab 2028 steigen, und die CDU wird dann sagen: Das ist uns jetzt aber zu teuer. – Die Folge wird sein: Noch mehr Druck auf das Rentenniveau.
Und vergessen wir nicht, liebe Kolleginnen und Kollegen: Die SPD hat damals das Rentenniveau auf 48 Prozent abgesenkt. Ihre damals eingeführte Riester-Rente ist krachend gescheitert. Seitdem hat sich die Altersarmut nahezu verdoppelt – Jahr für Jahr ein neuer trauriger Rekord. Das darf so nicht weitergehen!
(Beifall bei der Linken)
Wir fordern als Linke sehr klar: Das Rentenniveau sofort wieder rauf auf 53 Prozent! Das würde Altersarmut wirksam bekämpfen. Wir wollen eine solidarische Mindestrente von 1 400 Euro. Das ist machbar, wenn man es nur will.
(Beifall bei der Linken)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Einheit liegt bald 35 Jahre zurück. Ostdeutschland bleibt aber weiterhin politisch ignoriert, wirtschaftlich unterversorgt und gesellschaftlich marginalisiert. Im Koalitionsvertrag findet sich kein eigenes Kapitel zum Osten! Nicht mal eine Überschrift im Koalitionsvertrag war Ihnen der Osten wert. Das ist kein Versehen, sondern das ist politische Absicht.
(Beifall bei der Linken)
Die Probleme sind bekannt: fehlende Repräsentanz von Ostdeutschen in Politik und Verwaltung, und das ist nur die Spitze des Eisberges. Aber was ist denn mit den 50 sehr konkreten Forderungen der Ministerpräsidentin und der Ministerpräsidenten aus dem Osten? Klar: nicht berücksichtigt, stattdessen Symbolpolitik. Ostdeutschland: Keine Gnade – sondern Gerechtigkeit! Das ist das Gebot der Stunde, und was Sie machen, das ist falsch.
(Beifall bei der Linken)
Unsere konkreten Forderungen bleiben: Es muss einen Ost-Transformationsfonds geben, bevorzugte Ansiedlung von Bundesbehörden und Bundesunternehmen im Osten, Angleichung der Löhne und der Renten und eine starke Stimme Ostdeutschlands im Kabinett. Wer Ostdeutschland weiter übergeht, riskiert den gesellschaftlichen Zusammenhalt in ganz Deutschland.
(Beifall bei der Linken)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Welt ist nicht friedlicher geworden. In Ihrem Koalitionsvertrag heißt es – ich zitiere –, man wolle Außenpolitik im Sinne deutscher Interessen machen. Das klingt stark, aber es ist aus unserer Sicht brandgefährlich, wenn man dabei nur an Macht statt an Verantwortung denkt. Wir brauchen Friedenspolitik, keinen Aufrüstungswahnsinn. Wir brauchen ein Land, das auf Diplomatie, Interessenausgleich und Abrüstung setzt. Wir müssen dieses Land friedenstüchtig machen. Deutschland muss sich als Friedensmacht positionieren – mit einem klaren Fokus auf UN-Charta, auf Abrüstung und Friedenssicherung.
(Beifall bei der Linken)
In der Ukraine hat Deutschland bislang kaum eine aktive Rolle im Friedensprozess gespielt. Wir hoffen auch, dass sich das jetzt ändert. Die Annäherung an einen Waffenstillstand ist der richtige Schritt. Bereiten wir weitere Schritte auf dem Weg zum Frieden vor!
(Beifall bei der Linken)
Europäische Ultimaten und Rüstungsversprechen sind da allerdings unserer Meinung nach als kontraproduktiv anzusehen. Die Europäische Union wird gebraucht, aber nicht als Brandbeschleuniger, sondern als Brückenbauer.
Nun noch zu Ihrer Wirtschaftspolitik. Seit zwei Jahren liegt unsere Wirtschaft, liegt unsere Konjunktur am Boden. Die Investitionen brechen ein. Die Reallöhne lagen unter dem Niveau von 2019. Vollbeschäftigung: Fehlanzeige! Und was macht der Bundeskanzler? Er organisiert sich im alten Bundestag noch mit alten Mehrheiten Milliarden, schweigt aber gleichzeitig zur sozialen Krise in unserem Land. Das ist verantwortungslos!
(Beifall bei der Linken)
Ein verantwortungsvoller Kanzler handelt. Er startet ein öffentliches Wohnungsbauprogramm. Das schafft Jobs, das kurbelt die Konjunktur an, und ganz nebenbei macht es Wohnen auch noch bezahlbar.
(Beifall bei der Linken)
Ich komme zum Schluss, Frau Präsidentin. Liebe Kolleginnen und Kollegen, es reicht nicht, nur gegen rechts zu reden. Hören Sie auf, Politik im Sinne der Rechten zu machen!
(Beifall bei der Linken)
Es reicht nicht, von Verantwortung zu sprechen. Übernehmen Sie Verantwortung für die Mehrheit der Menschen in unserem Land! Und es reicht nicht, über Gerechtigkeit nur zu reden. Handeln Sie sozial gerecht!
Wir Linken sind wieder da!
(Beifall bei der Linken)
Wir als Linke stehen bereit: für eine soziale Wende, für Respekt, für Frieden und für Gerechtigkeit.
Vielen Dank.
(Beifall bei der Linken)