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Rente reicht zum Wohnen nicht: Anzahl der Rentnerinnen und Rentner mit Wohngeldbezug verdoppelt!

Nachricht von Matthias W. Birkwald,

Eine Anfrage des Renten- und Alterssicherungspolitischen Sprechers Matthias W. Birkwald zeigt, dass sich die Anzahl der Rentnerinnen und Rentner mit Wohngeldbezug verdoppelt hat.

Mehr als 600.000 Haushalte mit Rentnerinnen und Rentnern oder Pensionären und Pensionärinnen haben im Jahr 2023 Wohngeld bezogen. Das Krasse: diese Zahl hat sich nahezu verdoppelt.

Der Anstieg ist zwar im Wesentlichen auf die Wohngeld-Plus-Reform zurückzuführen, allerdings sind es vor allem die alten Menschen, die immer öfter Wohngeld in Anspruch nehmen müssen. Denn von den 1,17 Millionen Haushalten, die Wohngeld beziehen, sind mehr als 615.000 Rentner-Haushalte. Das ist mehr als die Hälfte! Und auch die Erweiterung durch das Wohngeld-Plus betraf hauptsächlich die Rentnerinnen und Rentner. Von der Steigerung von 552.000 mehr Haushalten im Wohngeldbezug im vergangenen Jahr, waren wieder mehr als die Hälfte Rentner.

Auf die Frage, wie viele denn ein Anspruch hätten, aber Wohngeld nicht beantragen, hat die Bundesregierung bedauerlicherweise keine Antwort. Dabei wurde schon 2019 untersucht, dass gerade alte Menschen Sozialleistungen oftmals aus Angst oder Scham nicht beantragen.

Die Bundesregierung fängt jetzt erst an, die Nichtinanspruchnahme des Wohngeldes zu untersuchen – das ist zu spät.

Es ist nicht zu leugnen, dass die Rente für Viele nicht mehr zum Leben reicht. Sie reicht oft nicht zum Wohnen und sie reicht häufig nicht für die Pflege (mehr als 400.000 Rentner bezogen 2023 Hilfe zur Pflege). Mit der geplanten Aktienrente, dem sogenannten „Generationenkapital“ würde aber genau aus diesen Grundbedürfnissen auch noch im Namen der Rente Renditeobjekte gemacht werden.

Dazu darf es nicht kommen! Wir brauchen endlich höhere Renten und eine armutsfeste Mindestabsicherung, die ihren Namen auch verdient. Wir Linken fordern, alle Renten sofort und zusätzlich um gut zehn Prozent zu erhöhen. Damit würde das Rentenniveau endlich wieder auf lebensstandardsichernde 53 Prozent angehoben werden. Wir brauchen außerdem eine einkommens- und vermögensgeprüfte Solidarische Mindestrente von aktuell 1250 Euro netto für Alleinstehende plus den Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung. Zudem müssen auch endlich alle Erwerbstätigen in die Rentenkasse einzahlen, also auch die Beamten, die Selbstständigen und allen voran selbstverständlich die Bundestagsabgeordneten.